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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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diese letzte Strecke dürfte ihnen den Tod bringen.«
    »Manche Geschöpfe sterben nicht so leicht«, sagte der Mann in Purpur. »Berichte mir alle Einzelheiten deines Gesprächs.«
    Während Vladig sprach, starrte sein Meister, der Arsaces hieß, mit düsterer Miene in die Kristalle. Sie bewegten sich im Einklang mit seinen Gesten. Sie sammelten sich und streckten sich dann wie Fangarme. Dabei wurde ihr Lichtschein immer stärker. Schließlich erhoben sie sich und bildeten eine Art menschliche Gestalt. Das violette Licht pulsierte, als schlüge ein Kristallherz.
    »Von welcher Art ist dieser Nordländer?« fragte Arsaces, als Vladig geendet hatte.
    »Er sagt, er stamme aus Cimmerien. Ich habe allerdings noch nie jemand aus diesem Volk kennengelernt. Ich glaube, das Land liegt nördlich von Aquilonien.«
    »So ist es. Die Cimmerier sollen zu den wildesten Völkern dieser Erde gehören. Aber nur selten verläßt einer seine Heimat.«
    »Wie die meisten Nordländer ist er eindeutig ein Schwertkämpfer. Er trägt ein Langschwert am Gürtel. Sein Benehmen ist das eines Kriegers, sein Blick scharf wie der eines Adlers.«
    »Also ein furchterregender Mann. Aber es laufen viele Krieger auf der Welt umher, die ein Schwert zu handhaben wissen und laut prahlen. Das ist doch albern. Nur wahrlich große Zauberei ist von dauerndem Wert.«
    »Wie du meinst, Meister«, pflichtete Vladig bei.
    »Nun denn. Was du mir berichtet hast, gefällt mir. Melde mir, wenn sie die Stadt verlassen. Wir werden ihnen folgen.«
    »Verzeih mir die Frage, Meister. Warum verlassen wir die Stadt nicht vor ihnen? Sie müssen die südliche Route nehmen. Wir könnten einen günstigen Platz für einen Hinterhalt suchen und dort auf sie warten. Ihre Verteidigung ist lächerlich. Sie fallen uns wie reife Früchte in den Schoß.«
    Arsaces Augen blickten seinen Schergen aus tiefen, dunklen Höhlen an. »Ich habe gesagt, daß wir ihnen folgen werden. Ich entscheide, wenn es Zeit ist für den Angriff. Und du kannst nicht beurteilen, ob ihre Verteidigung lächerlich ist. Ich habe dir doch gerade gesagt, daß Schwerter von Kriegern nicht zählen.«
    Vladig schäumte vor Wut. Aber er verneigte sich abermals. »Wie mein Meister befiehlt.« Mit nochmaliger Verbeugung verließ er den Raum.
    Als Arsaces allein war, dirigierte er weiterhin seinen kristallenen Homunculus, ließ ihn über den Tisch laufen und dabei die Bewegungen eines Kriegers nachahmen. Dann ließ er ihn wie eine Frau tanzen. Schließlich war der Magier müde. Noch eine rasche Fingerbewegung, und die Kristalle fielen zu einem ungeordneten Haufen zusammen. Ihr violetter Schimmer wurde schwächer und erlosch.
    Mit nachdenklicher Miene wühlte der Magier in den Kristallen. Schließlich wischte er sie vom Tisch in eine elfenbeinverzierte hölzerne Schatulle mit einem Bronzedeckel.
     
    Als der Cimmerier die Herberge gefunden hatte, trat er ein und setzte sich zu den Gefährten. Bei einem Mahl aus gut gewürztem Lamm, Brot und heimischen Früchten berichtete er von dem Gespräch mit dem Mann, der sich Vladig nannte.
    »Glaubst du, daß man seinem Bericht trauen darf?« fragte Yolanthe. Die Zwillinge saßen bei den anderen, aßen jedoch wie gewöhnlich nichts, und die Becher blieben ebenfalls unberührt.
    »Es klingt ganz vernünftig, was er gesagt hat«, antwortete Conan. »Aber ich werde noch mit anderen Karawanenmeistern sprechen, ehe wir aufbrechen. Ich fand es aber eigenartig, daß er so wenig über mich wissen wollte. Für gewöhnlich stellt einem der Mann, der einen zu einem Becher eingeladen hat, eine Menge Fragen. Diesmal war es andersrum.«
    »Ja, das gefällt mir auch nicht«, meinte Achilea.
    »Also, wenn dieser Kerl böse Absichten hegte, hätte er Conan doch ausgehorcht«, meinte Kye-Dee. »Vielleicht ist er ein heiliger Mann, der ein Gelübde abgelegt hat, Fremden zu helfen.«
    »Nein«, widersprach der Cimmerier, »er ist ein Mann, der zu kämpfen versteht. Da bin ich ganz sicher.«
    »Wir machen uns unnötige Sorgen«, erklärte Kye-Dee. Er rollte ein Stück Lamm in eine Brotscheibe und tauchte das Ganze in eine Schüssel mit Soße. Dann stopfte er sich alles in den Mund. »Sag mir, wie er aussieht, dann gehe ich los und töte ihn. Danach brauchen wir uns seinetwegen keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Nein«, widersprach Monandas und lachte leise. »So leicht sind unsere Schwierigkeiten nicht zu beseitigen. Conan, glaubst du, daß der Mann aus eigenem Willen mit dir gesprochen

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