Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
noch eine Plage sein, wenn mein Enkel bereits ein Graubart ist.«
    Da die Pikten es meisterhaft verstanden, im Wald zu kämpfen, trugen sie meist nur leichte Waffen und waren daher im Nahkampf keine ernstzunehmenden Gegner für den Cimmerier. Doch hier, in diesem Land, gab es Hunderte von ihnen, und sie verfügten über Bogen.
    Die Trommeln dröhnten weiter. Der Klang wurde abwechselnd stärker und schwächer, so als würden sich die Trommler oder der Wind – oder beide – bewegen. Conan schätzte, daß er sich im Gegenwind der Haupttruppe der Pikten befand und die Brise jeden Laut, den er machte, überdeckte.
    Er wollte sich ungesehen und ungehört anschleichen, ehe die Pikten den Angriff auf ihn wagten. Wenn ihre Opfer zivilisiert waren, wären sie ihm vielleicht für seine Hilfe dankbar. Sollte es sich nur um einen Kampf zwischen piktischen Sippen handeln, würde keine Seite von beiden einem Fremden wohlgesonnen sein, vielleicht aber einen Gefangenen liefern, der redete. Außerdem würde ein Pikte als Gefangener Conan einen geeigneten Bogen liefern.
    Der Cimmerier schätzte ab, wo die Pikten ihre Flanke hatten. Dabei verließ er sich auf seine eigenen Kenntnisse, wie er selbst die Schlachtordnung aufgestellt hätte, um einen Hinterhalt zu legen. Und er irrte sich nicht. Eine große Schar Pikten hielt sich für alle Blicke von unten verborgen, war jedoch nackt für die eisblauen Augen, die sie von oben her beobachteten.
    Conan wollte sich gerade hinknien, um näher zu kriechen, als eine schlanke, dunkle Gestalt weiter unten am Hang auftauchte. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf der Speerspitze, als diese durch die Luft flog. Ein Pikte hauchte sein Leben aus. Dann vernahm Conan den Kriegsschrei eines Bamulas.
    Der Schrei hallte im Wind lange nach, als die Pikten vor Conans Augen aufsprangen und bergab stürmten. Da sah Conan, daß Govindue derjenige war, der den Speer geworfen hatte. Jetzt blieben dem Jungen nur noch wenige Minuten zu leben. Er hatte nur einen einzigen Menschen, der den Namen Freund verdiente, der ihm jetzt noch Beistand leisten konnte.
    Conan stieß den wildesten aller cimmerischen Kriegsschreie aus und rannte nach unten. Gleichzeitig hatte er das Schwert aus der Scheide gerissen. Wie ein rollender Findling brach er durchs Gebüsch und sprang über riesige Steinblöcke. Wie eine Lawine bedrohte er die Pikten.
     

N EUN
     
     
    Govindue sah Conan erst nach geraumer Zeit, als der Cimmerier die Nachhut der Pikten angriff. Doch zwischen ihm und Conan standen viele Bäume und viele Pikten, die ihm nach dem Leben trachteten, während er sein möglichstes tat, um zu überleben.
    Nachdem der Junge den Mann getötet hatte, waren alle Pikten hinter ihm her. Sie liefen ins offene Gelände, legten Pfeile auf die Bogensehnen und schossen. Wer keinen Bogen hatte, schleuderte einen Speer. Nur seine Behendigkeit und die vereinzelten Bäume retteten Govindue davor, sofort sterben zu müssen.
    Wegen seiner Schnelligkeit gewann er vor den Pikten einen Vorsprung von über dreißig Schritten. Im Laufen suchte er nach einem Versteck. Die Götter schienen ihm keines zu gönnen, in dem er vor den Augen dieser stinkenden, kraushaarigen Bergbewohnern sicher wäre. Doch vielleicht fand er eine Stelle, von der aus er mehr Möglichkeiten gegen die Pikten hätte, ja, vielleicht sogar noch einige töten konnte, ehe sie ihn überwältigten. Abgesehen vom Streitkolben hatte er nur noch einen Speer, aber vielleicht konnte er ja einem Toten eine Waffe abnehmen.
    Bis jetzt hatte er sich besser geschlagen, als er erwartet hatte. Er hatte einen Feind getötet und dadurch viele dazu gebracht, ihn zu verfolgen. Aber er lebte immer noch. Wenn er nur noch ein bißchen länger lebte, würden die Lobgesänge über seine Heldentaten nicht nur seinen Vater über den Verlust des letzten Sohnes hinwegtrösten, sondern auch die Feierlichkeiten bei seiner Beerdigung schmücken.
    Ein Speer prallte gegen einen Ast und landete eine Armeslänge neben Govindue. Er riskierte einen Blick zurück. Dafür hätte er um ein Haar mit dem Leben bezahlt. Er war auf einen verfaulten Ast getreten, der sogar unter seinem Leichtgewicht knacksend zerbrach. Ein Stück bohrte sich in seinen Knöchel.
    Als der erste Pikte sah, daß Govindue langsamer wurde, mäßigte auch er seine Schritte. Diesen Fehler mußte er sogleich teuer bezahlen, denn dadurch erhielt der Junge die Gelegenheit, den Speer auf ihn zu werfen.
    Der Pikte griff gerade nach dem Bogen, als sich

Weitere Kostenlose Bücher