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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Stammesfehde zum Opfer gefallen, noch ehe sich das Dämonentor geöffnet hatte. Jetzt eroberte sich der Dschungel die Ruinen zurück.
    Es gab überall kleine Verstecke, doch nur wenige Männer suchten eins auf. Die meisten von ihnen standen am Ufer und blickten auf die andere Seite. Das Gekräusel der Wellen zeigte an, daß in der Tiefe Flußpferde, Krokodile und fleischfressende Fische lauerten.
    Hinter dem Wasser lag ein kreisrunder freier Platz. Es sah so aus, als ob ein riesiger Fuß, der größer war als der eines Elefanten, die kleinen Bäume, Büsche, Farne und Blumen zu einem übelriechenden Brei niedergetrampelt hätte.
    Conan betrachtete die Lichtung vom Ufer aus. Nur die Vegetation hatte gelitten, es war jedoch kein Abdruck eines Fußes im Boden zu finden – und ganz in der Nähe standen Bäume. Bei einigen von ihnen war die Rinde mit unnatürlicher Genauigkeit abgeschält worden. Ein großer Pilz, der eklig weiß schimmerte, mit widerwärtigen braunen und schwarzen Flecken, ragte halb zerquetscht aus dem Boden hervor. Insekten krabbelten darüber weg.
    Dann erschienen die anderen beiden Abteilungen am Flußufer. Der Cimmerier überlegte, wo und wie er den Fluß überqueren könnte, ohne schwimmen zu müssen. Er wollte aber auch nicht abrücken, ohne diesen geheimnisvollen Kreis genauer in Augenschein genommen und einen etwaigen Fluchtweg erkundet zu haben. Wenn dieser Kreis auch nicht das Dämonentor war, er wirkte dennoch im Dschungel fehl am Platz und sehr unheimlich.
    Der Cimmerier formte mit den Händen einen Trichter. »Ho!« rief er. »Männer mit Äxten zu mir!« Die Axtklingen der Bamulas waren aus einem Eisen gefertigt, das für Conans Geschmack zu schnell stumpf wurde, aber bei so vielen Männern, und da die Bamulas geschickt mit Holz arbeiten konnten, würde es nicht lange dauern, ein paar Bäume zu fällen und sie mit Lianen zu einer leichten Brücke zusammenzubinden.
    Nicht lange ... wenn endlich die Äxte kämen! Aber wo blieben sie? Conan wollte gerade nochmals rufen, als er die Hände sinken ließ und sie zu Fäusten ballte.
    Zwei Äxte kamen, die zwei Frauen auf den Rücken gebunden waren. Die eine hinkte, die andere hatte ein zugeschwollenes Auge.
    »Crom!«
    Conans Blick schweifte über das Flußufer, als er eine volle Drehung machte. Seine Fäuste waren noch geballt, doch er hielt sie vom Breitschwert fern. Zu viele Speerträger standen in der Nähe. Sie hätten ihn gespickt, ehe er sie erreicht hätte.
    Idosso begegnete der eiskalten Wut in den Augen des Hünen aus dem hohen Norden mit zusammengebissenen Zähnen und entschlossenem Blick. Auch er hielt die Hände von den Waffen fern. Doch jede Feder seines prächtigen Kopfschmucks und jeder Muskel verkündete die Herausforderung.
    Conan wußte, daß Idosso (auf Betreiben Kubwandes?) jetzt eine klare Kampfansage äußerte. Es war schwierig, sich dieser Herausforderung auf die eine oder andere Weise zu entledigen. Würde er gegen Idosso kämpfen und siegte er, würden die Krieger sich trennen und wären gezwungen, am Vorabend der Schlacht einen Fremden als ihren Anführer zu akzeptieren. (Wenn der Kampf mit dem Dämonentor keine Schlacht war, wünschte sich Conan, die Götter würden ihm sagen, was es sonst war!)
    Bei einer Ablehnung hingegen würde Idosso sich damit brüsten, daß nicht einmal der mächtige Amra es wagte, sich mit ihm zu messen. Außerdem würde es den Frauen dann noch schlechter ergehen. Es wäre wohl nicht das letzte Mal, daß er sie geschlagen hätte. Und es würde noch schlimmer kommen.
    Conan war klar, daß Idosso ein Mann war, der eine starke Hand benötigte, wenn er jemanden herausforderte. An Bord der Tigerin hatte der Cimmerier derartige Burschen kennengelernt, die von ihm und den Offizieren erst zur Ordnung gerufen werden mußten. Er hatte solche Kerle aber auch schon an vielen anderen Orten getroffen, schon damals in den Dörfern Cimmeriens ...
    Er hätte Idossos Herausforderung gleich beim ersten Mal annehmen und den Häuptling neben den toten Vendhyer zu Boden strecken sollen! Aber – lieber spät als niemals.
    Conan löste den Schwertgurt und ließ ihn fallen. Auf ein Zeichen hin holte eine der Frauen ihn weg. Die andere reichte dem Cimmerier eine Axt.
    Idosso blickte Conan verwundert an. Gut. Kubwande flüsterte nicht in dessen Ohr. Vielleicht war diese Herausforderung doch nicht iqakos Idee gewesen?
    »Ich bin Amra. Ich werde nicht den Vorteil eines Schwertes gegen einen Speer ausnützen.«
    »Ha!«

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