Conni 14 - Conni und der Dinoknochen

»Nichts, was Hand und Fuß hätte. Sobald ich etwas Genaueres weiß, rufe ich Sie gerne an.«
    Conni und Papa begleiten Frau Dr. Stern in ihr Büro oben im dritten Stock des Museums. Vorsichtig legt sie den Knochen in eine kleine Kiste und notiert sich Connis Name und Telefonnummer. »Das hast du genau richtig gemacht, uns den Knochen zu bringen«, meint sie. »Können Sie mir noch etwas über die Baustelle sagen?«, erkundigt sie sich dann bei Papa. »Es könnte sein, dass wir uns an Ort und Stelle noch einmal umgucken müssen.« Während Frau Dr. Stern die Nummer von Papas Ingenieurbüro notiert, schaut sich Conni neugierig im Zimmer um. Überall stehen Kisten und Kästen herum. Der Schreibtisch ist unter Stapeln von Büchern, Zeitschriften und Zetteln kaum mehr zu sehen. Allein der Computerbildschirm und ein Mikroskop ragen aus dem ganzen Durcheinander hervor. Conni grinst. Ein Glück, dass Mama das nicht sieht. Die würde einen Koller kriegen! An den Wänden hängen Fotos, auf denen die Forscherin mit einem Handfeger bewaffnet irgendwo in der Wüste hockt.

    »Da haben wir Dinosaurierspuren freigelegt«, erzählt Frau Dr. Stern. »Das war in Afrika. Aber hier in Deutschland hat man auch schon Dinofährten entdeckt.«
    »Dinosaurierspuren? Hier?«, fragt Conni verblüfft. Sie würde gerne mehr erfahren, aber da bringt die Wissenschaftlerin Papa und sie auch schon wieder zu Mama und Jakob in die Ausstellungshalle hinunter. Schade!

Dinofieber
    Am Montag in der Schule sind Anna und Billi ganz begeistert, als Conni von ihrer Versteinerung erzählt. »Mensch, hast du ein Glück!«, staunt Billi. Conni strahlt. »Wir haben den Knochen dann zum Museum gebracht und da wird er jetzt untersucht.«
    »Vielleicht ist es ja irgendetwas Besonderes und die stellen den Knochen da aus«, überlegt Anna. »Wär das nicht toll?« Connis Augen blitzen vor Freude.
    »Au ja! Dann gehen wir täglich ins Museum und
    gucken ihn an«, lacht Billi. »Ich bin ja so gespannt, was das für ein Knochen ist!«
    Conni nickt. »Na, und ich erst!«
    Den ganzen Nachmittag wartet sie auf einen Anruf vom Museum. Doch erst als Papa nach Hause kommt, gibt es Neuigkeiten.
    »Du scheinst wirklich etwas Interessantes entdeckt zu haben«, erzählt er.
    »Echt? Wieso denn?«, fragt Conni aufgeregt. »Unsere Baustelle wurde heute lahmgelegt. Der Boden soll untersucht werden und bis dahin müssen alle Arbeiten warten«, erzählt Papa. »Wirklich?« Conni kann es kaum glauben. »Und was wollen die untersuchen?«
    »Ich denke mal, dass die Wissenschaftler vom Naturkundemuseum als Erstes schauen, ob nicht noch weitere Knochen da sind«, antwortet Papa. »Meinst du denn, die finden noch welche?«, fragt Conni.
    »Kann gut sein«, meint Papa. »Die suchen ja viel professioneller als wir. Die kennen bestimmt jede Menge Tricks.«

    Conni nickt. Was würde sie dafür geben, da ein»Mehr als 10 000 Jahre?«, staunt Conni. »Es könnte ein Tier aus der Eiszeit sein«, überlegt Mama.
    mal zuzugucken! Papa reißt sie aus ihren Gedanken. »In der Mittagspause habe ich übrigens kurz im Internet gesurft: Eine Versteinerung ist mindestens 10 000 Jahre alt!«

    »Oder der Knochen ist gleich ein paar Millionen Jahre alt, dann hast du vielleicht einen Dino entdeckt«, meint Papa augenzwinkernd.
    »Ach Quatsch«, lacht Mama. »Es muss doch auch nicht immer gleich ein Dinosaurier sein!«
    »Wieso denn nicht?«, fragt Conni. Ein echter Dinoknochen, das wäre doch Wahnsinn!
    Es dauert noch ein paar Tage, bis sich Frau Dr. Stern endlich bei Conni meldet. »Na, bist du bereit für Neuigkeiten?«, fragt sie. »Klar«, ruft Conni.
    »Also, es war ein toller Tipp, den du uns gegeben hast. Wir haben bereits noch mehr Knochen gefunden. Und wir graben weiter. Inzwischen haben wir auch das ungefähre Alter bestimmt: Die Knochen sind rund 100 Millionen Jahre alt. Sie stammen also aus der Kreidezeit.«
    »Kreidezeit?« Conni versteht nur Bahnhof. »So nennt man die letzte Epoche des Erdmittelalters. Oder anders gesagt die letzte Epoche der Dinosaurierzeit.«
    »Was?«, staunt Conni. Für einen Moment ist es ganz still in der Leitung. »Heißt das etwa, ich habe einen Dinoknochen entdeckt?«
    »Zu der Zeit gab es ja nicht nur Dinosaurier, sondern auch andere Saurier und Reptilien und sogar schon Säugetiere«, holt Frau Dr. Stern aus.

    »Aber ja, nach allem, was wir bis jetzt gefunden haben, sind wir bereits sicher: Du hast einen Dinosaurierknochen entdeckt!«
    »Juhu!«, jubelt Conni