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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Niesen diese Ruinen auf uns herunterstürzen lässt. Nun habt ihr gesehen, dass ich, bei den Göttern, die Wahrheit gesagt habe.«
    Etliche Männer machten Abwehrgesten, doch die meisten lachten. Da keiner unter dem Schutt lag, konnten sie alles als Scherz auffassen.
    Die Männer retteten das Essen, das nicht vom Schutt begraben oder zu staubig war, und aßen seelenruhig weiter. Conan führte Rainha zu einem leeren Gemach, in dem eine bröckelnde Bank stand. Die Bank ächzte leise, als sie darauf Platz nahmen, stürzte jedoch nicht zusammen.
    »Ich muss mit Decius über die Fortschritte bei dieser Arbeit sprechen«, sagte der Cimmerier. »Wir haben bereits an allen Stellen des Palastes Stützten aufgestellt. Wenn wir die alten Gänge betreten, stürzt alles über unseren Köpfen ein, ehe Syzambry kommt, um sie uns abzuschlagen.«
    »Lass mich zuvor mit Decius sprechen und herausfinden, wie es um das Land steht«, sagte Rainha. »Er kennt deine Wünsche, gegen den Feind im Feld zu kämpfen. Er wird nicht begeistert sein, wenn er annehmen muss, du würdest diesen Plan erneut mit allen Mitteln vorantreiben.«
    Conan fluchte – leise, aus Angst, einen neuerlichen Einsturz herauszufordern. Er sprach auch leise, doch diesmal aus Angst vor Lauschern.
    »Mitra soll Decius im Dung der Maultiere begraben!«, stieß er hervor. »Es gibt gar nichts Besseres, als als Erster zuzuschlagen. Und es ergibt wenig Sinn, wie Ratten im Bau zu warten, bis die Frettchen kommen und uns fressen!«
    Rainha legte die Hand auf Conans Arm. »Ich glaube, du tust ihm Unrecht, Conan.«
    Der Cimmerier musterte Rainha scharf, sagte jedoch nichts. Bei jeder anderen Frau hätte er behauptet, Decius habe ihr den Kopf verdreht. Doch bei Rainha wusste er, dass er vernünftige Gründe hören würde, auch wenn er nicht ihrer Meinung war.
    »Wieso?«
    »Die Palastgarde ist nicht fürs Feld gerüstet. Er müsste bei einem derartigen Überfall seine eigenen Männer nehmen und nur sie. Damit würde die Garde stärker werden.«
    Conan nickte langsam. Er hatte in Turan genügend Intrigen erlebt, um zu wissen, dass Decius sich nicht vor seinem eigenen Schatten fürchtete. Aber dennoch ...
    »Fürchtet er sich vor den Hauptleuten, mich eingeschlossen, oder den Männern – oder wovor?«
    »Es ist doch möglich, dass du die Männer, die Oyzhik zurückgelassen hat, nicht rechtzeitig entdeckst. Er vertraut deinem Schwert und deiner Ehre, Conan, aber er weiß auch, dass du hier ein Fremder bist.«
    »Ja, und als die Männer sahen, die zuvor loyal gewesen sein mochten, dass ein Fremder zum Hauptmann gemacht wurde, wurden sie vielleicht über Nacht zu Verrätern.« Conan sehnte sich danach, mit einem Schluck Wein den Staub und den widrigen Geschmack von Intrigen aus dem Mund zu spülen, doch musste er sich damit begnügen, wieder auszuspucken.
    Dann stand er auf. »Vielleicht hat Decius das Recht dazu. Aber ich werde dennoch meine Kompanie nicht dem Risiko dieses einsturzgefährdeten Palastes aussetzen. Loyale Soldaten oder nicht, sie verdienen es nicht, wie Trauben in der Weinpresse zerquetscht zu werden!«
    Rainha drückte ihm die Hand. »Schau, du verlierst nichts, wenn du Decius das alles vorträgst. Das schwöre ich.«
    Sie schritt davon, anmutig wie immer, und überließ Conan seinen Gedanken, der überlegte, wieso sie so sicher war, dass Decius gute Absichten hegte. Natürlich hatten Frauen so ihre Wege ...
    Wenn er deshalb eifersüchtig war, verdiente er es, dass ihm das nächste Deckenstück auf den Kopf fiel! Rainha würde tun, was sie für richtig hielt, und er konnte sie ebenso wenig in Ketten legen, wie dem mysteriösen Donner Einhalt gebieten, der seit kurzem jede Nacht wenigstens einmal über die Berge rollte.
    An diesem Donner sollte er ein oder zwei Gedanken verschwenden, den er roch stark nach Zauberei. Wie Rainha Decius beschwichtigte, hatte mit dieser Sache nichts zu tun.
    Conan kehrte zurück zu seinen Männern. Sie waren wieder bei der Arbeit, beäugten allerdings die Decken und Wände höchst misstrauisch.
    »Gute Neuigkeiten, Männer! Für heute sind wir fertig. Decius denkt darüber nach, wo er die restlichen Fallen aufstellen muss, damit Syzambrys Männer dort hereinfallen und nicht uns fangen.«
    »Ich würde einen Mond lang und noch länger hier arbeiten, wenn ich für diesen abgefeimten Grafen eine sichere Falle aufstellen könnte!«, rief ein Mann. Andere nickten.
    »Dazu bekommst du Gelegenheit – morgen«, erklärte Conan. Dann ging er

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