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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verlöre.«
    »Das glaube ich«, sagte der Cimmerier.
    »Der Preis war grauenvoll, aber die Zauberer Janagars hätten jeden Preis bezahlt, jedes Opfer ertragen, um Wissen zu erwerben. Und sie erwarben großes Wissen. Sie drangen in die tiefsten Geheimnisse der Materie und des Geistes vor. Sie konnten sich alle Kenntnisse verschaffen, nach denen es sie gelüstete. Alle Geschöpfe dieser Welt wurden ihre Sklaven. Selbst einige Wesen von anderen Welten und anderen Ebenen verneigten sich vor ihnen.«
    »Aber nicht alle?« fragte Conan.
    »Nein«, gab sie zu. »Nicht alle.« Zum erstenmal schlich sich ein Zögern in ihre Stimme. »Es waren Wesen von höheren Ebenen, Wesen mit Macht, die anderen die Sinne schwinden ließen. Die Magier Janagars nannten sie deshalb nur die Mächte. Anfangs schienen sie unglaublich groß zu sein, aber sie hatten für Menschen ebensowenig übrig wie die verfluchte Sonne. Was immer sie taten, Menschen kümmerten sie überhaupt nicht – weder in dieser noch in einer anderen Welt.«
    »Waren diese Mächte Götter?« fragte Conan mit flauem Gefühl.
    »Wer weiß schon, was ein Gott ist?« meinte Omia und winkte ab. »Oft ist ›Gott‹ nur ein Wort, mit dem Menschen etwas bezeichnen, das sie nicht verstehen, aber fürchten. Für Wilde sind Tiere, Flüsse, Stürme und Blitze Götter. Manche halten das Feuer für einen Gott. Viele haben sogar die verfluchte Sonne angebetet. Oft gleicht der Gott Menschen, für gewöhnlich ist es nur ein Ahne, der maßlos überzeichnet wurde, weil sein Name der älteste ist, an den die Nachkommen sich erinnern. Die damaligen Zauberer hatten längst aufgehört, an Götter zu glauben. Aber sie glaubten an die Mächte.«
    Inzwischen waren die Gläser wieder leer. Omia klatschte in die Hände. »Dies ist eine lange Geschichte, die ihre Zeit braucht. Laß uns Erfrischungen zu uns nehmen.« Die Worte waren ihr kaum über die Lippen gekommen, als zwei Sklavinnen erschienen. Die eine brachte weiteren Wein, die andere ein Tablett mit Speisen. Die Frauen verneigten sich und verschwanden.
    »Komm, iß!« forderte Omia den Cimmerier auf und deutete auf das Tablett. Conan griff zu. Die Pilze, die auf verschiedene Art zubereitet waren, ließ er samt den dazugehörigen Soßen liegen. Auf dem Tablett waren auch getrocknete Datteln, Rosinen und Feigen, dazu verschiedene eingelegte Früchte. Er aß Honigfeigen und spülte sie mit einem Schluck Wein hinunter. Diese Früchte waren typische stygische Erzeugnisse. Er nahm eine Handvoll Datteln und hielt sie Omia hin.
    »Diese Früchte sind niemals hier unten gewachsen«, sagte er.
    »In der Tat, das sind sie nicht«, gab sie ihm recht. »Aber wir sprechen nicht über so läppische Sachen wie Datteln, sondern über viel höhere Dinge.« Es war klar, daß sie nicht gewillt war, den Ursprung dieser Früchte preiszugeben.
    Er gab sich gleichgültig. »Ja, Früchte sind wahrlich ein läppisches Thema im Vergleich zum Aufstieg und Fall eines Imperiums. Ich habe sie nur erwähnt, weil sie mir besser schmecken als eure ewigen Pilze.«
    Sie lächelte. »Wir haben es in der Zucht von Pilzen zu einer Meisterschaft gebracht, die bei weitem gewöhnliche Pilze übertreffen. Allerdings erwarte ich nicht, daß du den Unterschied merkst. Vor langer Zeit haben wir gelernt, Dinge zu züchten, welche die verfluchte Sonne nicht brauchen. Unser Tisch ist reich und mannigfaltig gedeckt, doch dir mangelt es an Geschmack, diese Köstlichkeiten zu würdigen.«
    »Oben gibt es für gewöhnlich kräftigere Kost«, sagte er. »Aber über deinen Wein beschwere ich mich keineswegs.« Er schwenkte das dritte Glas, als wäre er bereits ein wenig betrunken. Dabei hätte er als Cimmerier diesen goldenen Wein stundenlang trinken können, ehe er tatsächlich betrunken war.
    »Vielleicht solltest du ihm ein wenig langsamer zusprechen«, meinte Omia. »Wenn du es übertreibst, bist du später zu nichts mehr zu gebrauchen.«
    Er lachte schallend. »Ha! Ich kann wie ein Kamel trinken! Keine Angst. Es bedarf schon anderer Schwächungen, um die Manneskraft Conans des Cimmeriers zu lähmen.« Wieder lachte er und hoffte, sein Prahlen werde sie in der Meinung bestärken, daß er ein hirnloser Muskelprotz war. Ihm war klar, daß er nicht wegen seines scharfen Verstandes reizvoll für sie war.
    »Es freut mich, das zu hören«, sagte sie. »Du wirst auch bald erfahren, weshalb. So, wo waren wir stehengeblieben?«
    Conan aß eine Melonenscheibe, die in Ingwersirup eingelegt war. Er

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