aufklären musste, nicht behagte.
»Du hast dir ebenfalls Lob verdient. Als Hauptkommissar hast du dich prima geschlagen. Warum bist du so streng mit dir?«, fragte Kullmann. »Forsetis Versprechen, deine Leistung dem Innenministerium zu melden, ist ein Friedensangebot.«
Jürgen Schnur überlegte eine Weile, bis er entgegnete: »Oder ein Judaskuss!«
Epilog
Die Temperaturen waren gesunken, erste Schneeflocken gefallen. Zum Glück fuhr Esther ein Auto mit Vierradantrieb, denn nur so gelang es ihr, den steilen Waldweg zum Hoflimberg pannenfrei zu überstehen.
Als sie langsam in den Hof rollte, sah sie, dass Harald Steiner nicht allein war.
Ihr Herz fühlte sich, als hätte Moritz Siebert es tatsächlich herausgerissen. Doch im nächsten Augenblick erkannte sie Anne Richter. Die beiden standen im Hof und unterhielten sich.
Anne Richter sah immer noch ramponiert aus. Ihre Haare klebten stumpf und farblos am Kopf. Die Wunden, die ihre abgerissenen Piercings hinterlassen hatten, bildeten blaue Blutergüsse, ihre Augen waren gerötet, ihre Unterlippe angeschwollen. Ihre Kleidung hatte sich verändert. Sie trug nicht mehr den langen, schwarzen Mantel, in dem sie wie ein Zombie aussah, sondern eine gefütterte Steppjacke, keine schwarze Hose mit silbernen Abzeichen, sondern eine einfache verwaschene Jeans, die ihre schlanke Figur betonte.
Esther fühlte sich plötzlich unsicher. Was tat sie hier? Vermutlich war hier kein Platz mehr für sie. Sie überlegte kurz, ob sie besser wenden und einfach wieder fahren sollte.
Aber etwas in ihr lieà sie nicht einfach davonlaufen â wie sie es in ihrem Leben schon so oft getan hatte. Es riet ihr, das zu tun, weshalb sie gekommen war.
Sie stieg aus, öffnete die Tür zum Fond des Wagens und zog ein Bündel heraus, das sie mit beiden Händen fest umklammerte.
So trat sie auf Steiner zu.
Erst als sie direkt vor ihm stand, erkannte er, was sie in ihren Händen hielt.
Es war ein kleines braun-weiÃes Fellknäuel, das sich zappelnd bewegte und versuchte, sich aus den starken Händen zu befreien: ein Münsterländer, nur wenige Wochen alt.
Steiners Augen bekamen ein Leuchten.
Anne Richter stellte sich neben ihn und schaute sich das Hündchen an.
»Darf ich mal?«, fragte sie. In ihrer Stimme schwang groÃe Begeisterung mit.
Esther übergab ihr den Welpen, der immer noch unermüdlich zappelte.
Sie schaute Steiner lange in die Augen, bis sie endlich ein paar Worte hervorbrachte: »Was ist ein Jäger ohne Jagdhund? Ich dachte an eine zweite Chance mit einem kleinen Moritz und deiner kleinen Familie.«
Wie erstarrt stand Steiner da. Sein Blick wechselte zwischen den beiden Frauen, bis er endlich überwältigt von Gefühlen beide gleichzeitig in seine Arme nahm.
In ihrer Mitte zappelte der kleine Moritz.
â ende â
Impressum
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ISBN 978-3-941657-57-1
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Lektorat: Claudia Thiel
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Elke Schwab im Conte Verlag
Elke Schwab Kullmanns letzter Fall
Als gedrucktes Buch: ISBN 978-3-936950-71-7
356 Seiten, Paperback
Als E-Book: ISBN 978-3-941657-56-4
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Als gedrucktes Buch: ISBN 978-3-936950-95-3
296 Seiten, Paperback
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Als gedrucktes Buch: ISBN 978-3-941657-14-4
288 Seiten, Paperback
Als E-Book: ISBN 978-3-941657-58-8
Elke Schwab Galgentod auf der Teufelsburg
Als gedrucktes Buch: ISBN 978-3-9416547-39-7
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