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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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und töten können.«
    »Ich bin keine Närrin!« erklärte sie empört. »Das weiß ich auch.«
    Er zuckte mit den Schultern. Da ging sie hin, die gerade gefundene Zuneigung! Jetzt sah er, daß ihnen jemand entgegenkam. Der Mann ging zu Fuß. Er schlurfte. Als die Gestalt sich näherte, wurde das unbestimmte Summen zu einem traurigen Lied. Offensichtlich war der Fremde nicht glücklich. Er schien die Reiter erst zu bemerken, als er nur noch wenige Schritte vor ihnen war. Dann schaute er auf. Ihm fiel der Unterkiefer herab.
    »Ahhh! Wer seid ... Gnade, edle Herrschaften, ich bin es nur, Amram, der Unglückseligste aller Menschen! Ich will euch nichts Böses.«
    Achilea lachte kurz. »Ach wirklich? Hör zu, Bursche, wegen dir machen wir uns keine Sorgen. Bist du allein?«
    »O gewiß doch! Und ihr?«
    Conan ging über die Gegenfrage hinweg. »Du mußt ein großer Narr sein, denn nur so einer würde allein durch diese Sandwüste wandern. Das macht mich mißtrauisch. Nicht umsonst nennt man diese Wüste ›Narren-Tod‹.«
    »Ich bin nicht allein aufgebrochen«, erklärte Amram mit hängendem Kopf. »Nein, edle Herrschaften, meine Geschichte ist fürwahr traurig.«
    »Das bezweifle ich nicht«, meinte Achilea. »Denn ein heruntergekommener Schurke wie du könnte keine andere erzählen.«
    »Behalt ihn im Auge«, sagte Conan. »Ich reite voraus. Vielleicht erwartet uns dort ein Hinterhalt. Wenn du Kampflärm hörst, töte ihn und reite zurück zu den anderen.«
    »Verstanden«, sagte sie. »Du kennst die Wüste besser als ich.«
    Conan ritt eine halbe Meile immer im Zickzack und in großen Bogen. Dabei kam er bei jedem möglichen Ort für einen Hinterhalt vorbei. Er hatte es erlebt, daß in der Wüste Männer unter Strohmatten lagen und sich mit Sand bedeckten. Dort warteten sie geduldig stundenlang, bis ihre Opfer sich näherten. Waren diese direkt über ihnen, schossen sie mit gellenden Schreien wie Dämonen aus der Unterwelt in die Höhe und machten alle mit den Klingen nieder, bis die Opfer in einem See aus Blut lagen und die Beute ihnen gehörte. Doch sehr scharfe Augen vermochten die Anzeichen dieser Niedertracht zu erkennen. Die Augen des Cimmeriers waren dazu sehr wohl geeignet. Doch er sah keinerlei Anzeichen für einen Hinterhalt.
    Befriedigt, daß kein Hinterhalt drohte, ritt Conan zurück zu Achilea, die auf ihn gewartet hatte. Der Fremde stand mit ängstlichem Gesicht neben dem Kamel der Amazonenkönigin. Er war klein und von schmächtigem Körperbau. Nachdem er die Kapuze zurückgestreift hatte, sah man sein schmales Gesicht mit der Hakennase. Als Achilea den Cimmerier zurückreiten sah, steckte sie ihr Schwert zurück in die Scheide. Sofort verzogen sich die Züge des Fremden zu einem einschmeichelnden Lächeln.
    Conan und Achilea wollten weiterreiten. »Geh zwischen uns, Fremder!« befahl der Cimmerier. Der Mann gehorchte. »Und jetzt erzähl uns deine traurige Geschichte«, fügte Conan hinzu.
    »Nun denn. Ich bin ein wohlhabender Kaufmann aus Baruba in Keshan ...«
    »Dein Akzent klingt mehr nach Koth«, unterbrach ihn der Cimmerier.
    »Ja, stimmt. Mein Vater war ein reicher Kaufmann, dessen Landgut in den idyllischen Hügeln von Ramat lagen, nahe ...«
    »Dein Akzent ist nicht nur der von Koth, du sprichst khorshemisch«, warf Conan ein.
    »Wie ich gerade sagen wollte, befand sich das große Handelshaus meines Vaters im berühmten Tempelbezirk dieser Stadt ...«
    »Nein, dein Akzent klingt nicht nur khorshemisch«, fuhr der Cimmerier gnadenlos fort, »er ist sogar der aus Swamp, einem Distrikt am Fluß, wo es nur Absteigen und Freudenhäuser gibt.«
    Amram biß die Zähne zusammen, doch dann fuhr er fort: »Ich sehe, daß du ein Mann bist, der weit herumgekommen ist. Nun ja, mein Vater war kein Großkaufmann. Er war Geldverleiher. Aber er hatte das erste Haus am Platz in diesem nicht besonders guten Viertel.« Er brach ab und quiekte, als der Cimmerier vom Sattel hinunterlangte und ihm die Hand um den Hals legte. Doch Conan drückte nicht zu. Er spürte nur die eigenartig rauhe Haut über dem Schlüsselbein.
    »Wenn du der Sohn eines ehrenwerten Pfandverleihers bist, wundere ich mich, daß du die Narbe eines stygischen Sklavenhalsbands trägst«, sagte Conan.
    »Wir sind noch keine hundert Schritte weit gekommen«, mischte sich Achilea ein, »und dieser komische Kerl ist bereits vom Kaufmannsprinzen zum Sklaven gesunken. Wieviel niedriger kann er fallen?«
    Conans Finger schlossen sich enger um das

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