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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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behinderte, war eher Chaos als bewaffneter Widerstand. Nachdem Korst die Grube umzingelt hatte, waren seine Soldaten von drei Stellen aus in die Gewölbestadt gedrungen, um sie einzunehmen, ehe ihre Bürger Zeit zur Gegenwehr fanden. Aber die Grube war bereits bei der Aufstellung des Sperrgürtels gewarnt, und der Einsatz der Königlich Zingaranischen Armee überzeugte alle, die in der Grube hausten, daß Rimanendo jetzt beabsichtigte, Kordava von seinem berüchtigten Verbrecherviertel und Sündenpfuhl zu säubern, wie man es schon lange gefürchtet hatte. In ihrer Verzweiflung – da sie auch nicht fliehen konnten – wehrten sich die Menschen und kämpften wie umzingelte Ratten.
    Korsts Vorhut, die von den Bürgern nicht mehr Widerstand als von verschreckten Schafen erwartet hatte, sah sich nun sozusagen wilden Tieren gegenüber. Die Menschen hier waren keine hilflosen, gesetzestreuen Bürger, die es gewohnt waren, allen Befehlen der Obrigkeit blindlings zu gehorchen. Die Menschen der Grube waren kleine und große Gauner, schwerbewaffnete Männer, für die Gewalttätigkeit zum täglichen Leben gehörte – die die Gesetze des Königs nur ein bißchen weniger haßten als die Männer, die sie erzwangen. Korsts Männer waren noch nicht sehr tief in die engen Straßen eingedrungen, als sie feststellen mußten, daß ihr Weg von Barrikaden und Zusammenrottungen verzweifelter Männer und Frauen blockiert war. Pfeile und Steine kamen von unsichtbaren Heckenschützen, denen die überhängenden Mauern der Häuser Schutz gewährten. Die Soldaten suchten Deckung hinter ihren Gefallenen und Verwundeten und waren nicht in der Lage, Fuß in der Enge der tunnelartigen Straßen zu fassen. Sie zogen sich zurück, so gut sie konnten, und sandten Korst die Meldung, daß ein geordneter Vorstoß unmöglich war. Unbeeindruckt griff der General mit weiteren Truppen an.
    Durch Sackgassen kämpften Conan und seine beiden Gefährten sich ihren Weg. Korst hatte die Grube zwar umzingelt, aber seine Soldaten plagten sich vergebens einzudringen. Im Innern herrschte Belagerungszustand. Die Bürger der Grube hatten sich zusammengeschlossen, um ihre Stadt gegen einen Angreifer zu verteidigen, dessen Sieg ihren Untergang, ja ihre Ausrottung bedeuten würde. Das Feuer entlang dem Randbezirk war außer Kontrolle geraten und drohte zu einer ganz Kordava verheerenden Feuersbrunst zu werden. Männer und Frauen rannten mit Waffen und allem möglichen Gerät zu den Eingängen zur Grube, um sie zu verbarrikadieren. Hinter diesen Barrikaden und in den verstopften Gassen sorgte ein grimmiger Kampf auf Leben und Tod dafür, neue Barrieren aus blutigen Leibern zu errichten.
    Sie hatten Mordermis Festung fast erreicht, als Conan den Brigantenführer auf einem Pferd inmitten eines Trupps seiner Männer entdeckte. Mordermis Gesicht war vor Aufregung gerötet, aber von Panik war ihm nichts anzumerken, als er Befehle zur Verteidigung seines kleinen Reiches gab. Mit einem Lächeln erwiderte er Conans Gruß.
    »Na, das ist ein Mann!« Mordermi lachte. »Während einige meiner tapferen Banditen an Flucht denken, kommt der Cimmerier, um sich ins Getümmel zu werfen. Was hast du erfahren?«
    »Korst hat einen Sperrgürtel um die Grube gelegt ...«, begann Conan.
    »Sag mir lieber etwas, was ich noch nicht weiß. Wir werden Korst mit Pfeilen spicken und seinen Angriff mit einem Gegenangriff erwidern. Santiddio hat die Weiße Rose bewaffnet und sie die Barrikaden bemannen lassen. Korsts Angriff hat der Volksarmee viel mehr neue Rekruten gewonnen als alle ihre weitschweifenden und hochtrabenden Reden. Wenn wir die Barrikaden halten, kann Korst uns nicht herausholen, ohne den größten Teil der neuen Stadt zum Einsturz zu bringen, und selbst Rimanendo wird ihn nicht so weit gehen lassen.«
    Mordermi deutete mit einem Kopfnicken auf Callidios. »Ich wollte wissen, was du von unserem selbsternannten Königsmacher erfahren hast. Hat er euch etwas von wirklicher Bedeutung vorweisen können, oder seid ihr bloß einem Lotustraum nachgejagt?«
    »Sandokazi wird dir alles erzählen«, erwiderte Conan, der keine Lust hatte, über Zauberei zu reden, wenn die Ungeduld, sich in den Kampf zu stürzen, in ihm steckte. »Wo willst du mich einsetzen?«
    »Übernimm das Kommando über die Barrikade in der Aalstraße und schick Sifino zu mir zurück, um Meldung zu erstatten«, erwiderte Mordermi und verzog das Gesicht, als er seine bandagierte Schulter berührte. »Korst konzentriert sich

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