Conni-Erzählbände, Band 1: Conni auf dem Reiterhof
Schule und noch auf dem Heimweg mindestens hundert Mal vor sich hergebetet, damit sie ihn nicht vergisst. Nicht, dass sie solche Namen wichtig fände â nicht im Geringsten. Aber Erwachsene haben â das ist zumindest Connis Erfahrung â eine Vorliebe dafür.
âMhm, Rittenfelde!â Conni grinst zufrieden, als Mama sofort darauf anspringt. âDa ist es ganz schön, glaube ich!â
âAlso, darf ich?â, fragt Conni erwartungsvoll.
âDas müssen wir uns erst mal in Ruhe überlegenâ, antwortet Papa.
âDann überlegt mal in Ruhe.â Conni huscht in die Küche, um den Nachtisch zu holen. âAber entscheidet euch bitte richtig!â
Natürlich dauert es, bis Mama und Papa in Ruhe überlegt haben. Sie sind damit noch nicht fertig, als Conni ihren Nachtisch aufgegessen hat. Auch nach dem Abendessen haben sie noch nichts entschieden und auch nicht, als Conni ins Bett geht.
Es dauert ganze lange zwei Tage, bis Mama und Papa endlich mit dem Nachdenken fertig sind.
Gerade sitzen sie wieder beim Mittagessen zusammen. Jakob protestiert, weil er genauso viele Fischstäbchen haben will wie Conni. Dabei ist er doch ganze sechs Jahre jünger als sie!
âJetzt isst du erst mal deinen Teller leerâ, entscheidet Mama. âUnd dann sehen wir weiter!â
Jakob spieÃt entschlossen ein Fischstäbchen auf, entdeckt dann aber, dass man es viel besser essen kann, wenn man es einfach in die Hand nimmt.
âAlso, du darfst!â, sagt Papa plötzlich unvermittelt zu Conni.
âIch darf was?â, fragt Conni. Doch dann reiÃt sie ungläubig die Augen auf: âAuf den Ponyhof?â
Mama und Papa nicken fröhlich.
âHurra!â Conni springt auf und fällt ihnen beiden um den Hals. âDanke!â, jubelt sie.
âDann haben wir also richtig entschieden?â, schmunzelt Papa.
âKlarâ, lacht Conni. âIst ja auch kein Wunder, schlieÃlich seid ihr die klügsten Eltern der Welt!â
Als Erstes muss Conni nach dem Essen natürlich Anna anrufen. Anna ist ganz aus dem Häuschen: âMit dir wird es ja noch viel, viel schöner!â, jubelt sie. âWahnsinn!â
Mama bekommt von Annas Mutter die Telefonnummer vom Ponyhof, damit sie Conni gleich anmelden kann.
âHoffentlich sind noch Plätze freiâ, murmelt Mama, während sie wählt. Conni drückt fest die Daumen: Es muss einfach klappen!
âDa haben wir ja â hatschuâ, niest Mama, als sie wieder auflegt. âDa haben wir ja noch einmal Glück gehabt. Du hast den allerletzten freien Platz bekommen!â
âJuhu!â, jubelt Conni und tanzt durch die Wohnung. Jakob glaubt schon, sie spielt Indianer mit ihm. Aber dazu hat Conni keine Zeit. Sie muss jetzt ihre Sachen packen.
Energisch öffnet sie ihren Kleiderschrank. Das Wichtigste sind natürlich die Reitsachen: Hose, Helm und Stiefel. Und dann ihre Jeans, ihr Lieblings-T-Shirt und natürlich ihr Fotoapparat.
âIst es nicht etwas früh, dein Reitzeug einzupacken?â, fragt Mama. Grinsend steht sie in der Tür zu Connis Zimmer. âOder willst du diese Woche nicht mehr zur Reitstunde?â
âAch ja â doch, natürlichâ, fällt Conni ein. Wie konnte sie nur die Reitstunde vergessen?
âEs sind noch ganze zehn Tage bis zur Abfahrtâ, erklärt Mama. âWenn wir deinen Koffer zwei Tage vorher packen, ist das noch früh genug.â
Conni seufzt. Wie soll sie es nur noch so lange aushalten?
âWenn du willst, kannst du ja schon mal aufschreiben, was du mitnehmen möchtestâ, schlägt Mama vor. âDamit du nichts vergisst.â
Ja, eine Liste! Conni fegt die Schulbücher vom Schreibtisch, nimmt einen groÃen Bogen Papier und schreibt gleich los:
Abfahrt!
Eines Morgens ist es endlich so weit. Im Flur stehen lauter Koffer, Taschen und Tüten. Denn nicht nur Conni macht Urlaub. Mama, Papa und Jakob wollen auch verreisen. Wenn sie Conni zum Ponyhof bringen, fahren sie weiter nach Norderney.
»Ich freue mich schon so aufs Meer«, meint Mama und stopft drei Paar Gummistiefel in eine groÃe Plastiktüte.
»Aber es ist doch noch viel zu kalt zum Schwimmen, oder?«, fragt Conni skeptisch. In den letzten Osterferien war sie nämlich mit an der Nordsee. Sie konnte gerade mal mit den FüÃen ins kalte Wasser. Brrrr â zum Baden war es viel zu eisig!
»Auch
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