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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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völlig ruhig. »Die drei kleineren Frauen hängen offensichtlich an der großen. Und heute in der Arena habt ihr beide einander beschützt, als hättet ihr dasselbe Herz.«
    »Ein Krieger hilft dem anderen. Das ist so«, erklärte er trotzig.
    »Nein.« Omia lächelte. »So haben der Zwerg und der andere Mann gekämpft. Bei dir und der Frau war es anders.« Sie klatschte in die Hände. Sofort brachte eine Sklavin ein Tablett. Darauf standen zwei Kristallgläser. Omia nahm beide Gläser, und die Sklavin verschwand. »Trink mit mir«, forderte sie den Cimmerier auf und reichte ihm ein Glas.
    Er nahm es und trank ohne Zaudern. Dann musterte er sie über den Glasrand hinweg. Ihre Maske war aus durchsichtigem Material und ähnelte einem Schleier. Durch den Schleier sah er, daß sie feine Gesichtszüge und einen zarten Knochenbau hatte. Auch das Gewand war aus diesem Stoff gefertigt und verhüllte nur wenig. Der Wein war fruchtig und süß. Conan war sicher, daß er nicht aus Pilzen gemacht war.
    Omia trat zu einem großen Kissen und ließ sich darauf nieder. Sie lag auf der Seite, auf den Ellbogen gestützt. Dann nickte sie zu dem Kissen neben ihr. »Komm, setz dich zu mir.«
    Der Cimmerier gehorchte betont langsam. Er wollte unbedingt mehr über sie erfahren. Zu anderer Zeit hätte ihn ihr schöner Körper gereizt, doch jetzt erregte nur die Frau seine Aufmerksamkeit.
    »Zweifellos hast du viele Fragen über das legendäre Janagar«, sagte sie, als lese sie seine Gedanken.
    »Ja, so ist es. Die Menschen, die uns hergeführt haben, verfügten nur über Nachrichten aus verstaubten alten Büchern. Etwas später hörten wir verworrene Geschichten, die Generationen von Märchenerzählern weitergegeben hatten. Darin war von großem Reichtum einer Stadt die Rede, aber auch von noch größerem Bösen. Angeblich wurde sie von Göttern verflucht und von den Bewohnern Hals über Kopf verlassen. Unsere Dienstherren glaubten, diese Stadt unversehrt zu finden, samt allen Schätzen.« Er sah zu diesem Zeitpunkt keinen Grund, nicht vollkommen ehrlich zu sein. Seine Ergebenheit den Zwillingen gegenüber war ebenso verschwunden wie diese selbst in der Nacht des Sandsturms.
    »Wie ist es ihnen gelungen, so ... ungewöhnliche Krieger in ihre Dienste zu nehmen?« wollte Omia wissen.
    »Ein Werk des Zufalls. Wir trafen uns in einem elenden Bergdorf, wo Schurken aus drei oder vier Ländern überwintern wollten. Die Zwillinge köderten uns mit einigen Bruchstücken ihres Wissens und der Aussicht auf große Schätze. Sie sagten, auch andere würden die Stadt suchen, deshalb benötigten sie Schutz. Wie du mit eigenen Augen gesehen hast, haben sie die besten Krieger bekommen.«
    Omia lachte. »Bescheiden bist du nicht gerade.«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Was nutzt Bescheidenheit?«
    »Du hast recht. Nun, jetzt weiß ich, warum ihr die Wüste hierher durchquert habt. Aber wie habt ihr eure Dienstherren verloren?«
    Er runzelte die Stirn. »Das müßtest du doch am besten wissen. Sie trafen im großen Tempel vor uns ein.«
    »Selbstverständlich weiß ich Bescheid«, versicherte sie ihm schnell. »Ich wollte nur sehen, ob du Ausflüchte suchst. Doch scheinst du ein ehrlicher Krieger zu sein, außerdem ein stattlicher und gutaussehender. Was hast du noch über Janagar gehört?« Der plötzliche Themenwechsel verriet ihre Befangenheit. Warum lenkte sie ihn von den Zwillingen ab?
    »In der Wüste erzählte mir eines Abends ein alter Mann ein uraltes Märchen von einer sündigen Stadt, welche die Götter erzürnte, worauf diese sie mit einem schrecklichen Fluch belegten. Er sagte, Janagar habe einst inmitten einer blühenden, fruchtbaren Landschaft gelegen. Doch die zornigen Götter verwandelten die grünen Hügel und Täler in eine Sandwüste.«
    »Und hat er erzählt, worin Janagars Vergehen bestand?« fragte sie.
    »Es war wie bei den meisten alten Geschichten: Die Bewohner Janagars wollten sich zu den Göttern erheben, indem sie nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit strebten. Daraufhin wurden die Götter eifersüchtig.«
    Omia lächelte bei diesen Worten. »Du bist bei alten Geschichten mißtrauisch? Für so klug hätte ich dich gar nicht gehalten.«
    »Ich glaube den Legenden meines Volkes«, erwiderte er. »Ich sehe aber keinen Grund, den Geschichten anderer Glauben zu schenken.«
    »Sehr klug. Nun, Fremdling, ich werde dir die wahre Geschichte Janagars erzählen, nicht diese übertriebenen Erzählungen, die ungebildete Märchenerzähler

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