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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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sie verfügten über genügend große Mengen von Gold, um sich Freunde zu kaufen. Lysenius hatte sich bei den Pikten Freunde erworben, indem er seine Magie nur so einsetzte, daß sie nicht an der Macht ihrer Schamanen zweifeln mußten.
    Jetzt hielt Lysenius den Zeitpunkt für gekommen, um sich an denen zu rächen, die ihn in die Verbannung gejagt und ihm die Frau genommen hatten. Er wollte dafür den Pikten ein Idol besorgen: die Statue eines Kriegers aus grauer Vorzeit, die hinten in der Höhle lag. Sobald Lysenius diese Statue kraft seiner Magie zum Leben erweckt hatte, würde sie herauskommen und die Stelle eines unbesiegbaren Beschützers der Pikten einnehmen. Dann würde sie mit ihnen über die Grenze marschieren. Diejenigen, die Lysenius so unsägliches Unrecht zugefügt hatten, würden den Tag bitter bereuen, an dem sie es begangen hatten, wenn sie hörten, wie ihre Familien schrien, ehe die Pikten ihnen die Kehle durchschnitten ...
    Lysenius redete noch lange und ausführlich über die Blutspur, welche die Pikten zurücklassen würden. Conan hatte mehr als doppelt so viele solcher blutigen und grausamen Vergeltungszüge gesehen. Er hörte mit ernster Miene zu. Er erfuhr zwar nicht viel mehr über Lysenius' Pläne, gewann aber Einblicke in die Denkweise des Zauberers.
    Am Schluß war er ziemlich sicher, daß Lysenius wahnsinnig war. Ob er das bereits schon früher gewesen war, wußte er selbstverständlich nicht. (Conan verabscheute die stygische Magie mehr als die anderer Länder.) Vielleicht hatte Lysenius aufgrund der Einsamkeit den Verstand verloren, vielleicht sogar nicht grundlos, aber das war noch lange kein Grund, die piktische Nation gegen die bossonischen Marschen zu schicken.
    Conan wollte gerade fragen, welche Rolle er mit seinen Männern in diesem Plan spielen sollte. Doch Lysenius schien diesen Gedanken in seinem Kopf gelesen zu haben. Das war so eindeutig, daß der Cimmerier nicht wagte, auf den Beutel am Gürtel zu schauen, weil er Angst hatte, Lysenius hätte allein mit seiner Willenskraft auch den Kristall herausgeholt.
    »Ich kann keinem Stamm und keiner Sippe der Pikten die Ehre zuteil werden lassen, die Höhle der Statue zu betreten, da sonst alle anderen so neidisch würden, daß sie mir an die Kehle gehen könnten. Mit den Schlangen lebe ich bereits mehr in Unfrieden, als mir lieb ist.«
    Dann erging sich Lysenius wieder lang und breit über die Vision, die Schlangen wieder zu loyalen Freunden zu machen, sobald die Statue alle Pikten zum sicheren Sieg führte. Conan wünschte sich, die Schlangen würden ihre mangelnde Freundschaft dadurch beweisen, daß sie in diesem Augenblick die Höhle stürmten. Lieber kämpfte er gegen die Pikten, als diesem Zauberer weiter zuzuhören, der offenbar mehr Ehrgeiz besaß als Verstand. (Was nach Conans Erfahrung bei den meisten Zauberern der Fall war.)
    »Dir und deinen Kriegern soll die Ehre zuteil werden, die Höhle zu betreten. Du und die Bamulas gehören nicht zum Volk der Pikten. Ihr habt eure Tapferkeit und euer Können unter Beweis gestellt. Vor allem aber seid ihr durch das Tor des Weltenwandlers geschritten.«
    Conan brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, daß Lysenius das Dämonentor gemeint hatte. Bei der Übersetzung benutzte er dieses Wort. Die Bamulas sogen verblüfft die Luft ein. Zum Glück hielt Lysenius das Zischen für Begeisterung. Conan dankte den Göttern, daß der Zauberer die Sitten und Gebräuche der Bamulas nicht kannte.
    »Laßt uns Lysenius ehren«, sagte der Cimmerier. Die Bamulas zischten lautstark und fingen an zu singen.
    » Ohbe Lysenius. Ohbe Lysenius. Ohbe Lysenius.«
    Conan hoffte, sie würden nicht so lange singen, wie der Zauberer gesprochen hatte. Doch offenbar war es nur einem Menschen in dieser Höhle gestattet, andere zu langweilen. Lysenius gebot den Bamulas mit einer Handbewegung unmißverständlich zu gehen. Der Cimmerier gab ihnen den Befehl, verbeugte sich tief nach hyborischer Art und führte sie hinaus.
    Nachdem sie durch drei Gänge marschiert waren und in den Gang einbogen, in dem ihre Unterkünfte waren, winkte der Cimmerier Kubwande zu sich.
    »Ja, Conan?«
    Conan tippte auf den Lederbeutel. Er hatte den Kristall sogar während des Gesprächs mit Lysenius am Leib getragen, weil er keinen anderen Mann mit dem Besitz gefährden wollte. Ihm hatten Zauberer öfter nach dem Leben getrachtet, als er an Fingern und Zehen abzählen konnte. Die Bamulas waren völlig unerfahren auf diesem Gebiet.
    »Ich

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