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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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rief Idosso verächtlich. »Du wirst meinen Speer zu spüren bekommen, und danach wird dich kein Weib mehr anschauen.«
    Conan zuckte mit den Achseln. »Ich bin immer noch mehr Mann als du. Dich hat keine Frau je angeschaut, abgesehen von denen, die gerne eine Schlange im Bett haben.«
    Idosso machte den Mund auf, aber es kam kein Laut daraus hervor.
    Conan runzelte die Stirn. Was sollte das Schweigen? Da sah er, daß die Männer am Fluß auch Mund und Nase aufsperrten. »Fangt lieber an, eine Brücke zu bauen, ihr Schlammwühler! Sonst werde ich euch Beine machen, wenn ich mit diesem Großmaul fertig bin.«
    Schweigen. Conan fürchtete schon, das Schweigen könne ein Hinweis auf Verrat sein. Da drehte er sich um. Seine Augen wurden groß. Auch seine Zunge war gelähmt. Es lief ihm eiskalt über den Rücken. Er spürte die Anwesenheit einer uralten bösen Macht.
    Über der Lichtung schimmerte ein goldener Schein, der beständig wuchs. Jetzt war er bereits höher als die Wipfel und wurde ständig größer. Es herrschte absolute Stille. Das goldene Licht zauberte Funken aus den Blättern und sogar aus den schlammigen Wassern des Afui hervor.
    Da entdeckte Conan eine spiralenförmige Bewegung in dem goldenen Schimmer, aber er hörte keinen Donner, ja, überhaupt keinen Laut. Die Bamula-Krieger machten Gesten der Abwehr, so als wollten sie böse Geister verjagen, und der junge Govindue stand mit offenem Mund da und starrte ungläubig nach oben. Dabei hielt er den Speer hoch erhoben und den Schild kampfbereit. Ganz gleich, welche grauenvollen Gestalten aus der Urzeit am Fluß erscheinen würden, er würde ihnen wie ein echter Krieger entgegentreten.
    Einen Augenblick lang fühlte Conan sich neben Govindue uralt. Dabei war der Cimmerier nicht älter als dieser Junge gewesen, als er den Krieg zum ersten Mal kennengelernt hatte. Er wünschte Govindue mindestens so viele Jahre und so viel Glück, wie er selbst genossen hatte. Dann wechselte er die Stellung. Wie gebannt hing sein Blick an der Erscheinung jenseits des Flusses; dennoch durfte er Idosso am hiesigen Ufer nicht aus den Augen lassen.
    Der große Bamula stand da, den Speer lässig in der Hand und den Schild halb gesenkt. Entweder befürchtete er von Conan keinerlei Verrat oder er war zu verwirrt, um an seine Waffen zu denken.
    Doch im nächsten Moment schon dachte keiner der beiden Männer mehr an seine Waffen. Keiner hätte die Zeit dazu gehabt, ehe der Tod zuschlug.
    Der Tod brach in Gestalt eines riesengroßen Echsenaffen aus den Bäumen hervor. Die funkelnden roten Augen hätten einem Elefanten mühelos auf selber Höhe begegnen können, Klauen und Zähne jedem Bullen die Kehle zerfetzen können.
    Das Ungeheuer hinkte. Aus einer entzündeten Wunde am linken Bein floß gelber Schleim. Ein Speer hatte ihm eine noch nicht verheilte Wunde quer über die Rippen versetzt, und ein Auge war mit Schorf bedeckt. Offensichtlich waren dem Biest beim Ausflug in den fremden Dschungel mehrmals Menschen über den Weg gelaufen. Die rotbraunen Flecke an der Schnauze und an den Armen legten Zeugnis über das Schicksal dieser Menschen ab. Sie hatten ihre Blutspuren hinterlassen.
    Die Wunden hatten das Tier geschwächt, so daß es langsamer, aber auch schlauer geworden war. Es schlich sich so lautlos an, daß es beinahe die Nachhut erreicht hatte, ehe die Männer sich der Gefahr bewußt wurden. Dann stürmte es angriffslustig in ihre Mitte und schlug wild um sich.
    Der Echsenaffe packte die Krieger mit den scharfen Klauen und schleuderte sie zu Boden, wo viele verbluteten. Andere wieder stieß er mit den Beinen durch die Luft. Einige Männer kamen mit dem Leben davon, standen auf und stürzten sich wieder in den Kampf. Einer landete mit aufgeschlitztem Bauch direkt vor Conans Füßen. Der Cimmerier hob sein Schwert auf, sprang über den Leichnam und griff so den Echsenaffen an. In der rechten Hand schwang er das Breitschwert, in der linken die Axt.
    Verzweifelt schleuderten die Bamulas Speere auf das Ungeheuer. Sie vergaßen jedoch dabei, daß auch Freunde zwischen ihnen und dem Feind standen. Ein Speer traf einen Dorfbewohner am Hintern. Heulend machte er einen großen Satz, als die Klauen des Echsenaffen zuschlugen und ihm die rechte Schulter aufrissen.
    Mit letzter Kraft griff der Mann hinter sich, zog den Speer aus dem Körper und warf ihn wild entschlossen in Richtung des Ungeheuers. Die Speerspitze bohrte sich durch die Schuppen ins Fleisch, aber der lange Affenarm fegte den

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