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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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noch schwerer war, auf den Kopf, so daß dieser bewußtlos zu Boden sank.
    Der Cimmerier machte kehrt und ritt zur Spitze der Karawane zurück. Govindue stand auf der Straße und winkte aufgeregt. Bei nur zwanzig Bamulas war es unmöglich gewesen, sie in vier Gruppen aufzuteilen und aus dem Kampfgetümmel so herauszuhalten, daß die Pikten es nicht für ehrenrührig gehalten hätten. Aber es wäre möglich, den jungen Häuptling auf einen Baum zu schicken, damit er, ungesehen vom piktischen Freund und bossonischem Feind, mit scharfen Augen Ausschau halten konnte.
    »Reiter kommen!« rief Govindue. Eigentlich verwendete er den Ausdruck ›sechsbeinige Krieger‹, da es im Land der Bamulas keine Pferde gab.
    Conan war nicht sicher, ob es eine Falle war oder ob das Glück die Karawane begünstigte. Auch gut. Ohne einen neuen Feind könnte die Blutlust die Pikten dazu bringen, daß sie mit ihren Pfeilen den Schildwall durchbrachen und alle dahinter Verborgenen massakrierten. So wie es jetzt aussah, würden einige Männer der Karawane am Leben bleiben, um morgen den Sonnenaufgang zu sehen – und so viele weitere, wie das Schicksal ihnen gestattete.
    Conan winkte den Bamulas. Die Pikten sahen das, aber ihr Häuptling hatte ihnen kein Zeichen gegeben. Trommeln und Geschrei ließen sie dort verharren, wo sie gerade waren. Der Cimmerier fluchte laut. Er hatte keine Lust, von den Hörnern dieses Zwiespalts aufgespießt zu werden: entweder die Pikten im Stich zu lassen oder zu bleiben, bis auch sie die bossonische Verstärkung sahen. Doch dann könnte es für die Bamulas zu spät sein, die näher an den heranrückenden feindlichen Truppen waren.
    Conan rief den Bamulas zu, auf beiden Straßenseiten wieder in Deckung zu gehen. Damit war für die Reiter der Weg zu den Pikten frei, und die Bamulas würden so lange überleben, daß sie später in den Kampf eingreifen und vielleicht einige ihrer swozhus retten konnten. (Das Wort der Bamulas für ›Freunde-für-einen-Überfall‹. Diese Bezeichnung war nicht unbedingt schmeichelhaft. Aber so hatten sie die Pikten meist genannt.)
    Gerade war der letzte Bamula im Dickicht verschwunden, als die Bossonier auf den Schildwall zupreschten. Entweder, die Nachhut war stärker als Conan vermutet hatte, oder aber es hatten mehr Überlebende hinter den Schilden Schutz gefunden, als es den Anschein gehabt hatte. Wie auch immer – die Bossonier waren im Nu bei den Pikten.
    Die Pikten pflegten sich nicht auf einen Nahkampf mit Feinden in Rüstungen einzulassen, wenn sie ihnen nicht zahlenmäßig weit überlegen waren. Und dies war hier nicht der Fall. Aber ihnen blieb der Ausweg in den Wald. Dorthin konnten sie durch so unwegsames Gelände fliehen, daß kein Reiter ihnen folgen könnte. Die Pikten entschieden sich für diesen Weg. In nächsten Augenblick war keiner von ihnen mehr zu sehen.
    Da die Bamulas denselben Weg nehmen mußten, sprang Conan aus dem Sattel und schlug dem Pferd kräftig aufs Hinterteil. Es galoppierte den Bossoniern entgegen. Der Cimmerier steckte das Schwert in die Scheide und nahm die Truhe in beide Hände. Selbst für ihn war sie zu schwer, als daß er sie mit einer Hand hätte tragen können.
     
    Conan wollte sichergehen, daß niemand ihn beobachten konnte, wenn er die Truhe öffnete. Er fand einen großen hohlen Baum, der wohl einst eine Säule eines großen Tempels gewesen war, der in grauer Vorzeit hier gestanden hatte.
    Kubwande band einen brennenden Moosballen an einen Ast und hielt diesen hoch, während Conan die Scharniere der Truhe mit dem Dolch bearbeitete. Sie gaben nach, als die Klinge schon sehr stumpf war. Wer immer diese Truhe hatte bauen lassen, hatte den Inhalt besonders gut schützen wollen.
    Der Deckel knarzte laut, als der Cimmerier ihn öffnete. Anfangs glaubte Conan, die Truhe sei leer. Die Seiten waren mit dickem schwarzen Samt ausgeschlagen, und den Boden bedeckte ein Tuch aus schwarzer Seide. Conan hob das Tuch hoch. Da schimmerte etwas schwach im Schein von Kubwandes Fackel. Er griff hinein. Der Gegenstand fühlte sich glatt an und war aus Stein und Metall.
    Er hielt den Gegenstand hoch. Es war ein Würfel aus Kristall, der so klar war, daß er auf dem schwarzen Hintergrund auch schwarz ausgesehen hatte. Nur die im Laufe der Zeit dunkel gewordene Goldfassung hatte ihn verraten. Conan meinte, der Stein könnte einen Schwertknauf oder einen Helm geziert haben. Plötzlich überfiel ihn ein ungutes Gefühl.
    »Puh!« meinte Bowenu. »Nicht genug

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