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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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getroffen, daß diesem die Spitze aus dem Rücken herausragte. Eigentlich hatte er einen Toten getötet, doch die Bamulas jubelten, als hätte Bessu den Anführer der Feinde besiegt.
    Govindue kniete sich neben den Vater. Dann stimmten alle Krieger in seinen Ruf ein: »Wafna! Wafna! Wafna!« Doch dann begannen sie mit der Totenklage: » Ohbe Bessu ...«
    »Ehre dir, Bessu.« Ja, viel Ehre für einen Mann, der seinem Sohn durchs Dämonentor in ein fremdes Land gefolgt war, um dort im Kampf zu sterben. Nur noch Bessus Geist konnte die Ehrung hören. Er lag mit offenen, leeren Augen da. Offenbar war er gestorben, als er den Boden berührt hatte.
    Govindues Gesicht war vor Gram so starr wie eine Maske aus poliertem Holz. Er hielt den Speer umklammert. Es war Sitte, daß, wenn ein toter Krieger einen Blutsverwandten beim Kriegszug dabei hatte, dieser die todbringende Waffe herauszog und alles tat, was dem Toten noch nützen könnte. War kein Blutsverwandter anwesend, hatte der älteste Krieger durch einen Bluteid dem Toten gegenüber diese Pflichten zu übernehmen. Nach der Schlacht mußte die Geisterlast von dem Toten genommen werden. Bei einem Sohn wog sie weniger als bei einem völlig Fremden.
    Govindue wußte, daß die Aufhebung erst in ferner Zukunft erfolgen würde. Er befürchtete deshalb in sehr naher Zukunft Schwierigkeiten, wenn die anderen Krieger sich dessen ebenfalls bewußt wären. Vielleicht machten sie sich auch Gedanken, was nun mit dem Leichnam Bessus' und den anderen Toten in diesem fernen kalten Land, dessen Einwohner Wilde waren, vielleicht mit den Dämonen verwandt, geschehen sollte.
    »Wir müssen auch Conan ehren«, sagte Govindue. »Ohne seine starken Arme und sein Schwert hätten wir noch schwerere Verluste erlitten. Ohne seine Kenntnis über dieses Land wären sind wir immer noch in Gefahr.«
    Govindue blickte den Krieger mit der blauschwarzen Mähne an und hoffte, daß er die Verzweiflung aus seiner Stimme und den Augen verbannt hatte. Der Cimmerier zuckte nur mit den Schultern.
    »Wegen der Pikten kann ich nicht viel tun. Ich habe gehört, daß sie wie wilde Bienen umherschwärmen und ebenso schwierig zu töten sind. In einem Punkt hast du allerdings recht. Dieses Land hier gleicht mehr meiner Heimat als eurer. Ich weiß daher, was ein Mann benötigt, um hier leben zu können und zu kämpfen.
    In gewisser Weise ist es hier sogar besser, als ich erwartet hatte. Es ist kein Dämonenreich, aus dem der einzige Weg zurück durchs Dämonentor führt. Der Zaubermeister des Tors ist vielleicht nicht unser Freund. Doch vielleicht benötigen wir seine Freundschaft nicht. Irgendwo am Ende dieser Wildnis liegt das Meer. Und auf dem Meer gibt es Schiffe, die man mieten – oder wenn nötig – sich mit Gewalt nehmen kann. Erinnert euch, daß ich gesagt habe, ich sei als Bêlits rechte Hand gesegelt und kenne mich mit Schiffen aus.«
    Idosso trat vor. Er schüttelte den Kopf. Govindue hoffte, es käme davon, daß er von Conans Schlägen noch benommen wäre, und nicht, daß der nächste Wutausbruch bevorstünde.
    Doch Idossos erste Worte machten diese kleine Hoffnung zunichte: »Willst du damit sagen, daß du uns jetzt führst, Amradulik? « So nannte man einen Mann nicht, mit dem man Frieden halten wollte. ›Löwenkot‹ war selbst scherzhaft gemeint eine starke Beleidigung – und Govindue hatte nicht einmal den Eindruck, daß Idosso scherzte.
    »Ich sage nur, daß ich das Land kenne und du nicht«, antwortete Conan. »Möchte das jemand bestreiten? Ich kann den Weg aus dieser Wildnis und ein Schiff, das mich in warme Länder bringt, leichter mit Vuona alleine finden als für uns alle gemeinsam. Sagt mir jetzt klar und deutlich, was ihr wollt. Dann gibt es keinen Streit zwischen uns.«
    Offenbar behagte keinem der Bamulas die Vorstellung, hier zurückzubleiben und womöglich zu erfrieren, zu verhungern oder beim nächsten Angriff der Pikten zu sterben. Selbst Idosso blickte unsicher drein.
    Er schien etwas in den Gesichtern zu lesen, das Govindue nicht zu deuten vermochte. Aber er war nicht zu jung, um es nicht zu mögen. »Sollen wir uns etwa für Vuona durch die piktischen Büsche schlagen, bis wir sie finden, mit einem Pfeil durch ihre ...«
    Einige lachten über den anzüglichen Ausdruck. Conan zuckte wieder mit den Schultern. »Wenn ihr das für den besten Weg haltet, sie zu finden, nur zu. Sucht sie allein. Doch bezweifle ich, Idosso, daß du stark genug bist, sie zu finden – wenn sie nicht tot

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