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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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hierhergebracht, um uns eine Armee von Teufeln zu zeigen, die kein Mensch kommandieren kann, und eine königliche Gruft, die niemand zu plündern vermag. Mordermi wird nicht sehr erfreut darüber sein.«
    »Mordermi wird durchaus erfreut sein, wenn ich beides fertigbringe«, erklärte Callidios selbstsicher.
    »Conan!« rief Sandokazi. »Am Hafen ist ein Feuer ausgebrochen!«
    Der Cimmerier drehte sich um und blickte, wohin sie deutete. Eine mächtige Schwade dunklen Rauches stieg in den wolkenlosen Himmel. Da lösten sich weitere graue Tentakel aus den armseligen Häusern entlang des Küstenstreifens. Conan schirmte seine Augen mit einer Hand ab und spähte angestrengt nach. Vor der Sonne und den aufsteigenden Flammen hoben sich winzige Gestalten ab, die sich in den fernen Straßen drängten.
    »Korst!« sagte Conan grimmig. »Er greift die Grube an!«
     

9. Kein Weg zurück
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    KEIN WEG ZURÜCK
     
     
    Korsts Angriff war ein reiner Verzweiflungszug.
    Nach Mordermis Überfall hatte König Rimanendo seinen General zu sich beordert. Der Monarch hatte seinen Befehl mit ungewohnter Schärfe ausgedrückt: »Wenn die Diebe in drei Tagen nicht hängen, werdet Ihr am Tanzboden baumeln!«
    Daß Mordermi hinter diesem Husarenstück steckte, hätte selbst ein Geheimdienst bald herausgefunden, der weniger fähig als der von Korst war. Bisher hatten die wagemutigen Briganten dem General nicht mehr als ein unbedeutendes Ärgernis bedeutet. Mit Mordermis Diebstählen und Raubzügen hatte sich die Stadtwache zu befassen, das war keine Angelegenheit für die Armee. Mordermis Plünderzug in des Königs Pavillon hatte die Situation allerdings verändert. Rimanendos Ehre war verletzt worden, und daß die Weiße Rose an der Untat teilgenommen hatte, mußte als offene Rebellion angesehen werden. Die Wiederbeschaffung der Beute war zweitrangig. Wichtig war, daß Mordermi und seine Bande um jeden Preis ausgemerzt wurden.
    Und Korst wußte nur zu gut, daß der Preis hoch sein würde. Die Grube war eine eigene Stadt innerhalb von Kordava – ein Gebiet, in dem die zingaranischen Gesetze genausowenig galten wie beispielsweise die von Khitai oder Vendhya. Gegen die Grube vorzugehen, war das gleiche wie in ein fremdes Land einzufallen. Und die Bürger der Grube würden Rimanendos Soldaten und Schergen blutigen Widerstand entgegensetzen.
    Doch Korst hatte nicht die Absicht, an Mordermis Statt am Galgen zu baumeln.
    Bis Conan den Hafen erreichte, war Korsts Angriff in vollem Gang. Das Weinrot und Gold der Königlich Zingaranischen Armee schien durch die Straßen zu fließen. Aus Häusern über dem Gebiet der Grube leckten Rauch und Flammen, während Truppen, dicht geschart, die Haupteingänge zur versunkenen Stadt versperrte.
    »Du wirst doch nicht dort hinein wollen?« fragte Callidios.
    »Mordermi ist mein Freund«, erwiderte Conan einfach. Für den Cimmerier war klar, was er tun mußte. Nichts würde ihn davon abhalten.
    »Mordermi steckt in der Falle«, gab Callidios zu bedenken. »Du wirst dich um des zweifelhaften Vergnügens willen, mit deinen Freunden sterben zu dürfen, durch Korsts Linien kämpfen müssen.«
    »Ich wäre jetzt bei ihnen, wenn du uns nicht zu einer sinnlosen Kahnpartie überredet hättest«, knurrte Conan. »Wenn Mordermi lange genug durchhalten kann, um Korsts Angriff aufzuhalten, haben wir eine Chance. Korst wird es nicht wagen, halb Kordava zu verwüsten, nur um uns auszuräuchern.«
    Er fügte hinzu: »Sandokazi, du hältst dich besser heraus. Nehmt, sobald ich herausgesprungen bin, den Kahn und versucht ...«
    »Wenn du glaubst, daß ich feige davonlaufe, dann bist du so verrückt wie Callidios«, unterbrach ihn das Mädchen. »Das ist mein Kampf mehr als deiner, Conan.«
    »Wie du willst.« Conan zuckte die Schultern. Cimmerische Frauen waren noch nie vor einem Kampf zurückgescheut, aber er hatte bemerkt, daß die zivilisierten Rassen dagegen waren, daß ihre Frauen auch nur zusahen, wenn Blut floß.
    »Callidios«, brummte er. »Sobald wir an Land sind, kannst du bis nach Stygien rudern, wenn du willst. Mir ist es egal.«
    Der Zauberer hatte sich wieder angekleidet und schnallte gerade seinen Waffengürtel um. »Ich sagte, ich würde Mordermi zum König machen.« Er grinste. »Es ist natürlich bedauerlich, daß General Korst sich jetzt eingeschaltet hat, aber eine Umkehr kommt, so wie es aussieht, für keinen von uns in Frage. Ihr und eure Freunde habt von einer Revolution gesprochen. Nun, ihr habt jetzt

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