Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
tapferen Mann beiseite. Reglos blieb er liegen. Der Schädel war so zertrümmert, daß man sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte.
    Ein Schrei ließ Conan innehalten. Er blickte sich um, heftete jedoch die Augen gleich wieder auf den Echsenaffen. Die neuen Wunden hatten das Tier langsamer gemacht, aber es kämpfte ebenso hartnäckig um sein Leben wie jedes andere Geschöpf, mit dem er gerungen hatte. Dann glaubte er, das Untier hätte eine der Frauen erwischt, doch es marschierte langsam mit leeren blutigen Pranken vorwärts.
    Nicht der Echsenaffe, sondern Idosso war der Grund dafür gewesen, daß die Frau so geschrien hatte. Der Hüne hielt Chira fest. Er hatte ihr Haar um die Finger gewunden. Sie wehrte sich und spuckte, aber er hielt sie so mühelos wie ein Kind.
    Dann packte er sie am Lendentuch, hob sie hoch und schleuderte sie direkt in Richtung des Echsenaffen. Wieder schrie sie. Das Ungeheuer fing sie mit dem Rachen auf, noch ehe sie den Boden wieder berührte. Im nächsten Moment erstickte ihr Schrei, und ein Blutstrom schoß aus der durchgebissenen Kehle.
    Conan sprang vor und machte dem grausigen Mahl ein Ende. Er schlug die Axt in den dicken Schädel des Tiers und versetzte ihm einen Schwerthieb übers Maul. Das Blut der Frau, gemischt mit dem des Echsenaffen, ergoß sich auf den Cimmerier, als er erneut zuschlug. Diesmal stieß er mit aller Kraft die Klinge durch die Rippen.
    Der gute aquilonische Stahl verbog sich, aber der Echsenaffe war so tot wie das Reich von Acheron.
    Conan zog die Axt heraus und funkelte Idosso über die beiden Leichname hinweg wütend an. Er hob die Axt, um sie zu werfen. Am liebsten hätte er dem brutalen Kerl mit bloßen Händen den Hals umgedreht, aber dann hielt er es für besser, Idosso noch einen Rest Leben zu lassen.
    Noch ehe die Axt fliegen konnte, stieß Idosso einen überraschten Schrei aus und taumelte. Die andere Frau, wenn Conan sich recht erinnerte, hieß sie Vuona, sprang mit der Schnelligkeit einer Gazelle aus der Reichweite von Idossos Armen. Sie hielt einen kleinen, doch hervorragend gearbeiteten Dolch in der Hand. Von der Klinge tropfte Idossos Blut.
    Der hünenhafte Bamula lief Vuona hinterher. Er erwischte ihr Lendentuch und riß es von ihrem Körper. Doch die Nacktheit machte sie nicht langsamer.
    Idosso warf mit dem Speer nach ihr, den er für den Kampf mit dem Echsenaffen bereitgehalten hatte, doch er streifte nur ihren Knöchel. Die Todesangst schien der Frau Flügel zu verleihen. Blitzschnell war sie unten am Fluß.
    Was auch im Fluß lebte, schien ihr weniger Angst zu machen als Idosso. Ohne zu zögern sprang sie ins Wasser und schwamm zum anderen Ufer. Nackt, aber stolz, erhob sie sich triefend aus dem Wasser.
    Idosso entriß dem Krieger neben ihm den Speer. Er wollte werfen, doch Conan war vor ihm. Diesmal führte er das Schwert mit der linken und hielt die Axt in der rechten Hand. Obwohl die Schwertklinge gelitten hatte, war sie scharf genug, um den Speerschaft des Bamulas wie einen Strohhalm zu zerschneiden.
    Conan trat einen Schritt nach hinten und warf die Waffen in die Luft. Dann fing er das Schwert mit der Rechten und die Axt mit der Linken auf. Er spuckte auf den Boden, stellte den Fuß darauf und rieb sie in die Erde.
    »Los, Idosso. Komm! Bei Frauen bist du tapfer. Komm doch her und ende unter meinen Füßen wie dieser Dreck.«
    Idosso stieß einen unverständlichen Wutschrei aus. Sein zweiter Schrei ging in dem Geheul der Krieger unter, die vor Entsetzen wie gelähmt dastanden. Conan blickte sich um.
    Vuona stand am gegenüberliegenden Ufer. Ihre Haare wehten wie in einer Sturmbö. Wie ein Kaninchen vor der Schlange starrte sie auf das Dämonentor. Conan sah Funken auf ihrer dunklen Haut tanzen.
    »Vuona!« schrie er. »Zurück!«
    Sie schien ihn zu verstehen – und er glaubte zu sehen, wie sie den Kopf schüttelte. Dann machte sie zwei Schritte vorwärts, noch einen dritten und begann dann zu laufen.
    Nach zehn Schritten war sie bei der goldenen Spirale angelangt. Das Licht vergoldete ihren schlanken, dunklen Körper. Wieder rief Conan. Doch diesmal gab sie kein Zeichen dafür, ob sie ihn gehört hatte.
    Sie lief weiter und verschwand in der goldenen Spirale wie in einem Nebel. Conan fluchte. Warum verlieren Weiber den Kopf, wenn sie Angst haben? Dann wartete er darauf, daß das Tor hinter Vuona verschwand.
    Doch das tat es nicht. Plötzlich stand Idosso neben Conan. Rein instinktiv wirbelte der Cimmerier herum und ballte die Fäuste.

Weitere Kostenlose Bücher