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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Bettes liegen.
    Conan wusste, dass im Palast Gefahr lauerte, alle anderen aber schienen ahnungslos zu sein. Wenn man ihn vollständig bewaffnet umherstreifen sah, würden Fragen aufgeworfen werden, die er nicht beantworten konnte. Unwissenheit und Furcht konnten eine Panik entfachen, welche den Palast jeder Verteidigung berauben würde.
    Weiter drangen Conans grimmige Gedanken nicht vor. In der Ferne hörte er Hörner und Trommeln, denen das Echo aus dem Palast heraus antwortete. Jetzt erschallten im Palast laute Meldungen und Kriegsschreie, aber auch Angstschreie, da die schwächeren Bewohner des Palasts sich von der Furcht überwältigen ließen.
    Der Cimmerier musste die Männer seiner Kompanie, die im Nebengemach schliefen, nicht wecken. Der Oberfeldwebel brüllte bereits, verteilte Fußtritte und zerrte die Männer von den Strohsäcken, damit sie schnell die Rüstung anlegten.
    Als Conan auftauchte, hob der Oberfeldwebel die Hand. »Ich habe einen Melder in die Unterkünfte geschickt. Die Männer werden sich sogleich im Palast sammeln«, sagte er.
    »Gut. Aber schick einen zweiten Mann hinterher, falls dem ersten ein Unglück zustößt. Ich gehe zu Decius. Unser Treffpunkt ist das Gemach des Roten Fisches.«
    »So sei es, Hauptmann Conan.«
    Conan dachte daran, einen zweiten Treffpunkt außerhalb des Palastes zu benennen, doch damit hätte er Zweifel über den Ausgang des Kampfes eingestanden, noch ehe der Kampf begonnen hatte. Dieses Eingeständnis blieb ihm in der Kehle stecken.
    Schweigend schlich sich der Cimmerier zum Gemach des Roten Fisches. Der Name war nach dem Mosaik im einstigen Zierteich entstanden. Dieses Gemach konnte man mit einer Hand voll beherzter Männer gegen eine größere Schar verteidigen. Außerdem besaß es eine Treppe, die zwar vom Zahn der Zeit angenagt war, aber immer noch einem flinken Mann dazu verhalf, aufs Dach zu steigen und sich umzuschauen.
    Als der Cimmerier das Gemach betrat, war die Hälfte von Rainhas Männern bereits dort. Er überließ es ihnen, Barrikaden aus Stein und alten Möbeln zu errichten, während er selbst die Treppe hinaufeilte.
    Die Hörner und Trommeln in der Ferne schwiegen jetzt. Die Dunkelheit verbarg, was sie angekündigt hatten: Menschen oder Monster. Conan blickte zum Himmel, an dem tief dahinziehende Wolken den Mond immer wieder verhüllten. Er erwartete halbherzig, den Zauberdonner zu hören.
    Doch stattdessen sah er einen winzigen rubinroten Lichtpunkt in der Dunkelheit unterhalb des Palastes. Dieser Punkt vergrößerte sich zu einem Feuerball, dessen Farbe von der eines Rubins zu der alten Weines wechselte.
    In diesem Lichtschein sah der Cimmerier das gewaltige Heer, das vor dem Palast aufmarschiert war. Doch auf den zweiten Blick erkannte er, dass es kein gewaltiges Heer war, nur eine kleine Schar.
    An der Spitze saß Graf Syzambry auf seinem Rotschimmel, umgeben von etwas mehr als vierzig Reitern. Hinter den Reitern standen viele Männer, die meisten waren Bogenschützen mit spärlicher Rüstung und wenigen Waffen, abgesehen von ihren Bogen. Ungefähr sechzig Mann hatten die Hütten und die Reste der Palastgarde darin umzingelt. Aus der Entfernung, die sie einhielten, schloss der Cimmerier, dass die Garde weder schlief noch sich ergeben wollte.
    Das genügte dem Cimmerier. Syzambry verfügte vielleicht über Zauberei, doch bis jetzt hatte diese lediglich enthüllt, wie wenig Männer er befehligte. Es war zwar keine Schar bartloser Jungen, doch auch nicht die eindeutigen Sieger in der heutigen Nacht.
    Wenn nun die Soldaten in den Unterkünften Syzambrys Nachhut im selben Augenblick angriffen, wie Conans Männer vorrückten ...
    Der Lichtball hatte jetzt die Farbe alten Bluts. Er dehnte sich so weit aus, dass Conan den Grafen kaum noch erkennen kannte. Doch dann breitete der kleine Mann die Arme aus, und ein rauchendes Etwas fiel von dem Lichtball auf ihn.
    Eine Brise trug Conan den Geruch von heißem Metall und brennendem Gras zu. Wütendes Zischen war inmitten von Wolken aus Rauch und Dampf zu hören, als sei das herabgefallene Etwas in einem Teich gelandet.
    Gleich darauf schrumpfte der Lichtball auf Stecknadelgröße zusammen. Der Rauch formte einen Stängel, auf dem der Lichtpunkt am Ende wie eine Blüte prangte.
    Die Erde bebte. Rauch und blutrotes Licht bewegten sich auf den Palast zu, als würden sie unerbittlich von etwas angezogen, das sich menschlichen Augen entzog.
    Nicht ganz, wie der Cimmerier sogleich sah. Was auch immer diese

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