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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Gold, um sich damit abzuschleppen.«
    »Nicht genug Hirn in deinem Schädel, als daß du das beurteilen könntest«, erklärte Kubwande. »Wenn wir den Stein nicht hierlassen wollen, können wir ihn Lysenius geben. Vielleicht ist er für ihn von Wert.«
    »Das mit Sicherheit. Sonst hätten die Wachen nicht so erbittert darum gekämpft, um ihn in Sicherheit zu bringen«, sagte Conan. »Wer auch immer diesen Stein verloren hat, er dürfte ein beträchtliches Lösegeld zahlen, um ihn zurückzubekommen.«
    Am liebsten hätte er den Kristall so schnell wie möglich weitergegeben, aber er war sich nicht sicher, ob Lysenius der richtige Empfänger war. Das Juwel roch nach Zauberei und sollte deshalb so weit wie möglich von ehrlichen Männern und Lysenius ferngehalten werden.
    Doch wie stand es mit einer ehrlichen Frau? Scyra schien wegen der finsteren Pläne ihres Vaters Zweifel zu hegen. Der Cimmerier würde ihr mehr trauen, wenn sie diese vor ihm nicht so geheimgehalten hätte. Aber er traute ihr doch viel mehr als ihrem Vater, so wie der Unterschied zwischen einer Münze aus Gold und einer aus Messing ausmachte. Normalerweise traute er niemandem, der sich mit Zauberei befaßte, aber um der Bamulas willen würde er Scyra so viel trauen, wie sie es verdiente.
    »In meiner Heimat gibt es solche Kristalle«, erklärte Conan. »Sie bergen Zauberkraft. Aber es ist eine reine Frauenmagie. Vuona ist zwar eine Frau, aber sie versteht es nicht, mit dieser Kraft umzugehen. Scyra dagegen ist eine Frau, die sich in der Magie auskennt. Sie sollte den Kristall bekommen.«
    »Was ist, wenn Lysenius uns deshalb zürnt?« fragte Bowenu.
    »Aus diesem Grund«, antwortete Govindue und schlug dabei den Ton eines Lehrers einem Kind gegenüber an (obgleich Bowenu mindestens fünf Jahre älter war als er), »werden wir einfach den Mund halten, bis wir Scyra das Kleinod gegeben haben.«
     

D REIZEHN
     
     
    Lysenius entsprach nicht der üblichen Vorstellung eines Zauberers. Doch da der Cimmerier schon vielen Zauberern begegnet war (allerdings hatte er keinen einzigen davon gemocht), wußte er, daß diese so unterschiedlich wie gewöhnliche Sterbliche waren.
    Scyras Vater war beinahe so groß wie Conan. Hätte er ein ebenso tatkräftiges Leben wie der Cimmerier geführt, hätte er vielleicht auch dessen Körperkraft erreicht. So aber wölbte sich ein stattlicher Bauch unter einem Seidenhemd, das wohl eher für einen barachischen Seemann bestimmt gewesen war. Von einem guten Leben zeugten ferner die blauen Beinkleider, die aus feinstem Stoff und nach letzter aquilonischer Mode genäht waren. Ein kurzer grüner Umhang, nach Art der bossonischen Jäger, hing ihm über den breiten Schultern. Ein dicker Ledergürtel, eindeutig eine piktische Arbeit, und ein piktischer Bronzedolch vervollständigten den seltsamen Aufzug.
    Das volle Gesicht war eigentlich zu jugendlich für einen Mann, der eine Tochter in Scyras Alter hatte. Obwohl sein Kopf völlig kahl war, hatte er einen prächtigen grauen, mit schwarzen Strähnen durchzogenen Bart. Die Augen waren so strahlend blau wie Scyras, beinahe so blau wie Conans. Aber der Cimmerier hatte ein ungutes Gefühl. Er wußte ebenso wenig, was hinter diesen Augen vorging, wie er über das Ding wußte, das in einem Beutel an seinem Gürtel hing.
    »Ihr habt mir gut gedient«, sagte Lysenius. Conan hörte deutlich den aquilonischen Akzent heraus, den er von seinen Kriegsjahren kannte. »Sehr gut sogar.«
    Die letzte Phrase wiederholte er dreimal, ehe Conan alles für die Bamulas übersetzte. Noch sah er keinen Grund, ihnen seine Zweifel über Lysenius mitzuteilen. Seine Instinkte forderten ihn zu äußerster Wachsamkeit auf, und er vertraute seinen Instinkten. Hätte er das nicht stets getan, er wäre längst tot. Doch da er weder ein Gott noch ein Priester war, hielt er sie auch nicht für unfehlbar oder vollkommen.
    Doch Conans Zweifel wuchsen, je länger Lysenius schwadronierte. Der Zauberer war erst aus Aquilonien, dann aus seinem Heimatland Bossonien geflohen und in die piktische Wildnis gekommen. In beiden Ländern hatte er die Magie in einer Art und Weise ausgeübt, die den Mächtigen sehr mißfiel. In Bossonien hatte ihr Haß ihm seine Frau, Scyras Mutter, geraubt.
    Nur mit seiner ehrlichen Kenntnis der Magie war er in der piktischen Wildnis angelangt. Conan schwor insgeheim, daß er das erst glauben würde, wenn er Schiffe durch die Luft schweben sah. Der Einfluß der stygischen Priester reichte weit, und

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