Conni Und Der Grosse Schnee
um drei Uhr nachts rein gar nichts komisch.
„Ab ins Bett!“, meint er und schiebt Conni zurück in ihr Zimmer.
„Gute Nacht“, sagt Conni.
„Gute Na…“, setzt Papa an. Doch weiter kommt er nicht, so herzhaft muss er gähnen.
Conni gähnt auch. Und kaum liegt sie im Bett, schläft sie wieder ein.
Im Hexenwald
Am nächsten Morgen sehen sie die Bescherung: Der ganze Müll liegt verstreut auf der Wiese hinter dem Haus.
„Ich würde mal sagen, das räumst du auf, Conni“, meint Papa. Er sieht immer noch ganz verschlafen aus.
„Wieso ich?“ Als ob Conni etwas dafür könnte!
Aber sie räumt trotzdem auf. Vor dem Frühstück sogar.
Pünktchen lässt sich nicht blicken. Sicherheitshalber wahrscheinlich. Denn wenn Conni ehrlich ist, ein bisschen schimpfen würde sie schon.
Mama sitzt gut gelaunt am Frühstückstisch.
„Na, was wollen wir an unserem ersten Ferientag Schönes machen?“
„Mit der Dampflok fahren!“, ruft Jakob sofort.
„Au ja!“ Conni ist noch nie Dampflok gefahren.
„Gebongt“, meint Papa und holt noch etwas Kaffee.
„Nein, das gibt’s doch nicht!“, ruft er auf einmal. „Es fängt an zu schneien!“
Alle drehen sich zum Fenster um. Aber draußen ist keine einzige Schneeflocke zu sehen.
„April, April!“, grinst Papa.
„Es ist doch gar nicht April!“, schimpft Conni und lacht.
Jakob muss Papas Streich natürlich auch gleich ausprobieren.
„Es schneit, es schneit!“, ruft er nun alle paar Minuten. Bis wirklich keiner mehr guckt.
Eine Stunde später sitzen sie im Zug. Die alte Dampflok ruckelt und zuckelt fauchend von einem Bahnhof zum anderen.
„Alle aussteigen!“, ruft Papa schließlich.
Schade, Conni wäre gerne noch weitergefahren.
Jakob auch. „Ich will nicht raus“, protestiert er.
„Willst du etwa keine echte Burg sehen?“, fragt Papa.
Im Nu klettert Jakob aus dem Waggon. „Wo ist die denn?“
„Hier lang“, meint Papa und biegt in einen Waldweg ein.
Der Boden ist immer noch vom Regen aufgeweicht. Connis Stiefel drücken ein tolles Grätenmuster in den Matsch. Doch plötzlich sind auf dem Weg noch ganz andere Spuren zu sehen.
„Hier sind Rehe langgelaufen“, weiß Papa.
„Und von wem stammt das hier?“ Papa zeigt auf eine kleine Spur, die aus vier dünnen Strichen besteht.
„Das war ein Vogel“, sagt Conni.
„Ja, genau. Eine Krähe, würde ich sagen“, nickt Papa.
„Und hier ist eine kleine Waldmaus entlanggesprungen. Schaut mal, der lange Strich stammt von ihrem Schwanz!“
Papa kennt sich echt aus. Genau wie Opa ist er ein echter Tierspuren-Detektiv.
Plötzlich entdeckt Conni im Matsch eine ganz merkwürdige Spur. Wie kleine Handabdrücke.
„Und was war das für ein Tier?“
„Das kann ich dir gleich sagen!“ Schwungvoll kommt Papa zu ihr herübergestapft. Mit großen Augen starrt er auf die Spuren. „Tja, das …“ Er schiebt seine Brille zurecht. „Keine Ahnung!“, gibt er schließlich zu. „So was habe ich ja noch nie gesehen.“
„Nicht?“, fragt Conni. „Ich dachte, du kennst alle Tiere im Wald.“
„Dachte ich auch“, meint Papa.
„Zumindest die großen.“
Conni beugt sich über die Spuren.
„Schau doch, fünf Finger!
Das sieht doch fast wie eine kleine Menschenhand aus!“
Sie überlegt. „Ob das ein Affe war?“, fragt sie aufgeregt. „Vielleicht ist ja einer irgendwo ausgebüxt!“
„Ein Affe?“ Papa zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht!“
Beim Weitergehen schaut sich Conni immer wieder um. Sie hofft, irgendwo dieses rätselhafte Tier zu sehen. Wenn Papa es nicht kennt, muss es etwas Besonderes sein. Und Conni will unbedingt herausfinden, was!
Doch auf ihrer Waldsafari sieht Conni nur noch ein Eichhörnchen und ein paar Vögel.
Schließlich erreichen sie die Burg. Oder zumindest das, was von ihr übrig ist.
„Das ist ja nur eine Ruine“, ruft Conni enttäuscht.
„Die ist doch auch spannend“, meint Mama.
Papa nickt. „Vor allem, wenn man weiß, warum die Burg so verfallen ist. Dazu gibt es nämlich eine Geschichte!“
„Los, erzähl schon“, ruft Conni. Sie liebt Papas Geschichten.
Papa holt tief Luft. „Vor langer, langer Zeit lebte hier ein böser Graf. Ihm gehörten all die Wälder ringsherum, in denen er jagen ging. Eines Tages nun entdeckte er einen weißen Hirsch. Und der Graf wollte natürlich nur eins: den weißen Hirsch erlegen.“
„Oh, wie fies!“, schimpft Conni.
„Doch das war nicht so einfach“, fährt Papa
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