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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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goldene Schimmer verschwand. Gleich darauf spürte Govindue, daß er auf einem so harten und kalten Boden ging, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Er hatte von Alten, welche die Berge des Mondes erreicht hatten und zurückgekehrt waren, gehört, daß man auf nacktem Fels gehen konnte und daß der Wind kälter als der Regen im Dschungel blies. Er selbst hatte die Länder der Bamulas nie verlassen. So konnte er nur die Erzählungen der Alten glauben und ihnen Achtung entgegenbringen, wie es sich für einen Jungen geziemte.
    Govindue kniete nieder. Dann sprang er auf und rannte weiter. Er hatte keine Ahnung, was vor oder hinter ihm lag. Er wußte nur, daß er etwaigen Feinden nur eine laufende Zielscheibe bieten wollte. Außerdem würde er sich mutig den Feinden stellen, die vielleicht für diejenigen, die ihm nachfolgten, einen Hinterhalt legen wollten.
    Als Govindue fünfzig Schritte gerannt war, führte der Weg plötzlich steil nach unten. Die unteren Äste der Bäume peitschten ihm ins Gesicht. Er blieb stehen und betrachtete die Äste.
    Anstelle von Blättern hatten sie feine Nadeln, und statt Nüssen waren dort Zapfen mit kleinen braunen Schuppen. Er hatte einmal ein altes Waffenhemd gesehen, das man einem toten Sklavenhändler ausgezogen hatte. Dieses Hemd war aus Metallplättchen gefertigt gewesen, die diesen braunen Schuppen glichen. Er hatte von diesen seltsamen Bäumen von den Alten gehört, die in den Bergen des Mondes umhergewandert waren.
    Wenn das Dämonentor sie nicht weiter fort als bis zu den Bergen des Mondes gebracht hatte, würde es ein langer Heimweg werden, den nicht alle überleben würden. Es würde Kämpfe gegen feindliche Stämme geben, ganz zu schweigen von den Dienern des Dämons, die mit Sicherheit in der Nähe lauerten und nur darauf warteten, daß ihr Meister sie rief.
    Da hörte er Trommelschlagen. Die Trommler steckten im Wald verborgen. Aber Govindue war gewohnt, im Dschungel die Entfernung eines Trommlers bis zu einem halben Tagesmarsch weit fort abzuschätzen. Jetzt vernahm er fünf oder sechs, die nicht weiter als zehn Speerwürfe links oben auf kleine Trommeln schlugen.
    Es donnerte, jedoch sah Govindue nichts Auffälliges. Keinen goldenen Lichtschein, ja, keinerlei Unruhe in der Luft. Dann taumelte ein Mann aus dem Wald und fiel auf die Knie. Es folgten weitere Männer hinter ihm. Schließlich waren es so viele, wie er Zehen und Finger hatte.
    War das Dämonentor von der anderen Seite unsichtbar? Bei so starkem Zauber was alles möglich. Wenn dem so war, vermochte der Herr und Meister des Dämonentors Krieger nach Belieben überallhin zu schicken, sogar in die Hütte eines feindlichen Häuptlings ...
    Govindue verschluckte einen Schrei, als er den ersten Mann erkannt hatte. Es war sein Vater Bessu. Er wurde von anderen aus dem Tal der Toten Elefanten und einigen größeren Bamulas begleitet. Dann sah er Kubwande und auch Idosso, was ihn nicht so glücklich machte.
    Der Junge ging langsam den Abhang hinunter. Er war erleichtert, daß die Krieger offenbar bei vollem Verstand waren. Beim Klang der Trommeln waren sie verstummt und hielten Waffen und Schilde kampfbereit.
    Seine Erleichterung schwand sogleich, als er sah, daß sein Vater und Idosso stritten. Die Männer sprachen mit gedämpfter Stimme, so daß er nichts verstand. Aber er vermochte das Gesicht des Vaters auch aus der Entfernung zu lesen. Kubwande ergriff keine Partei. Das schwächte Idossos Lage, aber auch die von Bessu. Sein Verhalten würde alle schwächen, wenn der Streit sich fortsetzte.
    Govindue ging schneller. Sein Platz war an der Seite des Vaters. Schließlich war er ihm durchs Dämonentor gefolgt. Govindue begann zu laufen. Um ein Haar wäre er gefallen. In letzter Minute fand er an einem Baum Halt.
    Da tauchte hinter einem Busch ein Mann auf. Govindue konnte ihn deutlich sehen, allerdings hätte niemand, der nicht an die Jagd im Dschungel gewöhnt war, diese Gestalt für eine menschliche gehalten. Der Mann war nackt, abgesehen von einem Lendentuch und einer Halskette aus menschlichen Zähnen. Er hatte braune Haut wie ein Stygier und trug zahlreiche Tätowierungen und Kriegsbemalungen. Er hielt eine Bronzeaxt und einen kurzen Bogen, dazu einen Köcher mit Pfeilen, deren Spitzen aus Feuerstein waren.
    Die dunklen Augen des Manns huschten über die Büsche und Bäume. Er wollte herausfinden, aus welcher Richtung das Trommeln kam. Govindue hatte das seltsame Gefühl, als ob der Baum, an dem er sich festhielt, ihm

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