Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
gewesen«, sagte er mit höhnischem Grinsen. »Du hast doch Angst vor Schlangen, oder? Sei froh, dass ich nicht zwei in dieses Zimmer gesetzt habe.«
    Sie fixierte ihn aus verengten Augen und wich zurück; doch was hinter ihr lag, war mindestens so gefährlich wie das, was vor ihr war. »Die einzige Schlange auf dieser Insel bist du.«
    »Außer Charlotte.« Er nahm eine Tauchmaske aus der Tasche, hielt aber weiterhin seine Waffe auf Lizzie gerichtet. »Sie ist die giftigste Schlange, die mir je begegnet ist.«
    »Charlotte?« Enttäuschung und Entsetzen erfassten sie. »Und Sam?« So viel zur Menschenkenntnis ihres Vaters.
    »Nein – im Gegensatz zu seiner Frau ist Sam kein Söldner«, sagte Dave und trat näher. »Er hat keinen Schimmer. Du bekommst keine.« Er hängte sich die Maske über das Handgelenk, die gleiche lässige Bewegung, die sie auf der
Gold Digger
so oft bei ihm gesehen hatte. »Aber du darfst die Flasche tragen.
Meine
Flasche. Komm hier runter.«
    Immer noch unter Schock blieb sie regungslos stehen. Dave hatte die Tauchpläne gemacht, und er hatte Zugang zum Kompressor gehabt. Er konnte mit Leichtigkeit ein Ansaugrohr entfernen, um einen Taucher zu töten.
    Die ganze Zeit über, Tag und Nacht auf dem Schiff, während sie mit den anderen Taucherwitze gerissen, Bergungen gefeiert und sich auf Bradys Kuchen gestürzt hatte … war der Mörder ihres Vaters unter ihnen gewesen.
    »Warst du dabei, als er starb?«
    »Das war kein schöner Anblick, Lizzie. Ich konnte ihn eigentlich gut leiden.«
    Sie schnappte nach Luft. »Ach tatsächlich! Ich habe ihn geliebt, du Schwein.«
    »Hey, ich habe nur die Anweisungen meiner Geldgeberin befolgt. Aber nachdem ich die jetzt los bin und dich auch, werde ich das hier verstecken.« Er machte noch ein paar Schritte. »Und jetzt beweg dich schon. Du musst die Flasche tragen.«
    Dave Hawn. Dylan Houser. »Wie viele Identitäten hast du?«
    »Mehrere. Welche ich nehme, kommt immer auf den Job an, auf den Schatz, auf die Art der Expedition. Mein echter Name ist Doug Haberstroh. Den werde ich dann benutzen, sobald ich beide Zepter habe.«
    »Soll das ein Witz sein?« Lizzie war außer sich. »Dafür hast du getötet? Für Ruhm? Für einen verlorenen Schatz? Oder was?«
    Seine Miene wandelte sich. »Mund halten, Lizzie. Redezeit ist um. Jetzt wird getaucht.«
    Sie schüttelte den Kopf und wich zurück, um sich verstohlen umzusehen. Welche Möglichkeiten hatte sie? So gut wie keine.
    Sie konnte nur zur Seite abhauen und zurück auf die Straße flüchten, um Zeit zu gewinnen. Nur musste sie dabei den Kugeln ausweichen.
    »Denk nicht mal dran«, sagte er kalt.
    Es musste einen anderen Ausweg geben. Sie musste ihn mit irgendetwas ködern, auf das er scharf war. Ihn irgendwie zu sich heranlocken, weg vom Wasser, hin zur Kante. Sie wagte gar nicht, hinter sich über die Klippe zu blicken.
    Wie sollte sie es anstellen?
    Ihr Blick wanderte zum Zepter. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und hob eine Braue. »Darf ich es mal anfassen?«
    »Sehr witzig.« Trotzdem betrachtete er das kostbare Fundstück kurz. »Aber ich verstehe die Begeisterung. Es ist wirklich wundervoll.«
    »Nur …« Sie streckte die Hand aus. »Einmal. Ich habe noch nie so etwas gesehen.«
    Er war ein skrupelloser Killer, aber er war auch ein Schatzsucher, und er wusste um die Faszination, die von Gold und Edelsteinen ausging. Er hob den goldenen Stab mit dem blauen Diamanten, der die Farbe des wolkenlosen Himmels einfing.
    »Das Ding ist Millionen wert.« Grinsend betrachtete er den Diamanten. »Wie würden sich wohl zwei davon ausmachen?« Er trat näher und hielt das Zepter hoch und sprach in dem gleichen spöttischen Tonfall wie auf dem Schiff, wenn ein Taucher mit einem neuen Fund an Bord gekommen war. »Damit hätte ich für den Rest meines Lebens ausgesorgt.«
    Nur … das zweite hatte Sam. »Wie willst du an das andere herankommen?«
    »Ich werde Divemaster sein, wenn Paxton in der nächsten Tauchsaison die
El Falcone
offiziell betauchen lässt. Dann werde ich mir Zepter Nummer zwei holen. Charlotte und ich haben das ausgetüftelt.«
    Er wusste also nicht, dass sie das zweite Zepter bereits geborgen hatte. Sam hatte es Charlotte nicht erzählt. Sam hatte nichts mit all dem hier zu tun. Sie schickte ein stilles Dankgebet zum Himmel. Von Sam betrogen zu werden, das wäre einfach zu viel gewesen.
    Sam wusste, wohin sie gefahren war. Ob er Charlotte einweihen würde? Oh Gott, und Con? Der Gedanke

Weitere Kostenlose Bücher