Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
bringe das dorthin, wie wir es beschlossen haben.«
    »Sei vorsichtig, Conan. Die Bamulas brauchen dich mehr als Scyra. Und ich meine nicht nur die Bamulas, die hier sind.«
    »Um die anderen kümmern wir uns, wenn wir wieder dort sind«, meinte Conan. Er ärgerte sich nicht mehr über Kubwandes dick aufgetragene Schmeicheleien. Der Mann war kein Dummkopf und ein fähiger Kämpfer; aber sein Blut war von Intrigen so verseucht wie Lysenius' von Rache.
     
    Lysenius hatte nicht ausdrücklich verboten, das Labyrinth der Höhle zu durchstreifen, aber er hatte eindringlich auf die möglichen Gefahren hingewiesen. Allerdings hatte er diese Gefahren nie näher beschrieben. Conan hatte daher keine Ahnung, ob es sich dabei um Magie, Menschen, Tiere oder einfach nur Löcher im Boden handelte, durch die man in die Tiefe stürzen konnte.
    Aus den Tagen, in denen Conan ein Dieb gewesen war, verstand er sich darauf, durch die Dunkelheit zu schleichen, hatte aber für leichte Gefahren nichts übrig. Nach kurzer Zeit wußte er in den Höhlengängen recht gut Bescheid. Als sie zehn Tage lang Gäste des Zauberers waren, hatte er sich den verschlungenen Weg von den Unterkünften der Krieger zu Scyras Kammern ebenso genau eingeprägt, wie er den Weg zur Quelle gelernt hatte, die er aufsuchen konnte, wenn er Durst hatte.
    Er war jedoch nie in Scyras Gemächer eingetreten. Er hatte den Eindruck, sie hätte ihm alles gesagt, was sie ihm sagen wollte, und er wollte ihre Loyalität nicht aufs Spiel setzen, indem er mehr von ihr verlangte.
    Außerdem wollte er Vuona keinen Grund zur Eifersucht geben. Eigentlich war ihre Beziehung inzwischen so, daß es keinen Grund gab, doch Frauen brauchten nicht immer einen Grund, um eifersüchtig zu sein. Vuonas Eifersucht hätte ihm gefährlich werden können, wenn sie die Männer an Lysenius verriet. Zwar würde ein Bamula den Cimmerier davor bewahren, sich selbst die Hände mit ihrem Blut zu beflecken, aber ihm war es lieber, sie würde heil und gesund mit ihnen in die Schwarzen Königreiche zurückkehren.
    Doch diesmal wollte der Cimmerier bis zu Scyras Tür vordringen. Wenn sie nicht da war, würde er warten, bis sie kam. Er hatte Kubwande nicht gesagt, daß er keineswegs die Absicht hatte, ihr den Kristall zu geben, ohne daß sie ihm zuvor alles über diesen Stein gesagt hätte. Sollte er irgendwelche Zweifel bekommen, daß man ihr das Kleinod nicht anvertrauen dürfte, so würde er es behalten, notfalls unter Einsatz des Lebens.
    Er sagte Kubwande, die Bamulas sollten sich in Sicherheit bringen, falls er bei Tagesanbruch nicht zurück sei. Er sagte dem Mann jedoch nicht wie. Kubwande hatte weniger Skrupel als der Cimmerier und würde mit Freuden Lysenius dienen, falls er darin die Hoffnung sah, wieder in die Heimat zurückzukehren. Govindue würde sich wohl nicht gegen ihn durchsetzen können.
    Wäre es nicht um den mysteriösen Kristall gegangen, hätte Conan es nicht gewagt, Scyra aufzusuchen. Jetzt mußte er sich entscheiden: Was wog schwerer? Das Wohl seiner Männer oder das Geheimnis des Kristalls? Es war der Kristall, der schwerer wog.
    Bei einem Seitengang kam der Cimmerier zu einem Felsspalt, durch den er seitlings schlüpfen konnte. Dieser Spalt führte zu einem engen Kamin, der wenig Halt für Hände und Füße bot. Aber Conan stemmte die Füße gegen die eine Seite und den Rücken gegen die andere. Dann band er die Messinglaterne, in der sich mit Öl getränktes Moos befand, an den Gürtel, und kletterte nach oben.
    Diesmal gab er sich noch mehr Mühe als sonst, kein Geräusch zu verursachen. Die Erfahrung hatte ihn nämlich gelehrt, daß Wachposten immer gerade dann kamen, wenn man ihre Aufmerksamkeit am wenigsten brauche konnte. Ziemlich schnell hatte er den Kamin bewältigt und befand sich so in dem darüber liegenden Tunnel.
    Dieser führte zu einem Korridor, den ein unterirdischer Fluß gegraben hatte. Das Wasser reichte dem Cimmerier bis zum Gürtel. Conan blieb nach wenigen Schritten stehen und schnupperte. Manchmal warnte ihn der Geruchssinn da, wo Augen und Ohren versagten. Ein seltsamer Geruch stieg ihm in die Nase, der beim letzten Mal nicht dagewesen war.
    Aber er hörte nichts. Das Licht der Laterne fiel auf die kahlen Felsenwände des Tunnels, den der Fluß während vieler Äonen ausgehöhlt hatte. Das kalte, dunkle Wasser rauschte dahin wie immer. Conan tauchte den Finger in den Fluß und probierte das Wasser. Er schmeckte nichts Verdächtiges. Ein klarer Bergfluß.
    Hinter

Weitere Kostenlose Bücher