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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Dämonentor und seinen Meister. Wenn ihr zurückbleibt, wissen alle, daß ihr weniger Mut habt als ein Weib, ein weißhäutiger Fremder, ein Junge und ein alter Mann.«
    Dann lief er los und wurde als vierter Mensch vom goldenen Wirbel aufgesogen.
    Ein törichter Krieger hob den Speer, um Bessu zu töten, doch ein klügerer Kamerad schlug ihm die Waffe aus der Hand. Diesem schlug Kubwande anerkennend auf die Schulter, ehe er mit erhobener Streitkeule über die Brücke schritt.
    Umsichtig lief er nicht blindlings los, sondern hatte aus einem dicken Ast einige Pflöcke geschlagen, die er über der Schulter trug. Am Ende der Brücke trieb er diese mit dem stumpfen Ende der Axt zu beiden Seiten des Stamms in den Boden. Seine Gefährten taten das gleiche am diesseitigen Ufer.
    Die Axtschläge weckten Idosso, der mit der Anmut eines fetten Flußpferdes auf die Beine kam und die Krieger anstarrte, als wären sie soeben vom Himmel gefallen. Dann rief er zu Kubwande hinüber:
    »Wo steckt dieser Hund Conan?«
    »Er ist kein Hund«, widersprach Kubwande. »Sondern der Mann, der uns dorthin geführt hat, wohin wir folgen müssen.«
    »Waaaaaas ...?« Idossos Schrei hätte die Vögel verscheucht, wären sie nicht bereits ins Panik bei dem Tumult vor dem Dämonentor geflohen.
    »Jawohl«, antwortete Kubwande. Da er kein Narr war, war ihm der Ausdruck in den Gesichtern der anderen Krieger nicht entgangen, nachdem Bessu seinem Sohn durchs Dämonentor gefolgt war. Der Dorfhäuptling hatte alle anderen nicht vergebens bei der Ehre gepackt.
    Idosso jedoch hatte nicht nur gegen Conans Ehre, sondern auch gegen viele Tabus verstoßen. Das war kein leichtes Vergehen. Kubwande kam über die Brücke zurück und stellte sich dicht vor den Hünen. Dann flüsterte er ihm etwas ins große narbige Ohr.
    Idosso blähte die Nasenflügel wie ein Leopard, der eine Beute wittert. Er hob eine Faust, mit der anderen Hand hielt er sich den schmerzenden Kopf.
    »Aber falls der Fremde dich so stark verletzt hat, daß deine Wunden versorgt werden müssen, werde ich sofort die Frauen aus dem Dorf herbeirufen ...«, begann Kubwande.
    »Soll ich dir sagen, was du mit diesen Weibern tun kannst?« unterbrach Idosso ihn. Kubwande gab vor, nichts gehört zu haben.
    Die letzten Pflöcke waren eingeschlagen und sicherten so den Baumstamm. Jetzt gingen die ersten Krieger über die Behelfsbrücke. Sie bewegten sich langsam, nicht nur, weil der Stamm glitschig war und das verwundete Krokodil womöglich wütend in der Tiefe auf sie lauerte.
    Alle waren sich einig. Keiner war glücklich, daß Conans Ehre sie dazu veranlaßte, durchs Dämonentor zu gehen, um Vuona aufzuspüren. Doch keiner wollte Zweifel am eigenen Mut aufkommen lassen und sich weigern, dem Mann aus dem Norden dorthin zu folgen. Was auch immer sich hinter dem Dämonentor verbarg.
    Kubwande gab indes dem übereifrigen Govindue – und auch seinem Vater Bessu – mehr Schuld als dem Cimmerier. Conan war ein Fremder, und man hätte immer noch sagen können, er sei es nicht wert, daß man ihm folgte – bis der Junge durch seine Worte alles geändert hatte und vorangegangen war.
    Ja, ich werde Sohn und Vater zur Rechenschaft ziehen, schwor sich Kubwande. Er hoffte, auch mit Idosso wegen seines schändlichen Verhaltens abrechnen zu können. Allerdings war ihm bei diesem Gedanken nicht ganz wohl, da Idossos Wut auf ihn so sicher war wie der Hunger eines Krokodils.
    Jetzt griff Idosso zum Speer und schnallte den Schild mit dem Zebrafell über den anderen Arm. Dann zog er den Kriegsgürtel aus Krokodilhaut, der mit Zähnen von Flußpferden besetzt war, fester. Er schwang den Speer mit der gewaltigen Kraft des rechten Arms und schleuderte ihn dicht über die Köpfe der Männer auf der Brücke hinweg über den Fluß. Dort bohrte er sich dicht vor dem Dämonentor in den Boden.
    »Jeder Krieger muß Conan folgen!« schrie Idosso.
    Kubwande war vor Idosso auf der Brücke. Als der hünenhafte Häuptling auf den Baumstamm trat, ächzte dieser und bewegte sich trotz der Pflöcke. Insgeheim hoffte Kubwande, die Götter würden ihm eine Menge Ärger ersparen, den Stamm wie einen Zweig brechen und Idosso in den aufgesperrten Rachen des Krokodils fallen lassen. Ohne Zweifel war Idosso nicht der einzige Kriegshäuptling der Bamulas, der sich von Kubwandes Rat lenken ließe.
    Alle Männer hatten jetzt den Fluß überquert, abgesehen von einigen wenigen, die zu schwer verletzt waren, um zu kämpfen, sich aber um die Toten und

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