Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
einen Kampf vorzutäuschen. Der Himmel stehe dem Gladiator bei, der sich bei diesen Hyänen zu tief verschuldet.«
Conans Miene verfinsterte sich. »Zagar hat Halbard unter Druck gesetzt. Seit dem Mord habe ich ihn nicht mehr gesehen. Memtep schwört, es sei keiner seiner Eunuchen gewesen.«
Dath nickte nachdenklich. »Ich habe Zadar auch nirgends gesehen. Ich versichere dir, daß ich nach ihm Ausschau halten werde. Jede Neuigkeit von seiner Seite dürfte nützlich sein.«
»Muduzaya hatte man vor dem Kampf mit mir unter Drogen gesetzt«, sagte Conan. »Wahrscheinlich mußte er in letzter Minute für Halbard einspringen. Ich habe mich geweigert, einen Mord zu begehen, und bin lieber in den Sand gefallen.« Er kratzte sich unter dem losen Verband. »Die Sklaven, die ihm die Drogen beigebracht haben, wurden bereits aus Luxur verkauft. Deshalb habe ich keine Spur.«
»Wie ich gehört habe, sind derartige Sachen im Zircus keineswegs ungewöhnlich.« Dath nahm einen Schluck. »Es wäre doch möglich, daß Muduzaya selbst Drogen genommen hat, vielleicht aus Versehen, oder daß der Mörder Halbards ein eifersüchtiger Ehemann war.« Er schmunzelte. »Aber ich sehe zu, was ich tun kann – schon um der alten Zeiten willen, die wir in Luddhews Truppe verbracht haben.« Er schaute Sathilda an. »Und allen Zirkusleuten geht es gut, richtig?«
Die Akrobatin strahlte. »Luddhew sagt, daß unser letzter Auftritt soviel eingebracht hat wie sechs Vorstellungen auf den Märkten im Land. Das Weissagen der Zukunft und Bardolphs Lotuswurzeltrank bringen viel ein – meine Darbietung am Trapez auch, hauptsächlich durch die Wetten. Aber die Menge will mehr Risiko. Beim nächsten Mal werde ich über einer Schlangengrube arbeiten.«
Conan blickte sie verärgert an. »Ist das wirklich nötig, Sathilda? Du bist ebenso eine Künstlerin wie die Tempeltänzerinnen. Aber diese blöden Städter wissen das nicht zu schätzen. Ich kenne diese zivilisierten Menschen nur allzugut. Sie wollen nur Tod und Leiden sehen. Denk an meine Worte! Irgendeiner wird einmal bei dir ein Seil durchschneiden.«
»Ich überprüfe alle Geräte selbst«, erwiderte die Frau selbstbewußt. »Und ich schimpfe auch nicht über deine Taten in der Arena.« Sie schüttelte den Kopf. »Der Hof des Circus Imperius ist gepflastert. Wenn man auf diese Steinplatten stürzt, ist man tot – oder bestenfalls ein Krüppel. Es gibt kein Sicherheitsnetz. Ist ein Behälter, der mit Giftschlangen gefüllt ist, nicht besser als ein Leben als Bettlerin?« Als sie die entrüstete Miene des Geliebten sah, beugte sie sich zu ihm und sagte leise: »Keine Angst, Conan. Diese Trottel hier haben keine Ahnung, welche Schlangen giftig sind und welche nicht. Außerdem besteht der Behälter aus Leinwand und ist eine Sonderanfertigung. Mir ist eine straff gespannte Leinwand recht, um einen Fall abzufangen. Vielleicht sind die Schlangen als Kissen auch praktisch.«
Dath lachte. Dann schüttelte er den Kopf. »Keine Angst, meine Lippen sind versiegelt. Aber vergeßt nicht, falls ich einem der anderen einen Gefallen tun kann, sitze ich jetzt an der richtigen Stelle.« Er stand auf und kehrte zurück zu seinem Haufen.
Conan und Sathilda blieben lange. Vor dem Spektakel des Bast-Tages lagen noch zwei volle Tage. Sie nahmen noch drei Gladiatoren auf dem Streitwagen mit nach Hause. Diese prahlten immer noch mit der Straßenschlacht. Conan war froh, sie für den Fall eines Angriffs dabei zu haben. Allerdings mußten sie absteigen und dem Streitwagen zu Fuß folgen, als die Straße steiler wurde.
Die Straßen waren ruhig – eine ungewöhnliche Stille herrschte, als hätte Daths Sieg einen langen Frieden auf das gepflasterte Schlachtfeld gebracht. Sie hatten keine Schwierigkeiten, bis sie beinahe daheim waren. Und dieses Mißgeschick betraf nicht sie. Zagar, der Betreuer, lag tot auf der Straße. Man hatte ihn ermordet und über das hintere Tor des Circus Imperius geworfen.
K APITEL 11
Bast-Tag
»Zagar hat offenbar seinen Herren doch keine Freude gemacht«, sagte Muduzaya. »Halbard wollte sich nicht für ihn in den Sand werfen, und dann hast du den Sieg abgelehnt, den er dir mühelos zuschanzen wollte.«
»Ich habe inzwischen gehört, daß einer der Buchmacher, der gegen dich Wetten abgeschlossen hat, Sesoster heißt«, sagte Conan. »Ihm sollte man ein Gespräch aufdrängen.«
»Der Kerl muß ein Vermögen ausgezahlt haben. Kein Wunder, wenn er Zagar keine liebevollen Gefühle
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