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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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zurückgekehrt. Ehrlich gesagt, brauchen wir Geld.«
    »Das klingt so, als könnten wir unter Umständen zu beiderseitigem Vorteil übereinkommen«, stellte Helen Masterson fest. »Ich würde Ihnen gern Fragebögen zuschicken und Sie bitten, diese ausgefüllt an mich zurückzusenden. Soll ich Ihnen die Bögen per Fax oder lieber per E-Mail zukommen lassen?«
    »Per E-Mail wäre am einfachsten«, erwiderte Joanna und nannte der Personalleiterin ihre E-Mail-Adresse. Zum Glück kam darin weder ihr Vor- noch ihr Nachname vor.
    »Ich schicke Ihnen die Formulare umgehend«, versprach Helen Masterson. »Aber vielleicht sollten wir schon mal Termine für Ihre Vorstellungsgespräche vereinbaren. Wann hätten Sie und Ihre Freundin denn Zeit? Sie können sich einen Tag aussuchen – am besten kommen Sie noch in dieser Woche, oder wenn das nicht geht, gleich in der nächsten.«
    »Wir würden gern so bald wie möglich kommen«, entgegnete Joanna. Deborah nickte. »Morgen wäre okay für uns, sofern Sie dann Zeit haben.«
    »Selbstverständlich. Ich freue mich über Ihren Elan. Können Sie um zehn Uhr bei uns sein?«
    »Ja«, erwiderte Joanna. »Zehn Uhr passt uns gut.«
    »Brauchen Sie eine Wegbeschreibung?«, fragte Helen Masterson.
    »Danke, aber das ist nicht nötig«, entgegnete Joanna. »Wir finden schon zu Ihnen.«
    »Dann freue ich mich, Sie morgen kennen zu lernen«, sagte die Personalleiterin, bevor sie das Gespräch beendete.
    Joanna legte den Hörer auf.
    »Das lief doch wunderbar«, stellte Deborah fest. »Ich glaube, wir haben die Jobs.«
    »Das denke ich auch«, stimmte Joanna ihr zu. Sie zog den Telefonstecker aus der Buchse, stöpselte das Modemkabel ein und ging zum Computer. »Mal sehen, ob sie die Mail wirklich sofort abschickt.«
    Die Personalleiterin hielt Wort. Joanna hatte sich gerade eingelogged, als die erwartete Mail bereits auf dem Bildschirm erschien. Eine Viertelstunde später hatten sie die Fragebögen direkt am Computer ausgefüllt und an die Wingate Clinic zurückgesandt.
    »Kaum zu glauben, wie glatt das alles läuft«, stellte Deborah fest und schaltete den Computer aus.
    »Warten wir’s erst mal ab«, riet Joanna. »Solange ich es nicht geschafft habe, mich in den Server-Raum zu schleichen, kann immer noch jede Menge schief gehen.«
    »Du meinst, dass eine von unseren Sozialversicherungsnummern plötzlich aus dem Verkehr gezogen wird? Oder noch schlimmer – gleich beide?«
    »Zum Beispiel das – oder dass Dr. Donaldson oder jemand anders uns morgen früh wiedererkennt.«
    »Vielleicht sollten wir tatsächlich auf deine Idee zurückkommen und unseren Typ verändern«, schlug Deborah vor.
    »Ja«, erwiderte Joanna. »Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich die Idee. Wir haben den ganzen Nachmittag Zeit. Was hältst du von einem kleinen Einkaufsbummel durch die Galleria Mall in Cambridge? Vielleicht finden wir ein paar nette neue Outfits, die nicht allzu viel kosten.«
    »Von mir aus gern«, entgegnete Deborah. »Ich style mich als sexy Vamp zurecht. Vielleicht kaufe ich mir einen kleinen bauchfreien Fummel, den ich mit einem Wonderbra kombinieren kann. Auf dem Rückweg können wir dann noch bei CVS reinschauen und uns mit Haarfärbemittel und Make-up eindecken. Erinnerst du dich noch an die Empfangssekretärin, mit der wir nach unserer Eizellenspende in der Wingate Clinic gesprochen haben?«
    »Natürlich«, erwiderte Joanna.
    »Mal sehen, ob ich mit ihr mithalten kann«, sagte Deborah.
    »Ich glaube, wir sollten es nicht übertreiben«, versuchte Joanna ihre Freundin zu bremsen. »Schließlich wollen wir auch nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen.«
    »Du vielleicht nicht!«, entgegnete Deborah. »Ich jedenfalls werde dafür sorgen, dass mich garantiert niemand wiedererkennt und dafür trage ich gern ein bisschen dick auf.«
    »Treib es aber nicht so weit, dass sie dich wegen deines Äußeren gar nicht erst einstellen«, mahnte Joanna.
    »Keine Sorge«, versprach Deborah. »So weit gehe ich nicht.«

K APITEL 8
     
     
    9. Mai 2001, 8.45 Uhr
     
    Spencer Wingate legte die Zeitschrift beiseite, in der er während des Flugs geblättert hatte, und betrachtete die unter ihm vorbeiziehende Landschaft. Langsam, aber sicher war der Frühling auch in Neuengland eingezogen. Der bunt gescheckte Teppich aus Feldern und Wiesen hatte sich in eine saftige Fläche mit vielen verschiedenen Grüntönen verwandelt. Nur in einigen tiefer gelegenen Gebieten und Schluchten waren noch vereinzelte

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