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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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das gelegentliche Schnauben der Kamele.
    Wie gewöhnlich ritt der Cimmerier den anderen ein gutes Stück voraus. Alle seine Sinne waren auf einen möglichen Überfall vorbereitet. Er hatte das ungute Gefühl, die größte Gefahr drohe der Karawane nicht von menschlichen Feinden. Wie waren diese Wirbelwind-Dämonen? Konnte man sie bekämpfen? Würde Stahl gegen diese Ungeheuer etwas ausrichten, deren Klauen so hart waren, daß sie selbst Steine ritzten? Während er über diese quälenden Fragen nachdachte, ritt Achilea an seine Seite.
    »Wie weißt du, wohin wir reiten müssen?« fragte sie. Sie sprach leise, da man nachts in der Wüste selbst ein geflüstertes Wort auf zehn Schritte verstehen konnte.
    Conan deutete nach Südwesten. »Monandas hat gesagt, ich sollte mich nach dem Kleinen Drachen richten.« Das Gestirn aus neun Sternen leuchtete direkt über dem Horizont. Der Dämonenstar im Zentrum strahlte wie ein Rubin.
    »In meinem Land nennen wir das Gestirn den Geflügelten Dämonen«, sagte Achilea mit leichtem Schauder. »Der rote Stern ist der am Himmel, der am meisten Unheil verheißt.« Conan hatte das Gefühl, daß sie zum ersten Mal, seit er sie kannte, Angst hatte.
    »Dann ist er der richtige Führer«, meinte Conan grimmig. »Denn er geleitet uns an einen Unglücksort.«
    »Wieso?«
    Der Cimmerier berichtete ihr, was er vom alten Märchenerzähler der Omri gehört hatte.
    »Was heißt das schon? Der Alte hat als Kind Geschichten gehört. Die verrückten Zwillinge lesen in Büchern. Das bedeutet doch gar nichts. Falls es diese Stadt tatsächlich gibt, ist sie so alt, daß das Böse längst verschwunden ist. Und an den Schatz, den die beiden zu finden hoffen, glaube ich nicht. Staub und Trümmer sind alles, was sie finden werden.«
    »Wenn das das Schlimmste ist, werde ich nicht traurig sein«, sagte Conan.
    »Was wirst du tun, nachdem deine Aufgabe vorbei ist?«
    »Im Norden sind die Kriege ziemlich zu Ende. Aber im Süden gibt es riesige Länder. Dort gibt es für einen beherzten Krieger immer etwas zu tun. Wenn man mit Waffen umgehen kann, findet man auf jedem Markt einen Herrn, der einen in Dienst nimmt.«
    »Wie sehen diese Länder aus?« fragte sie. Der Cimmerier war erstaunt, daß sie ganz ohne Feindseligkeit mit ihm sprach.
    Er deutete nochmals nach Südwesten. »Wenn wir diesen Kurs halten und unterwegs nicht verdursten, kommen wir an den Fluß Styx, den manche auch Nilus nennen. Es ist der größte Strom der Welt. Dahinter liegt Stygien. Ich mag dieses Land nicht. Obwohl es reich ist, gibt es überall Zauberei, und es wird von Tyrannen beherrscht, die für meinen Geschmack viel zu viele Gesetze haben.«
    Dann wies er mit dem Arm nach Süden. »Dort liegen Punt, Keshan und Zembabwei. Es sind wilde Länder mit zerklüfteten Bergen, Dschungeln und Savannen auf Hochebenen. Das Wild dort kann ich dir nicht beschreiben. Das mußt du sehen. Herden, so riesig, daß das Auge müde wird, sie zu überschauen. Es gibt gigantische Elefanten und Giraffen, kleine Antilopen und Tiere aller Größen dazwischen. Zebras, anzusehen wie schwarzweiß gestreifte Pferde, grasen friedlich neben Büffeln mit Hörnern, deren Spitzen über zwei Schritt auseinander liegen. Neben ihnen findet man das Rhinozeros, eine gepanzerte Belagerungsmaschine. Sein Nasenhorn ist so lang wie der Arm eines Manns. Und auf alle lauern die großen Raubkatzen. Löwen, Leoparden und Geparden, so schnell wie ein Habicht im Sturzflug.«
    Achilea war von seiner Schilderung begeistert. »Das alles möchte ich gern sehen! Ich habe gedacht, hinter den Steppen lägen nur die Gebiete der Siedler, die lediglich als Beute etwas taugen. Sind die Menschen in diesen Ländern wild?«
    »Jawohl, das sind sie. Sie haben alle dunkle Haut, aber sie unterscheiden sich im Aussehen und in der Sprache ungemein. Ich habe Pygmäen gesehen, die nicht größer als drei Fuß waren, und Stämme, wo der kleinste Mann über sieben Fuß mißt.«
    »Wie kämpfen sie?« fragte Achilea aus berufsmäßiger Neugier.
    »Die Lieblingswaffe ist der Speer in diesen Ländern. Manche verwenden auch Bogen und vergiftete Pfeile. In Keshan kämpfen viele vom Pferd aus. Doch weiter im Süden reiten die Menschen selten. In den Dschungeln gibt es viele Seuchen, die Pferde umbringen.«
    »Gibt es auch hinter den Ländern, die du genannt hast, noch mehr Länder?«
    »Ja. Ich habe noch niemand getroffen, der so weit in den Süden gekommen ist, daß er kein Land mehr unter den Füßen gehabt

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