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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Den Häuptling der Bamulas traf nur die harte Faust direkt in die Magengrube. Als Idosso sich krümmte, versetzte Conan ihm noch einen gewaltigen Kinnhaken, so daß er in den blutigen Schlamm neben dem toten Echsenaffen fiel.
    Jetzt verfluchte Conan seine Heißblütigkeit. Er hätte Idosso mit dem Schwert töten und mit einem reinen Gewissen weiterleben können. Kein Bamula hätte sich je beschwert, solange ihre Mission währte. Und vielleicht danach auch nicht. Jetzt hatte er einen Mann hilflos gemacht. Es war nicht die Natur des Cimmeriers, einen bewußtlosen Mann kaltblütig zu töten. Die Bamulas hätten das wohl kaum so friedlich hingenommen. Aber leider würde Idosso wegen eines Kinnhakens nicht weiser werden.
    Conan verwünschte Idosso in Croms tiefste und kälteste Nachwelt, wo Narren und Verräter in dicken Eisblöcken standen. Und er wünschte jedem Bamula, der zu Idosso hielt, alle Läuse sämtlicher stinkenden Schenken in Zingara.
    Er steckte das Schwert in die Scheide und lief zum Ufer hinunter. Dann sprang er kopfüber ins Wasser. Er hörte die Schreie hinter sich, als er wieder auftauchte, und er spürte etwas Rauhes am Bein. Aber das Krokodil – falls es eins war – erreichte den Cimmerier nicht. Ehe es zum zweiten Mal angreifen konnte, war Conan bereits mit kraftvollen Stößen über den Fluß geschwommen.
    Er kletterte an Land und betrachtete das Dämonentor wie ein Jäger, der die Schwachstellen eines Tieres auszumachen versucht, das er noch nie gesehen hat. Ein goldener Funke ließ sich auf seinem rabenschwarzen Haar nieder. Er wischte ihn weg wie eine lästige Fliege. Es kribbelte in der Hand, als er den Funken berührte, doch das Kribbeln ließ schnell nach.
    Jetzt waren die Schreie hinter ihm lauter. Er erkannte Govindues Stimme ... und auch Bessus. Falls sie ihm sagen wollten, er solle sich vom Dämonentor fernhalten, verschwendeten sie nur ihren Atem.
    Das Tor hatte sich seinem Willen nicht gefügt, wie bei Vuona. Es hatte nichts getan, außer daß es die Frau verschlungen hatte – die, wenn sie nicht so verzweifelt vor Idosso geflohen wäre, nicht hineingelaufen wäre.
    Den Cimmerier zwang nichts außer seine Ehre. Eine Ehre, die er nicht damit befleckt hatte, daß er mit Idosso so abgerechnet hatte, wie es der Häuptling verdient hätte. In diesem Augenblick erkannte Conan, was für ein Schuft Idosso war und schwor bei seiner Ehre, sowohl Vuona zu retten als auch Idosso zu töten ... falls er je in die Schwarzen Königreiche zurückkehrte.
    Und wenn nicht? Nun, Crom versprach selbst seinen besten Kriegern nichts, sondern überließ ihr Schicksal ihren eigenen Händen. Wenn er nicht mehr tun konnte, würde er zumindest Vuona nicht alleine sterben lassen.
    Conan zückte das Breitschwert, wischte die Klinge am Gras trocken und schritt beherzt in die goldene Spirale des Dämonentors hinein.
     



A CHT
     
     
    Der junge Govindue folgte Vuona und dem Cimmerier als erster. Er warf den Speer über den Afui, um die Arme zum Schwimmen frei zu haben, und sprang ins Wasser. Dicht hinter ihm tauchte der Kopf eines Krokodils in den Wellen auf, doch der Junge erreichte das Ufer, ehe das Maul mit den scharfen Zähnen ihn packen konnte.
    Speere regneten auf das Krokodil herab. Einige durchbohrten die harte Schuppenhaut, einer traf das linke Auge, wieder ein anderer die empfindliche Stelle bei den Nasenlöchern. Das Biest zischte wie überkochender Brei auf einem Feuer und versank in der Tiefe.
    Der Junge legte den feierlichen Eid ab, zu siegen oder zu sterben, und bekräftigte ihn mit der rituellen Geste, indem er die Hände aufs Herz legte und den Kopf senkte. Dann schritt er schweigend in den goldenen Wirbel hinein, der Vuona und den Cimmerier verschlungen hatte.
    Bessu stieß einen schrecklichen Schrei aus. Es klang, als würden ein Dutzend Hyänen gleichzeitig losheulen. Die Vögel, die noch nicht vor dem gleißenden Dämonentor geflohen waren, flogen jetzt kreischend auf. Bessu zerrte einen umgestürzten Baumstamm zur engsten Stelle des Flusses.
    Am Ende kamen ihm die anderen zu Hilfe, aber die meiste Arbeit tat er allein. In seinen dünnen Körper schien eine Kraft geflossen zu sein, welche sogar die Stärke des verschwundenen Cimmeriers übertraf. Er war schweißüberströmt und keuchte, aber er war der erste auf der Brücke und rannte flink wie ein Affe über den Stamm zum gegenüberliegenden Ufer.
    »Krieger, ich folge meinem Sohn!« rief er zurück. »Kommt her und kämpft mit uns gegen das

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