Conni-Erzählbände, Band 1: Conni auf dem Reiterhof
sofort, als Conni sie vom Zaun aus ruft. Liebevoll streichelt Conni Karlinas weiche Nase und füttert sie mit den Apfelstücken. Dann macht sie noch ein allerletztes Foto von ihr.
âIch komme wieder â ganz bestimmt!â, verspricht sie dem Schimmel. Karlina stupst Conni sanft mit ihrem Maul an, als wolle sie sagen: âAber nicht vergessen!â
Als Conni zum Wagen zurückläuft, kommt plötzlich Lars auf sie zu. âKommst du in den Herbstferien wieder?â, fragt er.
âNa klar!â, antwortet Conni.
Lars strahlt: âHabenâs dir deine Eltern auch schon erlaubt?â
âNöâ, gibt Conni zu. Und Larsâ Strahlen verblasst.
âAber die kriege ich schon rumâ, verspricht Conni zuversichtlich.
âGutâ, stöÃt Lars hervor. Es kommt aus tiefstem Herzen. Conni schaut ihn an. Ist er nicht ein bisschen rot geworden?
âWarum fragst du eigentlich?â, hakt sie nach.
âNur soâ, murmelt Lars und wird noch etwas röter. Doch Conni lässt nicht locker.
âNur so?â, wiederholt sie.
Lars schaut verlegen zu Boden, doch dann grinst er auf einmal: âDamit ich dir wieder einen Eimer Wasser übergieÃen kann!â
Bevor Conni darauf etwas erwidern kann, läuft Lars schon zum Auto und steigt ein.
âTschüss, bis zum Herbst!â, ruft er noch, bevor er die Tür zuknallt.
Der SOS-Notbrief
Auf der Rückfahrt können Conni und Anna gar nicht aufhören von ihren Ferien zu schwärmen.
âSchade ist nur, dass ich die ersten Tage verpasst habe!â, meint Anna schlieÃlich.
âDu hast die ersten Tage verpasst?â, wiederholt Connis Mama überrascht.
âIch war doch krank und musste bei Opa und Oma bleibenâ, erklärt Anna.
âDas tut uns aber leidâ, sagt Papa mitfühlend. âAber nun bist du wieder ganz gesund?â
âNa klarâ, lacht Anna.
âUnd du, Conni, hast du dich zuerst nicht sehr einsam gefühlt?â, fragt Mama etwas erschrocken.
âAch, nöâ, meint Conni.
âWirklich nicht?â
âHöchstens ein ganz kleines bisschen vielleichtâ, antwortet Conni. âSchlieÃlich war ja noch Liska da â¦â
âUnd die vielen Ponysâ, ruft Anna dazwischen.
âUnd dann kamst du ja doch noch!â Conni zwickt Anna lachend in den Bauch. Nur gut, dass Jakob eingeschlafen ist, sonst hätte er die beiden Mädchen bestimmt die ganze Rückfahrt weiter in den Bauch gepikst.
Vorne im Auto schaut Papa zu Mama herüber: âUm unsere groÃe Conni brauchen wir uns wirklich keine Sorgen mehr zu machen.â
Conni wird etwas rot vor Stolz: Ja, das hat sie alles prima hingekriegt!
âÃbrigens, vielen Dank für deinen Briefâ, sagt Mama. âWir haben uns riesig gefreut!â
Conni wird schlagartig blass, denn plötzlich fällt ihr etwas ein â etwas ganz Schreckliches: Sie hat ja nicht nur den einen Brief geschrieben. Zu Hause liegt ja noch einer. Ihr Notbrief! Wenn den Mama und Papa jetzt lesen, werden sie gar nicht mehr so stolz auf ihre groÃe Conni sein. Und wer weiÃ, vielleicht lassen sie Conni dann nie wieder auf den Ponyhof ⦠Nicht auszudenken!
Zurück in der Stadt, bringen sie als Erstes Anna nach Hause. Dann halten sie vor ihrem Haus.
âSind wir wieder da?â, fragt Jakob schläfrig und reibt sich die Augen. Er hat tatsächlich die ganze Strecke geschlafen.
Conni stürmt als Erste ins Haus und leert den Briefkasten. Ganz zuunterst liegt ihr SOS-Notbrief.
âNa, hast du Post?â, fragt Mama im Vorbeigehen.
âNee, und ihr auch nichtâ, antwortet Conni, während sie sich schnell den Brief unters T-Shirt stopft. âZumindest nicht von mir!â
Â
Julia Boehme arbeitete als Redakteurin beim Kinderfernsehen, bis ihr einfiel, dass sie als Kind unbedingt Schriftstellerin werden wollte. Wie konnte sie das bloà vergessen? Auf der Stelle beschloss sie, jetzt nur noch zu schreiben. Nun lebt sie in Berlin und denkt sich ein Kinderbuch nach dem anderen aus.
Mehr von Conni ...
Band 1: Conni auf dem Reiterhof
Band 2: Conni und der Liebesbrief
Band 3: Conni geht auf Klassenfahrt
Band 4: Conni feiert Geburtstag
Band 5: Conni reist ans Mittelmeer
Band 6: Conni und der verschwundene Hund
Band 7: Conni rettet Oma
Band 8: Conni und das Geheimnis der Koi
Band 9: Conni und die Jungs von nebenan
Band 10: Conni und das
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