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Cool

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Titel: Cool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Zähne.
    Dieser Supercoup muß geplant worden sein, wie ein militärisches Kommandounternehmen.
    Die Werkzeuge, die Energieversorgung, überhaupt - wie die an den Tresor gelangt sind… »Mon Dieu!« Der Rauchabzug, der sonst nur von der Industrie verwendet wird. Das Essen, der Wein… Das müssen mindestens zehn, vielleicht sogar zwanzig Leute gewesen sein. Diese Ausrüstung - monatelanges Planen - tagelange Arbeit im Tunnel - eine Menge Lärm hat das verursacht - aber niemand hat etwas gesehen - niemand hat etwas gehört. Immer wieder schießen ihm all diese Fakten durch den Kopf: Der Mann, der diesen Coup ausgetüftelt hat, muß ein Denker, ein Führer, ein Organisator gewesen sein - ein Genie.
    Und er muß vorsichtig gewesen sein: Nicht eine einzige Spur, die bis jetzt auf seine Identität schließen läßt. Das ist der Mann, auf den Claude Besson Jagd machen muß. Das ist sein Gegner. Ein hartes Stück Arbeit!
     
    I.
     
    DER MANN HINTER DEM BANKRAUB
     
    Ich begrüße alle Anzeichen dafür, daß ein männlicheres, ein kriegerisches Zeitalter anhebt, das vor allem die Tapferkeit wieder zu ehren bringen wird.
    Friedrich Nietzsche Spaggiaris Lieblingsphilosoph
     



 
    Albert Spaggiari wird 1932 in dem Dorf Laragne in den französischen Alpen geboren. Er ist gerade zweieinhalb Jahre alt, als der Vater stirbt. Seine Mutter, eine wohlhabende, unabhängige Frau, zieht mit Albert nach Hyères, in der Nähe von Toulon. Sie eröffnet dort ein kleines Geschäft für Damenunterwäsche, das sie >Caprice des Dames< nennt. Der Laden läuft gut, doch trotz ihrer so geliebten Unabhängigkeit heiratet sie wieder.
    Albert haßt seinen Stiefvater.
    Zuerst besucht er die örtliche Anatol-France-Volksschule, aber er kann sich nicht unterordnen. Deshalb schickt ihn der Stiefvater auf das St.-Joseph-Institut, eine strenge Privatschule. Albert ist todunglücklich.
    Mit zwölf reißt er zum ersten Mal aus. Als ihn die Polizei wieder zu Hause abliefert, schreibt seine Mutter an den Direktor des Internats:
    »Bert ist ein guter Junge. Er ist ehrlich, mutig und treu. Wenn er auch sehr impulsiv ist, so ist er doch kein Raufbold.«
    Mit fünfzehn wechselt er zum Jean-Aicard-Gymnasium.
    Er ist nur ein mittelmäßiger Schüler, entwickelt jedoch eine Leidenschaft für Literatur, ganz besonders für politische Aufsätze und Abenteuerromane. Und er zeigt ungewöhnlich viel Fantasie. Während er mit seinem Luftgewehr auf Blechbüchsen schießt, stellt er sich vor, seine Ziele seien Menschen. Niemals jedoch schießt er, wie seine Schulkameraden, auf Vögel oder andere Tiere.
    Beim Lesen stößt er auf Salvatore Giuliano, einen sizilianischen Banditen und Volkshelden der späten Vierziger. Er verschlingt förmlich alles, was über Giuliano gedruckt ist. Er träumt davon, seinem Helden eines Tages gegenüberzustehen.
    Mit 16 reißt er zum zweiten Mal aus. Er will nach Italien. Per Schiff fährt er zunächst nach Tunesien, trampt die nordafrikanische Küste entlang, bis er schließlich eine Fähre nach Sizilien findet. Doch die Reise endet bereits an der italienischen Paßkontrolle: Bert wandert ins Gefängnis und wird ein paar Tage später zu seinem verhaßten Stiefvater zurückgeschickt - völlig verlaust und verwanzt. Die Nachricht, die er auf dem Küchentisch der Eltern vor seiner Reise zurückgelassen hat, deutet bereits seine spätere Lebensphilosophie an: >La cause en vaut les moyens.< Der Zweck heiligt die Mittel.
    Viele junge Menschen sind schwer zu leiten, viele sind aufsässig, wollen nicht auf das hören, was die Erwachsenen sagen. Sie träumen - wie Albert - vom großen Abenteuer. Mit zunehmender Reife wachen jedoch die meisten aus ihren Träumen auf.
    Albert Spaggiari ist da anders. Er wird nie erwachsen.
     
    Im Jahr 1950, als er 18 ist, meldet er sich freiwillig beim Indochina-Expeditions-Corps der französischen Armee. Damals sind die Franzosen noch nicht raus aus Vietnam und die Amerikaner noch nicht drin.
    Asien ist genau das, was Spaggiari sich gewünscht hat. Er will die Welt sehen, und hier kann er seinen Durst nach Abenteuern stillen. Und noch eines: In dieser Kolonial-Gegend, die gleichzeitig Nährboden für rechtsextremistische Ideale ist, wird er seine politische Heimat finden. Das weiß er sofort.
    Er ist dem 3. Fallschirmjäger-Bataillon zugeteilt, einer Elite-Einheit. Als Soldat bekommt er drei Auszeichnungen, bringt es jedoch nicht weiter als bis zum Corporal. Der Grund liegt in seiner Abneigung jeglicher Art von

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