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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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diesem Tunnel führten mehrere Gänge zu Scyras Gemächern, doch jetzt war er der einzige Zugang. Es sei denn, jemand konnte sich durch die Felsen graben wie ein Maulwurf durch weiche Erde. Der Cimmerier hielt die Laterne hoch und watete weiter, beständig blickte er nach vorn und nach hinten.
    Wie gut, daß er so vorsichtig war. Bei jedem Schritt wurde der faulige Geruch stärker. Da hörte er, wie jemand schwer atmete. War es das Echo? Er hielt den Atem an. Doch es trat keine Stille ein. Er watete weiter. Wer oder was außer ihm hier unten atmete, war so klug, die Luft anzuhalten.
    Conan spürte eine Kälte, die nicht allein vom Wasser herrührte. Offenbar hatte der oder das Andere sein Kommen bemerkt. Dem Cimmerier behagte es ganz und gar nicht, daß der unsichtbare Andere Zeit und Ort des Angriffs bestimmen konnte und würde ohne vorherige Warnung angreifen würde. Aber lieber kämpfte er hier auf engem Raum, als daß er das unbekannte Wesen durch die dunklen Gänge verfolgen müßte, wo doch die Gefahr bestand, daß es ein hilfloseres Opfer als den Cimmerier angreifen könnte.
    Conan passierte die engste Stelle, ohne daß etwas geschah. Dann vernahm er ein leises Scharren weiter vorne. Er erinnerte sich, daß dort mehrere trockene Seitengänge in den Tunnel mündeten.
    Er tat noch einen Schritt vor, als ein grauenhafter Schrei durch den Tunnel hallte. Ein riesiges Etwas warf sich auf den Cimmerier. Das Wasser spritzte. Die Laterne verlosch, und Dunkelheit hüllte die Kämpfenden ein.
    Conan merkte schnell, daß er es mit zwei Angreifern zu tun hatte. Der eine, kühner als sein Kamerad, packte Conans linken Arm und versuchte ihn gleichzeitig zu verdrehen und daran zu zerren. Conan drehte sich aus der Hüfte heraus, löste sich so aus dem eisernen Griff und stieß den Gegner gegen die Felswand.
    Das verschaffte ihm zwar nur einen Moment Luft, aber mehr brauchte er nicht. In der Finsternis rammte er die linke Faust dorthin, wo er die Kehle des Feindes vermutete. Gleichzeitig führte er mit dem Schwert einen Schlag aus, der allerdings wegen der Platzenge und in dem Winkel ziemlich ungelenk ausfiel. Der aquilonische Stahl traf den Rücken des Wesens vor ihm. Wieder heulte es auf. Dabei schlug sein stinkender Atem dem Cimmerier ins Gesicht.
    Jetzt wollte der erste Angreifer ihn von hinten packen. Doch er war zu übereifrig und vermochte den Cimmerier nicht festzuhalten. Conan trat ihn mit aller Kraft in die Weichteile und drückte dabei den anderen gegen die Felswand.
    Er hörte, wie der Schädel des Gegners knackte. Dann wurde der Griff schwächer. Conan riß sich los und zückte den Dolch. Er stieß blindlings auf alles ein, was ihm vor die Klinge kam. Wieder ein Schrei. Diesmal schlug Conan nicht nur der stinkende Atem, sondern auch eine Blutfontäne ins Gesicht. Er stach nochmals zu. Wieder kam Blut. Er trat zurück und schlug beidhändig mit dem Schwert zu. Er spürte, wie Knochen barsten.
    Dann blieben nur das Echo der Todesschreie und das Rauschen des Wassers zurück, das über zwei dicht behaarte Leiber floß und die Blutströme mit sich zog.
    Conan steckte die Waffen weg und stieg aus dem Wasser. Er fühlte sich unverletzt, aber so, als hätte man ihn mit Knüppeln geschlagen und mit Brennesselstauden ausgepeitscht. Was immer ihn da angegriffen hatte, war stark, schnell, nicht überaus intelligent, aber viel zu gefährlich gewesen, als daß man es frei in der Höhle umherwandern lassen durfte.
    Das war eine weitere Frage, die er Scyra stellen würde und für die er eine Antwort verlangte, ehe er ihr den Kristall übergab. Schnell faßte er an den Gürtel. Ja, der Kristall war noch im Lederbeutel. Zufrieden wanderte er weiter.
     
    Der Cimmerier hatte keine Möglichkeit, die Laterne wieder zu entzünden, aber eigentlich benötigte er sie auch nicht. Das letzte Stück Weg zu Scyras Gemächern war so leicht, daß jeder Lehrling der Diebesgilde ihn ohne Licht geschafft hätte. Die Abschürfungen hatten kaum begonnen zu schmerzen, da stand er bereits vor Scyras Tür.
    Er nahm den Dolch samt Scheide und klopfte mit dem Griff an die Tür. Er hörte, wie sich etwas bewegte, allerdings nur verhalten, da die Tür aus dicken Bohlen bestand, auf die seltsame Ornamente aus Messing genagelt waren. Sie sahen aus wie Geheimzeichen einer Sprache, die der Cimmerier nicht kannte. Dann hörte er ein leises ting. Offenbar machte Scyra ein Guckloch auf. Gleich darauf schob sie den Riegel zurück.
    Als die Tür aufging, quietschen

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