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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Sterbenden kümmern konnten. Einen kurzem Moment lang beneidete Kubwande sie. Ihre Narben würden allen beweisen, daß sie guten Grund hatten, nicht gegen die Dämonen zu kämpfen.
    Kubwande wollte Idosso gerade auffordern, weiterzugehen, als der Häuptling seinen Speer aus dem Boden zog und ihn direkt aufs Herz des Dämonentors schleuderte.
    Er verschwand im goldenen Wirbel. Im nächsten Augenblick schritt Idosso weiter und war ebenfalls verschwunden.
    »Unser Häuptling führt uns ins Dämonenland«, rief Kubwande. »Vorwärts, Krieger!«
    Keiner stürmte los, doch wagte auch keiner zurückzubleiben. In der Zeit, die man brauchte, um einen Topf Suppe zu erhitzen, war das Ufer des Afui leer. Als das Krokodil mit einem Auge und einer tiefen Wunde unter den Nasenlöchern wieder auftauchte, wurde der goldene Wirbel des Dämonentors noch schneller. Dann wurde der gleißende Goldschimmer dunkler und rauschte wie ein riesiger Wasserfall so laut, daß den Verwundeten die Ohren weh taten.
    Sie hielten sich die Ohren zu und machten den Mund auf. Die Spirale wurde immer enger und enger. Dann erhob sich ein unnatürlicher Wind und fegte Gischt vom Afui hoch und jagte die Krokodile in die Tiefe. Blätter wirbelten durch die Luft und Lianen zerrissen.
    Äste und Bäume zerbrachen, doch konnte man das im Getöse nicht hören. Kokosnüsse hagelten auf die am Boden liegenden Verwundeten herab und machten dem Leid einiger von ihnen ein Ende, indem sie ihnen die Schädel einschlugen.
    Die Verwundeten murmelten Worte, die man sie gelehrt hatte, doch sie wußten, daß selbst zwanzig der mächtigsten Magier des Landes nichts hätten ausrichten können. Das Dämonentor hatte durch das Verschlingen derer, die sich Kriegsruhm erhofften, indem sie eingetreten waren, an Kraft gewonnen. Bald würde es über den Afui springen und sie verschlingen, um danach über das Land herzufallen.
    Zwischen zwei Atemzügen waren das Sturmgebrause, das Rauschen und der unheimliche Schimmer plötzlich verschwunden. Der Wind legte sich, die letzten Blätter schwebten herab, und mit leisem Plätschern tauchte der Baumstamm, der als Brücke gedient hatte, in den Afui ab.
    Wessen Augen nicht geblendet waren, der sah eine dünne Rauchspirale vom Kreis im Boden aufsteigen. Und wessen Ohren nicht taub geworden waren, konnte das leise Knistern des brennenden Laubs vernehmen. Ansonsten vermochten die Überlebenden nicht mehr zu berichten, wie das Unbekannte in den Dschungel eingedrungen und mit über zwanzig Kriegern verschwunden war.
     
    Conan schritt gleichmäßig durchs Dämonentor. Er würde bald genug erfahren, was auf der andere Seite lag – falls es eine andere Seite gab. Als erfahrener Krieger trat er vorsichtig auf, da er den Boden unter den Füßen nicht sehen und kaum fühlen konnte. (Sofern der Boden überhaupt fest war. Er hatte eher das Gefühl, auf halbgefrorenem Sumpf zu schreiten.)
    Das goldene Licht hüllte ihn von allen Seiten ein. In seinen Ohren war beständig ein tiefes Summen, als würde ein Schwarm Bienen, so groß wie Tauben, zu seinem Stock, so groß wie Aghrapur, zurückkehren. Dann wurden Licht und Summen allmählich schwächer. Conan nahm sein Breitschwert kampfbereit in die Rechte. Er war bereit, sich dem zu stellen, was auch immer auf der anderen Seite auf ihn warten mochte.
    Der Cimmerier war immer bereit, ganz gleich, ob es galt, gegen einen Dämonen, einen Magier oder gegen einen Bauern anzutreten, wenn der wütend war, weil er ihm seine Ernte zertrampelt hatte. (Er würde allerdings den Bauern lieber nicht töten, da man ihn eigentlich nicht einen Feind nennen konnte und weil der Mann ihm womöglich nützliche Nachrichten über die Zauberer der Gegend mitteilen konnte.)
    Eiskalter Wind blies dem Cimmerier ins Gesicht. Der goldene Schimmer wich dem Tageslicht, dem aber der smaragdgrüne Hauch des Dschungels fehlte. Er stolperte und wäre beinahe der Länge nach hingefallen. Die in den heimischen Bergen erlernte Schnelligkeit von Händen und Füßen, Augen und Muskeln hatten ihn gerade noch davor bewahrt, obgleich das Dämonentor seine Sinne mehr betäubt hatte, als ihm bewußt war.
    Er befand sich auf einem steil abschüssigen Pfad. Geröll glitt unter den Sohlen weg und raubte ihm so das Gleichgewicht. Er warf sich nach hinten und setzte den Speer wie die Kletterstange eines Gundermans ein. Die Speerspitze traf auf hartes Gestein und prallte ab, ohne nicht einmal so tief wie das erste Glied eines Kinderfingers eindringen zu

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