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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Menschen war, die ständig den Dschungel durchstreiften, roch es nicht nach Zauberei.
    Jeder Beobachter schilderte danach – mehr oder weniger genau und ausführlich –, was er vom Hochsitz im Baum aus gesehen hatte. Kubwande hörte alle aufmerksam an. Neben ihm saß Idosso und schien ebenso aufmerksam zuzuhören.
    Auch der Cimmerier lauschte und freute sich, daß er mehrere Orte wiedererkannte, an denen er gewesen war, ehe sich das Dämonentor geöffnet hatte. Es beruhigte ihn ungemein, daß er die Gabe nicht verloren hatte, die Lage eines Schlachtfelds schnell zu erfassen.
    Eigentlich hatte er den Dschungel aufgesucht, um eine Zuflucht vor dem Meer und den bitteren Erinnerungen, die es barg, zu finden. Doch bösartige Zauberei aus weiter Ferne hatte dieses Land in ein Schlachtfeld verwandelt, und das Dämonentor barg den Schlüssel zum Sieg über diesen Zauber.
    Jetzt sah es so aus, als hielten die Krieger den Schlüssel, mit dem sie das Dämonentor finden konnten. Jedenfalls behauptete Kubwande das.
    »Wir sollten die Hänge zur Furt der Flußpferde im Afui beobachten«, sagte er. »Einige von uns sollten auf die Bäume klettern und einige unten bleiben und aufpassen. Alle werden die besten Waffen brauchen und die tapfersten Herzen, und viel Mut.«
    »Dann sind wir für die Jagd bereit«, sagte Idosso. »Alle sind bewaffnet und tapfer. Und wehe, wenn ein Mensch das bestreitet.«
    Conan hätte am liebsten über Kubwandes Mienenspiel gelacht. Es war ein Musterbeispiel, wie man die Wut über den Tadel eines Freundes unterdrückte. Aber es wäre unklug von Kubwande gewesen, den Zorn offen zu zeigen. Conan war klar, daß die beiden Häuptlinge sich zwar für die Suche nach dem Dämonentor verbündet hatten, doch ansonsten immer mehr zu erbitterten Rivalen wurden. Die Ehre, das Tor zu schließen, war der Traum eines jeden Kriegers. Da zählten Freundschaften nicht viel.
    Derartige Rivalitäten waren dem Cimmerier auch nicht fremd. Er selbst hatte in vielen Ländern und in der Zeit vieler Jahre alles an sich gezogen: von Perlen bis zur Häuptlingswürde. Eines Tages würde er sich vielleicht einen Thron unter den Nagel reißen, obwohl er diese hohe Stellung weniger schätzte als viele andere. Ein König war längst nicht so sehr sein eigener Herr, wie viele Menschen glaubten, und er war eine wandelnde Schießscheibe für seine Feinde.
    Conan hatte keine Ahnung, welchen Preis er in den Schwarzen Königreichen finden würde. Es war ihm gleichgültig, solange er sich dabei nicht mehr Feinde schuf, als er besiegen konnte. Und das hatte er bis jetzt allerdings noch nicht geschafft. So viel stand fest.
    Die Schwarzen Königreiche brachten kräftige Krieger hervor, doch Cimmerien hatte die kräftigeren.
     
    Bei Tagesanbruch marschierten sie zu den Ufern des Afui. Es sah nach Regen aus. Nebelschwaden stiegen vom Pfad auf und ringelten sich spiralenförmig nach oben. Dahinter leuchteten sanft safranfarbene Blumen und die tiefroten Früchte des Trommelbeerbaums, deren Farbe jeder königlichen Robe zur Ehre gereicht hätten. Überall schwirrten Insekten umher.
    Conan marschierte mit der Vorhut, den Armen. Er hatte die beiden Frauen seit vorgestern abend nicht mehr gesehen. Da waren sie unversehrt gewesen. Sie waren höchstens ein bißchen dünner um die Hüften geworden, vom vielen Schleppen der Wasserschläuche und Proviantsäcke, aber ihre Wunden waren verheilt. Sie waren dem hünenhaften Cimmerier freundlich begegnet.
    Die Schar teilte sich nun, um auf drei verschiedenen Pfaden zum Afui vorzurücken. Conans Meinung nach war es nachteilig, daß jede Abteilung ohne die Hilfe der anderen auskommen mußte, andererseits konnten so mehr Krieger gleichzeitig den Fluß erreichen. Die Zeit und die Götter würden ihnen schon sagen, welches Risiko größer war.
    Idosso schien an diesem Morgen selten guter Laune zu sein. Er stimmte sogar ein Lied an, doch Kubwande bat ihn, aufzuhören. Conan wußte, daß der niederere Häuptling besorgt war, daß in der Nähe wilde Tiere sein konnten. Aber er bezweifelte, daß dies der einzige Grund war. Der Cimmerier hatte zwar kein Ohr für Musik, aber er empfand Idossos Gesang so laut und unmelodisch wie das Gebrüll eines Stiers.
    Dann fiel das Gelände mehrere hundert Schritte steil ab, und der Pfad wand sich schlangenförmig zum Flußufer hinunter. Conan war froh, die Männer endlich auf offenes Gebiet zu führen. Hier hatte früher einmal ein ansehnliches Dorf gestanden, doch es war einer

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