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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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nur noch streifte.
    Die beiden Hünen kämpften erbittert weiter, ohne daß einer einen Vorteil erringen konnte. So sahen es die Zuschauer, und auch Conan mußte sich eingestehen, daß es bis jetzt unentschieden stand. Wenn er auf diesem unebenen Gelände stolperte, würde er einen Schlag einstecken müssen, der ihn langsamer machte. Und der erste Mann, der langsamer wurde, würde als erster sterben.
    Eigentlich kannte Conan sich im Zweikampf aus, da er seit dem fünfzehnten Lebensjahr ein Kämpfer war. Wenn er nicht stolperte, fürchtete er sich nicht vor dem Ausgang des Kampfes. Er wollte unbedingt auf einen schnellen Sieg hinaus, damit alle Zweifel bei denen beseitigt wären, die er aus diesem Land herausführen mußte. Falls der Kampf sehr lange währte, würden sie anfangen, an ihm zu zweifeln.
    Außerdem hatte der Cimmerier keine Lust, so stark verletzt zu werden, daß er die Krieger nicht mehr führen könnte. Er mußte auch an die Pikten denken. Je länger der Kampf die Aufmerksamkeit der Zuschauer bannte, desto mehr Zeit hatten die Pikten, sich zum nächsten Angriff zu sammeln.
    Conan konnte jedoch nicht den Kampf abbrechen und in den Wald fliehen. Das gestatteten ihm weder Ehre noch der gesunde Menschenverstand. Ihm blieb nur die Wahl zwischen einem schnellem Sieg oder dem Tod. Er beschloß, sein Leben für einen schnellen Sieg zu riskieren. Allerdings setzte er dabei nicht nur sein Leben aufs Spiel, sondern auch all die Leben, die er durch einen Sieg retten könnte.
    Doch er mußte darauf warten und hoffen, daß Idosso sich eine Blöße gab. Das Warten kam ihm unendlich vor. In Wahrheit dauerte es kaum länger als die Zeitspanne, in der ein hungriger Mann ein Hühnerbein abnagte, bis Idosso dem Cimmerier schon diese Blöße bot.
    Conan gab vor, gestolpert zu sein, und Idosso wirbelte herum. Er war ohne Deckung, als der Cimmerier auf die Schultern rollte und mit beiden Füßen zustieß.
    Ein Fuß traf Idosso genau an der Stelle, auf die Conan gezielt hatte. Gegen so einen kräftigen Tritt bot der Lendenschurz aus Zebrafell nicht mehr Schutz als ein seidenes Frauengewand. Vielleicht hätte Idosso die Stahlplatte einer aquilonischen Rüstung geschützt, doch selbst diese hätte eine Delle davongetragen und der Träger hätte sich mehrere Tage höchst unwohl gefühlt.
    Idosso krümmte sich, packte jedoch geistesgegenwärtig im letzten Augenblick Conans Knöchel. Conan riß sich los und stieß erneut zu. Diesmal erwischte er Idossos Knie. Conan spürte, wie der Knochen brach.
    Er hörte einen Schrei, der nicht von Idosso kam.
    »Vorsicht, Conan!«
    Es war Kubwandes Stimme. Wieder rollte er auf die Seite. Da sauste sein eigenes Schwert in Idossos Hand auf die Stelle nieder, wo er soeben gelegen hatte. Funken sprühten, als die Klinge auf den felsigen Boden traf. Conan zuckte zusammen und dachte an die Scharten. Noch mehr Schläge, und er würde einen Waffenschmied benötigen oder eine kräftige Keule anstelle der nutzlosen Klinge.
    Conan sprang auf und stieß Idosso mit dem rechten Fuß das Schwert aus der Hand. Conan sah nicht, wohin es flog. Doch das war ihm in diesem Moment auch gleichgültig. Er schlug Idosso mit beiden Fäusten ins Genick, so daß Schädel und Wirbelsäule barsten. Idosso fiel aufs Gesicht, rollte auf eine Seite und dann auf den Rücken, ehe er sein Leben aushauchte.
    Da hörte Conan Kampfgeräusche. Er blickte zurück. Der Rücken war frei. Er sah, wie Govindue sich mit einem Krieger aus dem Dorf prügelte. Die beiden rollten eng umschlungen umher. Conan nahm sein Schwert auf, doch Kubwande hob warnend die Hand.
    »Halt, Conan! Kein Schwert! Das ist ein Kampf der Häuptlinge, wie deiner einer war. Eisen hat dabei nichts zu suchen.«
    Conan überlegte kurz, ob er Eisen oder Stahl vielleicht in Kubwandes Schädel oder Bauch stoßen sollte. Aber er tat nichts dergleichen. Es war nicht unmöglich, daß Kubwande dem siegreichen Amra folgen würde – zumindest, bis Amra ihnen den Weg aus der piktischen Wildnis gezeigt hatte. Wahrscheinlich hatte er keine Ehre im Leib, aber falls er später in der Heimat eine Schurkerei plante, würde Conan ihn entweder mit dem Schwert entlohnen oder schnell fliehen, was auch immer das beste sein würde.
    Doch bis dahin war Kubwande ein tapferer Krieger, wie es nicht viele in diesem Haufen gab. Er durfte ihn nicht allein wegen eines Verdachts töten. Das entsprach der Regel, die jeder weise Herrscher beherzigte, ganz gleich, ob er weiß, schwarz, gelb, braun

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