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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Höhle Kräfte sammeln.
    Er wünschte, sie müßten nicht warten. In dem Durcheinander eines nächtlichen Kampfes zwischen zwei ziemlich undisziplinierten Gruppen auf einem Gelände, das beiden nicht vertraut war, konnte eine Schar, die fünfmal so groß wie Conans war, hindurchschlüpfen – sofern der Anführer und die Männer keine Skrupel hatten, die Kameraden zurückzulassen, die nicht marschieren konnten.
    Vier Männer und Vuona waren nicht mehr imstande zu laufen, zumindest nicht in dieser Nacht. Conan würde jedoch niemand dem sicheren Tod durch die Pikten überlassen. Er vermochte nicht, die zu verlassen, auch nicht, sie mit eigener Hand zu töten, solange es noch ein Fünkchen Hoffnung gab. Diese Hoffnung wurde zwar mit jeder Stunde schwächer, doch sie war noch nicht ganz verloschen.
    Conan war wütend auf alles, vor allem auf sich selbst. Warum war er Vuona durch das Dämonentor gefolgt? Warum brach der Tag nicht früher an? Wie ein Löwe lief der Cimmerier in der Höhle hin und her. Im blauen Zauberlicht leuchteten seine Augen so unheimlich, daß einige Bamulas verstohlen abwehrende Gesten machten.
    Einmal glaubte er, irgendein Ungeheuer draußen in der Dunkelheit zu hören. Etwas später hörte er es hinten in der Höhle, wo zuvor Stille geherrscht hatte. Beinahe hätte er sich auf die Suche gemacht. Doch dann sah er, daß Kubwande wach war und Govindue und Vuona schliefen. Sie lagen nicht eng umschlungen beieinander, aber ihre Hände berührten sich beinahe.
    Der Cimmerier wollte Kubwande, diesem üblen Intriganten mit der zerschmetterten Kinnlade, nicht das Kommando überlassen, selbst wenn er deshalb die ganze Nacht über wachen müßte. Kubwande würde auch gegen die Pikten erbittert kämpfen, aber seine Kriegstüchtigkeit war nicht mehr so wie früher. Conan hatte diese Menschen schon zu weit gebracht, um sie jetzt zu verlieren, wenn das Schicksal es noch nicht forderte.
     
    Sutharo benötigte nicht die halbe Nacht, um seine Krieger zu zählen, obwohl es ihm so vorkam. Nach dem Zählen war er sehr unglücklich.
    Die Schlangen hatten wie immer tapfer gekämpft. Sie kannten das Gelände besser als die Eulen. Das war bei den drei vorhergehenden Malen noch nicht so gewesen, als Sutharo seine Krieger gegen die Schlangen geführt hatte. Auch diesmal hatte er die Schlangen besiegt, aber viele seiner Eulen waren tot oder zu schwer verletzt, um weiterzukämpfen.
    Er befand sich hier auf Schlangengebiet. Wenn nur ein Krieger der Schlangen zu den Häuptlingen floh und ihnen die Anwesenheit der Eulen meldete, würden die Schlangen mit Verstärkung zurückkehren. Sutharo und seine restlichen Krieger säßen dann in der Klemme, zwischen den Schlangenkriegern und der Höhle über ihnen.
    Trotzdem hatte Sutharo nicht die Absicht, vom Berg abzurücken und die Fremden den Schlangen zu überlassen, ehe Lysenius eintraf. Er war ein Krieger der Eulen. Und er war ein Mann, dem sich eine schöne Frau (auch wenn sie keine Piktin war) versprochen hatte, wenn er sein Versprechen ihr gegenüber hielt.
    Er hoffte, daß er nicht mehr allzu viele Krieger verlieren möge. Dann würde er wie vom Unglück verfolgt dastehen und als Häuptling nicht mehr so viel Ansehen genießen, nachdem er Scyra geheiratet hätte. Vielleicht lebte er dann schon gar nicht mehr.
    Sutharo saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem umgestürzten Baumstamm, als er die Warnschreie eines chakans vernahm. Gleich darauf ertönten die Rufe der Wachposten. Er stand auf und lief in den Wald, in die Richtung, aus der die Schreie des chakans gekommen waren.
    Es war nicht nur ein chakan, sondern es waren drei. Zwei von ihnen trugen eine Sänfte ...
    »Scyra?«
    Sie war es, aber sie brachte kein Wort über die Lippen. Sutharo sah blaue Flecken und Blut auf ihrem Gesicht. Ihre Kleidung war an mehreren Stellen zerfetzt.
    Der chakan, der nebenhergelaufen war, trat vor und streckte Sutharo die behaarte Klaue entgegen. Der Häuptling wich zurück. Doch dann erinnerte er sich daran, daß die Schamanen diese Biester nicht nur zum Verfolgen von Spuren einsetzten, sondern sich ihrer auch bedienten, um Botschaften zu überbringen. Tapfer blieb er stehen, als der chakan ihm die rauhe Handfläche auf die Stirn legte.
    Eine Botschaft floß in Sutharos Kopf, welche Vurag Yan, der oberste Schamane der Eulen, dem chakan eingegeben hatte, und die dieser durch die Wildnis getragen hatte, ohne daß Lysenius davon Kenntnis erhalten konnte. Yan schien ziemlich zornig zu sein.

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