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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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denen sie sich gerade befanden.
    Conan verließ die schützende Wand und huschte in den Schatten eines mannshohen Podests neben der Altarnische. Einst hatte das Podest eine Statue von doppelter Lebensgröße getragen – jetzt waren nur noch Füße und Knöchel geblieben. Der Rest lag als Steinhaufen auf dem Boden. Auf der anderen Seite der Nische stand ebenfalls so ein Podest. Seine Statue war – abgesehen vom fehlenden Kopf – unversehrt. Im schwachen Schein des Mondes sah Conan, daß es ein Mann oder ein göttergleicher Mann in einem Gewand mit anmutigem Faltenwurf war.
    Jetzt wandten die Zwillinge die Gesichter dem Altar zu und hoben die Arme. Die Oberarme waren parallel mit dem Boden, die Unterarme senkrecht und die Handflächen gen Himmel gewandt. Beide bewegten gleichzeitig die Lippen, doch noch immer kam kein Laut. Da sah Conan, daß noch eine Person in der Nische war. Er schüttelte den Kopf und blickte verblüfft auf den Mann. Wie konnte er ihn zuvor nicht bemerkt haben?
    Der Mann saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Altar. Er trug ein weißes Gewand. Sein Gesicht war majestätisch, der silberne Bart lag ihm wie ein Fächer über seiner Brust. Er trug ein Tuch auf dem Kopf, das mit Silberfäden bestickt war. Seine Augen waren weiß, wie bei einem Blinden.
    Die Zwillinge senkten die Arme, schienen aber weiterhin zu sprechen. Offenbar antwortete ihnen der Alte auf dem Altar, denn seine Lippen bewegten sich. Aber es kam kein Laut daraus hervor. Die drei waren so still, daß der Cimmerier hätte glauben können, taub geworden zu sein, hätte er nicht die Geräusche außerhalb des Tempels gehört.
    Die drei führten ihre unheimliche Unterhaltung weiter, doch der Cimmerier hatte nicht die leiseste Ahnung, was sich vor seinen Augen abspielte. War der Alte wirklich ein Mensch? Oder ein Dämon? Oder ein Gott? Conan lief es eiskalt über den Rücken, aber er spürte nicht den Abscheu, den er für gewöhnlich bei schwarzer Magie empfand.
    Er war sicher, daß er hier nicht viel mehr erfahren würde. Deshalb schlich er lautlos aus dem Tempel. Der Mond stand hoch am Himmel. In der Ferne sah er die Feuer der Hirten. Er ging zu seinem Lagerfeuer, hob einen Weinschlauch auf, den die Hyrkanier vergessen hatten, und marschierte zum nächsten Feuer der Hirten. Auf dem Weideland hörte er, wie etwas parallel zu ihm schlich. Ein Windhauch trieb ihm den Geruch eines Wolfs in die Nase. Doch darüber machte er sich keine Sorgen. Kein Wolf griff einen Menschen an, solange Schafe und Kälber in der Nähe waren.
    Als er in den Feuerschein trat, fuhren die Hirten erschrocken zusammen. Sie sprangen auf und griffen nach den Speeren.
    »Wer bist du?« fragte ein Graubart in rauher Lederkleidung. Seine Gefährten waren ein etwas jüngerer Mann und ein Junge, ungefähr dreizehn Jahre alt. Die Speerspitze des Jungen zitterte ein wenig. Die Männer hingegen hielten die Speere mit fester Hand und musterten den Cimmerier mit finsteren Blicken. Conan war in seiner Jugend auch Hirte gewesen und wußte, daß dieser Beruf in einem Land, wo es so viele Wölfe, Bären und Löwen gab, nichts für Feiglinge war.
    »Ein Freund«, antwortete der Cimmerier und hielt den Weinschlauch hoch. »Ich lagere mit meinen Gefährten beim alten Tempel.«
    »Dann bist du einer dieser Narren«, sagte der jüngere Mann. Als sie sich überzeugt hatten, daß Conan allein war, senkten sie die Waffen.
    »Narren? Was meinst du damit?«
    Der Alte nahm den Weinschlauch, den Conan ihm hinhielt. »Komm, setz dich zu uns ans Feuer. Er hat euch Narren genannt, weil ihr euer Lager an einem Ort aufgeschlagen habt, der verflucht ist.«
    Um das von Steinen eingedämmte Feuer lagen Baumstämme. Die drei Hirten setzten sich auf den einen, der Cimmerier nahm ihnen gegenüber Platz.
    »Das habe ich mir schon gedacht, als ich sah, wie hoch das Gras steht und wieviel Wasser es gibt. In einem Weideland wie diesem sieht man das nicht oft.«
    »Stimmt«, meinte der Jüngere. »Der Anblick ist verführerisch, nicht wahr? Aber wir sind nicht so dumm, dorthin zu gehen.« Alle drei Hirten tranken aus dem Weinschlauch, dann gab der Junge ihn Conan. Dieser nahm einen Schluck und reichte ihn dem Graubart.
    »Wie haltet ihr die Tiere davon ab, ins Gras zu laufen? Ich habe keinen Zaun gesehen.«
    »Wir brauchen sie nicht zurückzuhalten«, erklärte der Alte. »Nicht mal mit Gewalt könnten wir sie dorthin treiben.«
    »Ja, Rinder und Schafe fressen das Gras nur bis auf fünfhundert Schritte

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