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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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dem Tod durch einen Hinterhalt der Pikten.
    Die junge Frau wehrte sich mit erstaunlicher Kraft. Scyra wünschte, sie hätte eine piktische Streitkeule. Ein kräftiger Schlag auf den Kopf und ...
    »Du Bamula?« fragte Scyra. Vielleicht hieß Vuonas Stamm so. War eine Kriegerschar durchs Dämonentor gekommen und den Pikten in die Hände gefallen?
    Die Bamulas schrien immer noch überschwenglich. Es war nun lauter als der Kampflärm zuvor. Scyra erkannte keinen Pikten, nur Bamulas. Vielleicht waren die Pikten in einen Hinterhalt der Bamulas geraten.
    Da plötzlich herrschte völlige Stille. Doch kaum hatte Scyra tief durchgeatmet, als ein neuer Schrei ertönte.
    » Ohbe Bessu, ohbe Bessu, ohbe Bessu!« Diese Schreie klangen nicht leiser als die vorigen, aber langsamer und trauriger. Vuona hörte aufmerksam zu. Dann grub sie eine kleine Grube in den Boden, legte einen Tannenzapfen hinein und bedeckte ihn mit Erde.
    »Bessu«, sagte sie und deutete auf den kleinen Erdhügel.
    Offenbar war der Sieg nicht ohne Opfer errungen worden. Ein Krieger namens Bessu hatte einen ehrenvollen Tod gefunden. Scyra lauschte. Diese Schreie schienen ihr eines Kriegers würdiger als das Geheul der Pikten beim Tod eines Gefährten.
    Vuona zeigte bergauf. Scyra seufzte. Wenn die Frau dort hinaufgehen wollte, begaben sie sich in die Gefahr, von versprengten piktischen Bogenschützen erwischt zu werden.
    Scyra musterte den Pfad genau. Wenigstens würde Vuona nicht allein gehen müssen. Vielleicht würde sie aus Dankbarkeit für die Begleitung mit zur Höhle kommen. Dort konnte Scyra ihr zumindest eine Ledertunika geben, um die Blöße zu bedecken, und Salbe auf ihre Blutergüsse und Abschürfungen zu streichen.
    Was dann geschah, wußte niemand. Scyra kannte keinen Zauber, um Vuonas Sprache zu erlernen oder dieser wiederum Bossonisch beizubringen, ganz zu schweigen davon, in die Gedanken der Bamulas vorzudringen und sie wortlos zu lesen. Diese Zaubersprüche befanden sich in den Schriftrollen, die sie bisher nie berührt hatte, schon gar nicht gelesen. Vielleicht hatte ihr Vater aber auch diese Zaubersprüche auswendig gelernt und benötigte gar keine Schriftrollen mehr, um sie auszusprechen.
    Wenn sie aber nur in seinem Gedächtnis waren ...? Vielleicht würde Vuona mit ihr sprechen und sie und Lysenius als Freunde betrachten und vielleicht die anderen Bamulas zu ihnen führen, die so heil durchs Dämonentor gelangt waren, daß sie die Pikten siegreich bekämpft hatten.
    Scyra hatte schon vor langer Zeit geschworen, entweder zu sterben oder aber ihren Vater zu besiegen. Aus alter Liebe war ihr die zweite Lösung lieber. Vielleicht gaben die Bamulas ihr den Schlüssel ...
     

Z EHN
     
     
    Govindue überließ Conan die Führung hinab zu den Bamula-Kriegern. Der Junge marschierte stolz hinterher. Am heutigen Tag hatte er sich einen Namen gemacht, der ihm für immer bleiben würde, selbst wenn er im nächsten Kampf den Tod fände. Er fragte sich, ob Conans Stamm – die Kimmerala, oder? – auch Preislieder zu singen pflegte und ob der Bamula Govindue aus dem Dorf der Toten Elefanten je in den Preisliedern erwähnt würde, wenn die Kimmerala diese an den Feuern sangen.
    Es war gut für Govindue, daß er dem Cimmerier die Führung überlassen hatte. So sah Conan zuerst, wie die Blätter raschelten und daß der Pikte dahinter noch lebte. Andere hätten ihn gewiß für tot gehalten. Überall lagen tote Pikten umher. Conan nahm einem Toten eine Axt mit kurzem Stiel ab. Sie war zum Werfen nicht besonders gut geeignet. Trotzdem schleuderte er sie auf das Gebüsch.
    Der Schrei glich dem eines Panthers. Alle bis auf Conan erstarrten vor Schreck. Doch er war bereit, als der tödlich verwundete Pikte heraussprang. Ein Arm baumelte ihm nutzlos herab, doch mit der anderen Hand schwang er einen Speer. Der Mann war immer noch stark und verschlagen. Der Speer sauste auf die Bamulas zu.
    Die meisten Krieger waren so klug, sich sofort auf den Boden zu werfen oder die Schilde zu heben. Bessu war so geistesgegenwärtig, sofort dem Feind den eigenen Speer entgegenzuschleudern. Leider hatte er keinen Schild, da er seinen eigenen einem Krieger gegeben hatte, der ihn dann verlor. Ehe er an Verteidigung denken konnte, hatte der Speer des Pikten ihm die Kehle durchbohrt.
    Bessu fiel nach hinten. Teils hatte ihm der Speer das Gleichgewicht geraubt, teils fehlte den Beinen plötzlich die Kraft, ihn zu tragen. Sein Wurf hatte so zielsicher die Brust des kräftigen Pikten

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