Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
weg zu sein, wenn die Krieger auf der Suche nach ihrem Kameraden an diesen Ort kämen. Dann hielt sie aber inne. Vielleicht war es gar nicht schlimm, wenn die Bamulas sie finden würden. Wenn sie mit dem Mann aus dem Norden sprach, würde sie mehr über ihn und seine Kriegerschar erfahren. Diese Schar könnte nützlich sein, wenn sie sich den Heimweg verdienten, indem sie Scyra und Lysenius beschützten.
    Scyra war in der Kunst des Verbergens nicht viel geübter als im Umgang mit dem Dolch, aber für viele Zwecke reichte ihr Wissen. Jedenfalls hatte sie sich unsichtbar gemacht, bis die Bamulas auf Befehl ihres Anführers die Suche nach dem piktischen Bogenschützen aufgaben. Am liebsten hätte sie vor Enttäuschung geweint, als sie den Hang wie leergefegt vor sich sah.
    So lange hatte sie die Höhle nicht verlassen wollen. Außerdem hatte sie ihren Umhang Vuona gegeben, die jetzt mit ihrem Volk weiterzog. Scyra sah keine andere Möglichkeit, als den Bamulas zu folgen. Wenn sie jetzt aufgab, könnten sie ebensogut auf dem Mond sein, so gering würden ihre Chancen sein, sie wiederzufinden, ohne daß die Pikten oder ihr Vater das bemerkten. Sie mußte als erste herausfinden, was die Bamulas planten, sonst würde sie mit leerer Börse auf den Markt gehen müssen.
    Scyra nahm dem toten Pikten Bogen, Pfeile und den Umhang ab. Er war aus bossonischem Stoff, jetzt aber steif vor Schmutz und Fett. Er stank schrecklich, weil der Pikte ihn schon lange getragen hatte. Pikten badeten nie, es sei denn, sie gerieten in Regen. Wahrscheinlich war der Umhang ein Beutestück aus einem blutigen Überfall an der Grenze gewesen.
    Trotzdem wickelte Scyra sich darein. Er war ziemlich kurz. Als Bossonierin war sie so groß, wie ein durchschnittlicher Pikte war. Die Wolle wärmte, und aus der Entfernung würde sie jeden täuschen, der sie nur flüchtig musterte.
    Abgesehen von den toten Pikten gab es nichts zu essen. Obwohl es ein Scherz war, wurde Scyra bei dieser Vorstellung übel. Dann fand sie grünes Farnkraut, das eßbar war. Außerdem gab es in den Flüssen Fische. Die Bamulas würden in der ersten Nacht in diesem Land gewiß nicht allzu weit marschieren, ganz gleich, wie hart der Hüne aus dem Norden sie führte oder antrieb.
    Diese Hoffnung beflügelte Scyras Schritte, als sie sich aufmachte, den Spuren der Bamulas zu folgen.
     
    Man hatte sich darauf geeinigt, daß während des Marsches immer einer der drei Häuptlinge Wache halten sollte. Conan, Govindue und Kubwande zogen Zweige, wer die erste Nachtwache übernehmen sollte. Govindue zog den kürzesten Zweig.
    Govindue erwartete nicht, im nächtlichen Wald viel zu sehen, weder Freund noch Feind. Der Umhang eines toten Pikten hielt die Kälte ab, aber in diesem Land durchbohrte einen selbst die leiseste Brise wie ein Pfeil. Noch nie hatte er so bitterlich gefroren, nicht einmal während des Rituals der Mannbarkeit, als man ihn in einem außergewöhnlich regnerischen, kalten Herbst in den Dschungel geschickt hatte.
    Gut, daß Idosso tot war, dachte der junge Häuptling. Nie wäre er ein ehrlicher Anhänger Conans gewesen. Mit Kubwande war es vielleicht anders, wenn er auch nur Angst vor dem Verhungern, vor den Pikten und vor Amras Faust hatte.
    Idosso hätte nie gewußt, wie man in diesem Land überlebte, kämpfte und dazu noch den Heimweg fand – Amra wußte das. Gut, Idosso war kein Dummkopf. Einiges hätte er schon noch gelernt (oder Kubwande hätte es ihm beigebracht). Doch zuvor wären noch viele Bamulas gestorben, und das wären vielleicht zu viele gewesen.
    Conan besaß die Seele eines großen Häuptlings. Bei solch einer Seele spielte die Hautfarbe für die Götter keine Rolle, und noch weniger für Govindue, dem Sohn Bessus.
    Die Schritte waren so laut, daß auch weniger scharfe Ohren als Govindues sie gehört hätten. Seine Erfahrung als Jäger und Spurensucher sagte ihm, daß Schritte für ihn so laut wie ein über eine Klippe fallender Felsbrocken klangen. Sofort hatte er die Richtung bestimmt, aus welcher der Eindringling nahte, und hatte genügend Zeit, um ein Versteck zu finden, von dem aus er den Pfad beobachten konnte.
    Entweder der Eindringling war lebensmüde, oder aber er hielt die Bamulas für Freunde, so unbefangen schritt er dahin. In der Dunkelheit erkannte Govindue nur einen weiten Umhang. Der junge Häuptling hätte mit Freuden eine Jahresernte Süßkartoffeln für einen Strahl Mondlicht gegeben, um zu erkennen, wer da kam. Wäre er sicher gewesen, daß

Weitere Kostenlose Bücher