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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Besonders die größte und stärkste Galiote hatte bereits einen beträchtlichen Vorsprung vor den anderen. Die Ruderer arbeiteten mit doppelter Geschwindigkeit. Sie fuhr direkt auf das Flaggschiff zu, und es sah aus, als wolle sie dieses rammen.
    Auch Commodorus war offenbar über die Kühnheit der Feinde verblüfft. Er erteilte seinem zweiten Offizier einen scharfen Befehl. Der Bootsmann gab mehrere schrille Signale mit der Pfeife. Sofort legte der Pauker einen schnelleren Rudertakt vor. Durch die schnelleren Ruderschläge schoß das Schiff vorwärts. Weiße Schaumkronen bildeten sich zu beiden Seiten des Bugs.
    Conan blickte zurück, um sich zu vergewissern, daß Xothar noch an seinem Platz saß und ruderte. Überrascht stellte er fest, daß die Begleitschiffe des Tyrannen weit zurücklagen. Einige schienen jetzt erst loszufahren. Offenbar hatte Commodorus seine Kapitäne nicht sorgfältig unterrichtet. Das Flaggschiff verfügte über drei Ruderreihen und eine ausgesuchte Mannschaft. Es vermochte daher trotz der schlaffen Segel schneller als die anderen vorwärtszukommen. Wahrscheinlich hatte sein Kommandant, im Bewußtsein, schwerbewaffnet und mit einer guten Besatzung ausgerüstet zu sein, keine Bedenken, mitten in die feindliche Flotte hineinzufahren. Doch Conan hielt es nicht für klug, sich so weit vor die Begleitschiffe zu wagen.
    Mit flauem Gefühl blickte der Cimmerier zu dem sich schnell nähernden Piratenschiff. Bei genauem Hinschauen fiel ihm auf, daß die zum Tode verurteilten Sklaven und die am Flußufer eingefangenen Burschen zwar mit großer Anstrengung ruderten, daß aber auf dem zentralen Deck fast keine Kämpfer zu sehen waren – lediglich mehrere zerlumpte Gestalten, die mit langen Peitschen dafür sorgten, daß die Ruderer den Takt einer Holzklapper einhielten. Es gab keine Verteidiger an Bord; wahrscheinlich hatte man sie auf andere Schiffe der Piraten beordert. Aber warum? Sollte das erste Schiff nur das Flaggschiff rammen oder dessen Ruder auf einer Seite zerstören? Das würde ein herber Verlust, doch ein einziges Loch konnte schnell gedichtet werden, und die zahlenmäßig überlegene Mannschaft des Tyrannen würde die wenigen auf dem Piratenschiff im Nu überwältigen.
    Plötzlich fiel Conan eine einfachere, aber viel bedrohlichere Möglichkeit ein. Er holte tief Luft, um Commodorus mit einem Schrei zu warnen ...
    Doch es war bereits zu spät. Im selben Moment brüllte ein anderer einen Befehl. Die Bootsmannspfeife schrillte. Das Tempo der Pauke wurde schneller, bis zur Geschwindigkeit zum Rammen. Die Ruderer fluchten und schrien. Die Zuschauer oben im Stadion johlten vor Begeisterung und Erwartung.
    Das Flaggschiff sauste mit atemberaubender Geschwindigkeit direkt auf die Galeere der Piraten zu. Jetzt mußte ein erfahrener Kapitän sein Schiff mit kurzen, scharfen Befehlen an Ruderer und Pauker achtern manövrieren. Notfalls hätte er den Ruderern Handzeichen geben müssen. Doch Admiral Commodorus stand im Bug und überließ die Schiffsführung dem Decksoffizier. Auf dem Piratenschiff führte niemand die Ruderpinne. Offenbar war sie festgestellt. Das Flaggschiff hielt unentwegt auf den Bug des Piratenschiffs zu, das dem sicheren Untergang geweiht war.
    Der Cimmerier war jedoch sicher, daß in diesem Fall Sieg auch Niederlage bedeutete. Das schwere Piratenschiff würde sich am Rammsporn des Flaggschiffs verkeilen und dieses jählings zum Stehen bringen. Obwohl die Rudermannschaft gut ausgebildet war, würde es ihr nur mit Mühe gelingen, das Schiff rückwärts zu bewegen, um den aufgespießten Rivalen abzuschütteln. Inzwischen würden die anderen Piraten im Kielwasser ihres Lockvogels vor Ort sein und das schwerfällige Flaggschiff von allen Seiten umschwärmen. Dann würden die verwegenen Burschen Commodorus' Schiff entern. Ihre Aussichten waren gut, das Schiff im Sturm zu nehmen. Sechs kleine gegen ein einziges großes Schiff. Die Piraten waren hartgesottene Banditen der Meere und würden über die Gladiatoren und Offiziere herfallen, da es um ihr Leben ging. Die Ruderer waren unbewaffnet und spielten keine große Rolle. Die Segel hielten Pfeile von den Türmen des Flaggschiffs nach achtern fern.
    Es würde ein fürchterlicher Kampf werden, in dem die Entscheidung schnell fallen könnte. Die Reste der kaiserlichen Flotte konnten niemals rechtzeitig eintreffen und hatten vielleicht auch Angst, gegen die Piraten auf dem von ihnen eroberten Flaggschiff zu kämpfen.
    Conan ließ den Blick

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