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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Schwert. »Noch niedriger als ein Sklave ist eine Leiche. Möchtest du diese Rolle ausprobieren, Amram?«
    »Gnade, Herr!« rief Amram. »Du hast mich mißverstanden! Vor langer Zeit diente ich in der Armee Koths, als wir mit Stygien Krieg führten. Ich wurde gefangengenommen und mußte in diesem Land viele Jahre zwangsweise Sklavendienste verrichten. Aber viele Soldaten erleiden das gleiche Schicksal. Mit Sicherheit kannst du das nicht unehrenhaft finden.«
    »Und wieso streifst du jetzt in dieser Wüste umher, du schlangenzüngiger Schurke?« fragte Achilea.
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen, große Führerin. Ihr solltet nicht so ungeduldig sein. Eine gute Geschichte muß sich langsam entfalten, wie Wasser aus einem großen Aquädukt. Man darf sie nicht rasch und unüberlegt ausspucken, dann kann der Zuhörer sie nicht genießen.«
    »Schon seltsam, welche Leute man mitten in der Nacht in der Wüste trifft«, meinte Conan.
    »Vor mehreren Jahren entfloh ich aus der stygischen Gefangenschaft und schlug mich nach Keshan durch. Dort machte ich als Händler mein Glück und wurde nach geraumer Zeit sogar Herr meiner eigenen Karawane. Ich hatte die besten Kamele. Jedes Jahr zog ich von Baruba nach Punt, dann weiter nach Kutchernes und Zamboula und wieder zurück.«
    »Womit hast du Handel getrieben?« wollte Conan wissen.
    »Mit den gängigen Waren: Elfenbein, Federn, Perlen, die von der Westküste durch Kush und Darfar eingeführt wurden, Sklaven und so weiter. Auf dem Rückweg nahm ich Gewürze, Seide aus dem Osten – diese ist der stygischen überlegen –, gefaßte Edelsteine und Sklaven verschiedener Rassen. Letztere tauschte ich für gewöhnlich in Stygien gegen einheimische Erzeugnisse und feine shemitische Glaswaren ein, ehe ich nach Baruba zurückkehrte, wo ich mehrere Frauen und über ein Dutzend Kinder habe.«
    »Die Waren, die du aufgezählt hast, werden in Stygien hoch besteuert, besonders die Seide«, bemerkte Conan. »Bist du den Zolleinnehmern irgendwie durch die Finger geschlüpft?«
    Amram zuckte mit den Schultern. »Ich sehe keinen vernünftigen Grund, den Behörden mehr Arbeit als nötig zu machen. Ich bin ziemlich geschickt, sie zu umgehen.«
    »Dann bist du also ein Schmuggler«, stellte Achilea fest.
    »Welcher Karawanenmeister mit Selbstachtung ist das nicht?« fragte Amram ehrlich verblüfft.
    Conan lachte. »Ja, das ist in der Tat wahr! Na schön, du hast uns deine Geschichte in großen Zügen vorgetragen. Ich glaube, wir können auch den Rest glauben. Doch jetzt berichte uns über den traurigen Teil.«
    Amram seufzte dramatisch. »Die Zeiten wurden schlecht für den Karawanenhandel. Im Süden verendeten viele Kamele an einer neuen Seuche. Im Norden trockneten die Wasserlöcher aus. Als Folge wurden die Wüstenstämme immer räuberischer. Ich konnte nicht genügend Waren für eine ordentliche Karawane zusammenbringen, auch keine guten, erfahrenen Treiber anmieten, um die wenigen mir noch verbliebenen Kamele zu führen. Und so kam es, daß ich leider eine große Dummheit beging.« Er seufzte abgrundtief.
    »Welche Dummheit war das?« fragte Conan. Aus Erfahrung wußte er, daß es an der Zeit war, den Erzähler etwas zu drängen. Das gehörte im Süden zu dem Ritual des Geschichtenerzählens.
    »Ich trat in die Dienste eines Fremden, der die Wüste nicht kannte. Er war ein Wahnsinniger mit einer völlig schwachsinnigen Suche.«
    Conan spürte, wie sich ihm die Nackenhaare kräuselten. Er blickte Achilea an. Auch sie schaute zu ihm herüber. »Welche Art von Suche war das?«
    »Ich war in Kutchernes und besaß nur noch acht Kamele, eines davon gesundheitlich angeschlagen. Meine Männer hatten mich verlassen, um eine bessere Stelle zu finden. Dann kam dieser Fremde zu mir. Er sagte, sein Name sei Firagi. Er wollte eine Karawane mieten, die ihn in die tiefste Wüste bringen sollte. Alle anderen Karawanenmeister hatten sich geweigert, ihm zuzuhören. Aber ich war nicht in der Lage, ihn abzulehnen. Ich war völlig verzweifelt.«
    »Beschreib ihn!« sagte Conan barsch.
    »Ein großer, hagerer Mann, sehr gut gekleidet. Ich könnte ihn keiner mir bekannten Nation zuordnen. Er hatte einen seltsamen Akzent. Ich vermute, er könnte ein Iranistani sein. Irgendwie wirkte er wie ein Gelehrter, aber damit meine ich nicht, daß er die Dinge der realen Welt studiert hat. Er war anmaßend und boshaft wie gewisse unangenehme Priester in Stygien.«
    »Ich weiß, welche Sorte du meinst«, versicherte

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