Connie und das ganz spezielle Weihnachtsfest
es ein wenig länger gedauert hat.«
O du fröhliche …
»Bevor Jakob ins Bett geht, können wir doch noch gemeinsam ein Spiel spielen«, schlägt Mama nach dem Abendessen vor.
»Au ja! Das mit den Gespenstern!«, jubelt Jakob und schleppt gleich sein Lieblingsspiel an. Sie machen es sich im Wohnzimmer gemütlich. Es duftet nach den Orangen und Äpfeln, die Conni und Jakob mit Nelken gespickt haben. Papa zündet den Adventskranz an. Alle vier Kerzen leuchten um die Wette und erinnern daran, dass schon in wenigen Tagen wirklich Weihnachten ist. Mama bringt Lebkuchen und Spekulatius. Conni greift gleich zu. Es sind ihre Lieblingsspekulatiuskekse, die mit den Mandelblättchen. Genüsslich knabbert sie zuerst die Mandel von der Rückseite, bevor sie den Keks isst. »Warum gibt es die eigentlich immer nur zu Weihnachten?«, fragt sie dabei. »Dazu sind die doch viel zu lecker!«
Aber weder Mama noch Papa wissen eine wirklich überzeugende Antwort darauf. »Das gehört eben zu einem ganz besonderen Fest, dass es lauter schöne Dinge gibt, die es sonst nicht gibt!«, erklärt Papa. »Stell dir vor, es gäbe jeden Tag Geburtstagstorte. Das wäre doch schade.«
»Nö, wieso denn? Ich fänd's toll!«, meint Conni und nimmt sich gleich noch einen Keks. Gerade als sie hineinbeißt, klingelt das Telefon. Mama geht dran.
»Albert!«, ruft sie erstaunt. »Das ist ja eine nette Überraschung!«
Sie nimmt das Telefon, um nebenan in Ruhe weiterzusprechen. »Fangt ruhig an«, meint sie beim Rausgehen.
Papa, Jakob und Conni haben das Gespensterspiel schon fast zweimal zu Ende gespielt, als Mama endlich wiederkommt. »Das war Onkel Albert.«
»Onkel Albert?« Conni guckt Mama fragend an. »Der Bruder von Oma Frieda«, erklärt Mama.
»Wie geht's ihm denn? Von dem haben wir ja lange nichts mehr gehört!« Papa nimmt sich einen Spekulatius. »Fährt er immer noch zur See?«
»Nein, er ist längst pensioniert. Jetzt sitzt er alleine zu Hause rum.« Mama seufzt. »Na ja, und da habe ich ihn über die Feiertage eingeladen.«
»Du hast was?« Papa verschluckt sich prustend an seinem Keks. »Onkel Albert zu Weihnachten eingeladen«, wiederholt Mama. »Das ist doch nicht dein Ernst!«, würgt Papa mühsam hervor. »Ausgerechnet wo Oma und Opa dieses Jahr zu Andreas , und Karin fahren!«
»Und zu Michael«, ergänzt Conni. Das ist ihr Cousin. Oma und Opa feiern Weihnachten nämlich immer abwechselnd bei ihnen oder bei Michael und seinen Eltern. »Aber dann passt es doch«, meint Mama und schaut Papa unschuldig an. »Wir wollten doch einmal ganz alleine feiern!« Obwohl Papa eigentlich dran ist, legt er den Würfel beiseite. »Nur wir vier!«
»Papa, mach«, drängelt Jakob, denn er ist kurz vor dem Ziel. Doch Papa hört nicht. »Ein ganz gemütliches und entspanntes Weihnachten!«, sagt er. »Es wird trotzdem gemütlich und entspannt«, sagt Mama. »Onkel Albert ist völlig unkompliziert. Der freut sich einfach, dass er nicht allein ist.« Quietschend rutscht Papa mit seinem Stuhl nach hinten. »O Mann, Annette!«
»Was soll ich denn machen? Ihn etwa wieder ausladen?«, ruft Mama gereizt. »Du hättest ihn gar nicht erst einladen müssen«, schimpft Papa. »Wenigstens hättest du vorher mal fragen können!«
Conni schaut zu Jakob rüber. Der hört mit offenem Mund zu. Sie stößt ihn an. »Komm, Jakob, wir gehen spielen!« Normalerweise würde Jakob jetzt sofort ins Kinderzimmer rasen. Aber heute nicht. »Nee«, haucht er und bleibt einfach sitzen. Mama ist ganz rot geworden. »Seine Frau ist tot und jetzt ist auch noch sein bester Freund gestorben. Es ist selbstverständlich, dass wir ihn einladen. Was soll ich dich denn da noch fragen?«
»Sag doch gleich, dass dich meine Meinung nicht interessiert!«
»Dann lad ihn eben wieder aus!«
Mamas Augen blitzen gefährlich. »Das würde ich auch am liebsten!«, ruft Papa sauer. »Wenn du das tust …« Mama holt Luft. »Dann …«
»Dann?«, fragt Papa.
»Dann kannst du auch alleine Weihnachten feiern!« Conni rutscht auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hasst es, wenn Mama und Papa sich streiten. Und irgendwie kommt es ihr vor, als ob sie sich ausgerechnet vor Weihnachten öfter in die Haare kriegen als sonst. Ganz verhext ist das.
»Weihnachten! Tolles Weihnachten!«, ruft Papa bitter. »Ich freue mich wirklich schon sehr auf Weihnachten! Danke, Annette!« Jakob zieht an Connis Pulli. »Komm, spielen gehen!«, sagt er leise und rutscht vom Stuhl. So schnell
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