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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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und Arenjun zurückgelegt und würde in wenigen Tage die Grenze nach Koth erreichen.
    Seit dem Vorfall im zerfallenen Tempel hatte es keinerlei übernatürliche Zurschaustellung mehr gegeben, aber der Cimmerier behielt seine Dienstherren dennoch scharf im Auge. Seine Gefährten schienen derartige Bedenken nicht zu hegen, sondern waren glücklich über den Klimawechsel, die regelmäßigen, üppigen Mahlzeiten und das Fehlen von Verfolgern.
    Hätte der Cimmerier nicht diese instinktive Abscheu vor jeglicher Art von Magie gehabt, hätte er sich ebenfalls glücklich geschätzt. Doch hatte ihn das Unerklärliche, das er nachts im Tempel gesehen hatte, mißtrauisch gemacht. Er machte sich auch wegen der Mission der überheblichen Zwillinge große Sorgen. Ihre Schatzsuche erschien ihm töricht und aussichtslos.
    Noch etwas verbitterte den Cimmerier. Alle Versuche, Achilea näherzukommen, waren stets schroff abgewiesen worden. Im Gegensatz zu den meisten Frauen schien sie von seinen körperlichen Vorzügen überhaupt nicht beeindruckt zu sein. Wenn sie seine kriegerischen Fähigkeiten bewunderte, so verbarg sie das bewundernswert gut. Schlimm war auch, daß ihre drei Gefährtinnen und der Zwerg sich nie weit von ihr entfernten. Jedesmal, wenn Conan sich ihr näherte, kamen sie sofort, mit der Hand an der Waffe, zu ihr. Beim ersten Zeichen einer Bedrohung hätten sie den Cimmerier sofort getötet. Conan hegte den Verdacht, daß die drei wilden Weiber auch die leiseste Liebesgeste für ein todeswürdiges Verbrechen hielten.
    Sie erreichten die Grenze zwischen Zamora und Koth, am östlichsten Zipfel dieses Landes. Auf diesem halbtrockenen Grasland weideten riesige Herden von Rindern mit zottigem Fell und mächtigen Hörnern. Die berittenen Hirten waren kaum weniger abstoßend als ihre vierfüßigen Pfleglinge. Die Grenzposten machten der Karawane keine Schwierigkeiten, da sie jetzt in einem Land waren, wo sich weder Könige noch Stammesfürsten um kriegerische Männer kümmerten, die Reisende oder Menschen, die sich hier niedergelassen hatten, überfielen und ausraubten.
    »Ab jetzt müssen wir die Bogen gespannt und die Pfeile griffbereit halten«, erklärte Conan, als sie in Koth einritten. »Und nachts verdoppeln wir die Wachen. In dieser Gegend treiben sich Räuber und Banditen aller Art herum, aber sie werden sich von einer Karawane fernhalten, die wachsam und gut bewaffnet ist, besonders da man gleich sieht, daß wir keine Schätze bei uns haben.«
    »Wer hat dich zu unserem Führer gemacht, Cimmerier?« fragte der Zwerg Jeyba mit finsterer Miene.
    »Ja, genau!« riefen die drei Gefährtinnen Achileas, die stets eifersüchtig darüber wachten, daß die Autorität ihrer Königin nicht angetastet wurde.
    »Hi, hi!« lachte Kye-Dee schrill. »Eine Meuterei der Weiber und Zwerge! Ich glaub, ich träume!« Die Frauen und der Zwerg griffen nach den Waffen.
    »Aufhören!« befahl Achilea. Ihr Gefolge hielt sofort inne. »Dieser Strolch nimmt sich zuviel heraus, aber sein Rat ist gut. Wenn die Reise ab jetzt gefährlich wird, dürfen wir nicht streiten.«
    »Na schön!« rief Conan wütend. »Bei Crom, wer führt jetzt das Kommando? Wenn uns um Mitternacht Räuber überfallen, bleibt keine Zeit, sich darum zu streiten, wer das Sagen hat.«
    Die Zwillinge saßen in ihren Sänften auf den Kamelen und schienen den Streit nicht zu bemerken. Doch bei den letzten Worten des Cimmeriers steckten sie die Köpfe durch die Vorhänge – wie immer gleichzeitig.
    »Wir werden alle notwendigen Befehle erteilen«, sagte Monandas. »Vergeßt nicht, wir sind eure Dienstherren.«
    »Ja, aber ihr seid keine Krieger«, gab Conan zu bedenken. »Einer von uns sollte das Kommando über eure Wachen haben.«
    »Dann wählen wir Achilea«, erklärte Yolanthe. »Schließlich ist sie aus königlichem Geblüt.« Wenn sie das ironisch meinte, zeigte sie es nicht.
    »Nun gut«, sagte der Cimmerier, immer noch vor Wut kochend. »Wenn ihr einen Krieger aufgrund der Herkunft und nicht aufgrund seiner Erfahrung wählt, könnt ihr das haben.«
    Genau in diesem Moment griffen die Räuber an. Reiter galoppierten hinter einer Kuppe hervor. Sie schwenkten ihre Waffen und stießen schrille Kriegsrufe aus.
    »Ich warte auf deine Befehle, Kommandantin«, sagte Conan zu der verblüfften Achilea.
    Sie schüttelte die Überraschung ab, erhob sich in den Steigbügeln, um das Gelände zu mustern. Die Feinde kamen schnell von links. Achilea deutete nach rechts auf einen Hügel

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