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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hat?«
    »Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach. Er schien offen und ehrlich zu sein, aber etwas in seinem Benehmen wies darauf hin, daß er nur der Hund eines anderen war. Da er über die Routen, die vor uns liegen, nur hilfreiche Angaben machte, vermute ich, daß er den Befehl hatte, uns dorthin zu schicken, wo sein Herr uns haben will.«
    »Das ist schlau«, sagte Yolanthe. Doch war nicht klar, ob sie die Hinterlist des Mannes oder Conans Beurteilung meinte.
    »Dann dürfen wir den Weg nicht nehmen, zu dem er geraten hat«, sagte Achilea.
    Conan schüttelte den Kopf. »Wir haben keine große Wahl. Die Wüste bietet nur eine Handvoll möglicher Routen. Doch selbst diese sind gefährlich. Abseits davon sind wir verloren.«
    »Wir reiten trotzdem in die Wüste«, erklärte Monandas ruhig. »Nicht in die Steppe und nicht in die Berge, die du so gut kennst. In der Wüste haben wir uns nach den Regeln der Wüste zu richten. Aber das muß nicht unbedingt zu unserem Nachteil sein, denn den anderen ergeht es ebenso.«
    »Wer sind diese anderen?« fragte Kye-Dee.
    »Es gibt immer Menschen, die sich auf ungeschützte Beute stürzen«, erklärte ihm Yolanthe. »Zweifellos wollen diese Leute herausfinden, wer wohin reitet, um die Fallen entsprechend aufzustellen.«
    »Nun, dann haben wir nichts zu befürchten«, meinte Kye-Dee und nahm einen großen Schluck Wein. »Unsere Pfeile und die Klingen unserer Gefährten werden euch schützen.« Kye-Dee und seine Freunde dachten nie lange über etwas nach. Solange es genügend zu essen und zu trinken gab, dachten sie nicht an das Morgen und hielten jede Form von Besorgnis für unmännlich. Gefahr war die ständige Realität in ihrem Leben.
     

F ÜNF
     
     
    Khaura lag hinter ihnen. Sie hatten das kleine Königreich fast unbemerkt durchquert. Je weiter sie nach Süden kamen, desto trockener wurde das Land. Es gab weniger bewölkte Tage, auch der Regen fiel selten und dann sehr spärlich. Die Karawane befand sich jetzt in einem Land, das von keinem Königreich beansprucht wurde, da es für ein halbwegs ordentliches Heer zu wenig Gras und Wasser gab. Kein König konnte ein Land für sich beanspruchen, das er nicht besetzen und mit keiner Garnison ausstatten konnte.
    Sie ritten jetzt durch niedriges Hügelland, das kaum diesen Namen verdiente; oft schnitten tiefe Rinnen das Gelände ein. Es waren Flußläufe, die den Großteil des Jahres ausgetrocknet waren. Die wilden Tiere waren kleiner und liefen nicht in großen Herden umher wie weiter oben im Norden. Am zahlreichsten waren Gazellen und Impalas, flinke Geschöpfe, die wenig Nahrung und Wasser benötigten und geschickt den großen Raubkatzen aus dem Weg gingen, die nachts ihr Unwesen trieben.
    Die Reisenden hatten bereits die dicken Umhänge, Felle und gesteppten Kleidungsstücke abgelegt – zumindest tagsüber. Auf Conans Rat hin hatten sie die weiten, fließenden, leichten Gewänder der Menschen im Süden gekauft. Diese boten Schutz vor der sengenden Sonne, erlaubten aber auch die Zufuhr von Luft.
    »Wir brauchen unsere warme Kleidung, wenn wir tiefer in die Wüste vordringen«, warnte Conan. »Werft sie also nicht fort.«
    »Ich dachte, je weiter wir nach Süden kommen, desto wärmer wird es«, sagte Achilea.
    »So ist es in der Tat«, bestätigte Conan. »Die Sonne brennt gnadenlos herab. Die Steine und der Sand der Wüste werfen die Hitze wie ein großer Spiegel zurück in eure Gesichter, wodurch sie doppelt schwer zu ertragen ist. Doch aus irgendeinem Grund halten Steine und Sand die Hitze des Tages nicht so wie Gras, Erde und Bäume. Sobald die Sonne über dem Horizont herabsinkt, kühlt das Land sehr schnell ab. Um Mitternacht ist es beinahe so kalt, daß das Wasser gefriert.«
    »Das ist doch nicht natürlich«, warf der Zwerg ein. »Ein heißes Land sollte auch nachts heiß sein.«
    Um Conans Lippen huschte ein Lächeln. »Dann wirf doch deinen Umhang weg. Aber bitte mich in einer frostigen Nacht in der Wüste nicht, dir meinen zu borgen.«
    Von Zeit zu Zeit verließ der Cimmerier die Karawane und ritt ein Stück zurück zu einer erhöhten Stelle. Von dort hielt er Ausschau nach etwaigen Verfolgern. Gelegentlich sah er andere Karawanen, zweimal auch bewaffnete Nomaden auf ihren kleinen drahtigen Wüstenpferden. Doch das war nicht außergewöhnlich und bedeutete für seine kleine, doch erfahrene und schwerbewaffnete Schar keine Bedrohung. Immer noch machte er sich wegen des Mannes Sorgen, der ihn ausgefragt hatte.

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