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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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wenn sie draußen auf uns warten«, sagte Kubwande. Conan unterdrückte einen Fluch. Am liebsten hätte er den Bamula mit einem Faustschlag zum Schweigen gebracht. Doch er zuckte nur mit den Schultern.
    »Nur wenn wir auf demselben Weg herauskommen müssen. Ich war aber noch nie in einer Höhle, die nicht wenigstens zwei Ausgänge hatte.«
    Das schien die meisten zu beruhigen, nicht aber Kubwande. Conan sah auch keinen Grund, darauf hinzuweisen, daß die Pikten diese anderen Ausgänge ebenfalls kennen mochten und sie vielleicht bewachten.
    Es bestand auch die Möglichkeit, daß seine Schar in der Höhle ihr Leben verlieren konnte, noch ehe sie den Pikten in die Hände fiel. Doch der Cimmerier war nicht die Art Mann, der es einem Feind leicht machte, ihn zu töten. Und er hatte es im Kampf immer wieder erlebt, daß wenige Augenblicke des Überlebens das Geschick und den Ausgang von Schlachten verändert hatten.
     

S IEBZEHN
     
     
    Scyra war so müde, als wenn sie den ganzen Tag marschiert wäre. Trotzdem konnte sie nicht einschlafen. Das lag nicht daran, daß ihr Vater hinten im Zelt so laut schnarchte und auch nicht an dem strengen Geruch der ungewaschenen Pikten, den der Wind zu ihrem Zelt heraufwehte. Einige der Krieger schnarchten.
    Sie hatte nur die Stiefel ausgezogen und könnte diese leicht wieder überstreifen, ohne dabei Lärm zu machen. Zudem überlegte sie kurz, ob sie außer dem Dolch auch noch Pfeil und Bogen mitnehmen sollte, beschloß aber dann, das nicht zu tun. Sie wollte die Wachen nicht mißtrauisch machen. Sie mit dem Bogen zu sehen, hätte sie gleich vermuten lassen, Scyra wolle das Lager heimlich verlassen. Die Krieger waren ohnehin sehr verwirrt, und Scyra wollte sie nicht noch mehr verunsichern.
    Je näher die Eulen an die Länder der Schlangen und Wölfe kamen, desto unruhiger wurden sie. Die Schlangen bemühten sich kaum, Freundschaft vorzutäuschen. Die Wölfe hatten zwar gegen die Eulen schon mehrere Jahre nicht mehr gekämpft, doch wenn die Eulen nach dem Zusammentreffen mit den Schlangen geschwächt wären, würden die Wölfe ihnen an die Kehle springen, ehe der Schnee fiel.
    Kein gewöhnlicher Kriegshäuptling vermochte es, auf einem langen Marsch bei über fünfhundert Pikten für Ordnung zu sorgen. Einzig und allein Sutharo wäre dazu imstande. Doch er war mit seiner Sippe vorausgegangen, um Conan gegen die Schlangen zu beschützen. Scyra stellte fest, daß die meisten Krieger schliefen. Einige hockten um ein kleines Feuer und sangen leise. Die Wachposten machten mißmutige Gesichter. Scyra hoffte, der Schutzzauber ihres Vaters würde zumindest ihn aufwecken, falls dem Lager Gefahr drohte.
    Sie lehnte sich an einen Baum und lauschte dem Gesang. Doch dann bemerkte ein Krieger die junge Frau und machte eine freche Bemerkung. Die anderen lachten. Jemand bat sie, zurückzutreten, damit ihr Schatten nicht auf einen Krieger fiele.
    Sie antwortete mit Gesten. Falls es sich um die Magie des Krieges handelte, war es eine rein männliche Magie. Die Stimme einer Frau konnte sie ebenso ruinieren wie ihr Schatten. Als sie sich umdrehte und vom Feuer fortging, rief ein Krieger ihr seinen Dank hinterher.
    In den Jahren der Verbannung hatte Scyra nicht gelernt, die Pikten zu lieben. Doch jetzt wurde ihr klar, daß sie wenigstens weitgehend aufgehört hatte, sie zu hassen. Eigentlich lebten die Pikten so wie andere Stämme auch. Doch ihre Heimat war rauh, und Scyra vermißte den Anblick fetter Herden und voller Scheunen.
    Aber ihr würde auch etwas fehlen, wenn sie nicht mehr das Dröhnen der Trommeln und die wilden Schreie der Jäger hörte. Es würde auch etwas von der Welt verschwunden sein, wenn breite Straßen die Wildnis durchkreuzten und die Pikten, die dann noch lebten, artige Bauern und Schafhirten wären.
    Zu spät hörte sie das Knacken der Zweige. Blitzschnell zückte sie den Dolch und wirbelte herum. Doch da versetzte ihr eine haarige Hand einen Schlag gegen die Schläfe. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte gegen einen Baum. Plötzlich war die Welt stockfinster, und nur blutrote Nebel wirbelten darin.
    Dann ergriff eine andere haarige, übermenschlich kräftige Hand ihren Fußknöchel. Scyra stieß mit ihrem freien Fuß mit aller Kraft zu – und traf auf einen felsharten Knochen. Der Schmerz sauste in ihrem Bein nach oben und explodierte in ihrem Kopf wie ein Donnerschlag.
    Scyra hatte bei dem überraschenden Angriff ihre Waffe verloren. Jetzt suchte sie krampfhaft danach. Zwar

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