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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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eine Sirene los. Es dauert einen Moment, bis ich kapiere, dass das was mit mir zu tun hat. Kurz darauf bin ich auch schon von einer Meute uniformierter Security-Typen umstellt, die alle nicht so aussehen, als ob sie gekommen wären, um mir einen schönen Urlaub zu wünschen. Das müssen die Kugellager von meinem Skateboard gewesen sein oder …
    Ich will in meine Tasche greifen, weil mir plötzlich klar wird, was den Alarm ausgelöst hat. Aber dazu komme ich gar nicht mehr.
    »Finger weg, Kleiner!«, brüllt der Chef der Security-Truppe. Er ist so behaart, dass seine Brusthaare sogar oben am Kragen rausgucken. »Du nimmst jetzt ganz, ganz langsam die Hände hoch.«
    Das ist eine von den Situationen, in denen man besser tut, was einem gesagt wird.
    »Aber das ist doch nur …«, versuche ich zu erklären, während ich artig meine Arme in die Höhe strecke.
    »Klappe!«, unterbricht mich der Gorilla.
    Meine Eltern haben gar nicht mitbekommen, was los ist. Die sind gleich weiter in den Duty-free-Shop, der direkt hinter der Sicherheitszone liegt.
    Der Security-Boss nähert sich vorsichtig und greift mit spitzen Fingern in meine Jackentasche.
    Das hätte er besser nicht gemacht.
    »Au! Was zum Teufel …«, flucht er und zieht seine Hand wieder aus meiner Tasche. An vier seiner fünf Finger hängen Angelhaken, die ich mir kurz vor unserer Abfahrt noch schnell eingesteckt hatte.
    Das war COOLMANs Idee.

    Wegen der fiesen Widerhaken dauert es eine Ewigkeit, bis der Gorilla sich befreit hat. Er gibt sie mir dann trotzdem nicht zurück. Er kassiert sie alle ein und verhört mich, bis er ganz sicher ist, dass ich völlig harmlos bin. Das dauert, und als ich endlich wieder bei meinen Eltern eintreffe, fragen die nur, wo ich so lange gesteckt habe.
    Wegen der Verzögerung an der Schleuse kommen wir erst in letzter Sekunde beim Check-in an.

    Wo COOLMAN recht hat, hat er recht. Um die Stewardess nicht länger warten zu lassen, sause ich die Rampe, die vom Terminal zum Flieger führt, auf meinem Skateboard hinunter. Das prickelt angenehm unter den Füßen, weil auf dem Boden so ein schwarzer Noppenbelag verlegt worden ist. Weil die Rampe ziemlich steil ist, schaffe ich es allerdings nicht mehr rechtzeitig, zu bremsen. Mit Vollgas rase ich einem alten Mann in die Hacken. Zum Glück sind genügend Eiswürfel für die Getränke da, die bringt die Stewardess zum Kühlen. Der alte Mann sieht den kleinen Zwischenfall ganz locker, weil die Stewardess ihm außerdem noch einen Platz in der ersten Klasse anbietet, damit er die Fluggesellschaft nicht verklagt. Als er hinter dem Vorhang verschwindet, der die Luxuspassagiere vom gewöhnlichen Rest trennt, muss er auch schon gar nicht mehr hinken.
    Die anderen Passagiere starren uns wütend an, weil sich wegen unserer Verspätung der Start um ein paar Minuten verzögert und nach der Notfallbehandlung jetzt kein Eis mehr für ihre Drinks da ist. Die scheinen ihren Urlaub ja dringend nötig zu haben, wenn die sich schon über solche Kleinigkeiten so aufregen.
    Ich verstaue mein Board schnell oben in der Gepäckablage und setze mich. Ich habe einen Platz am Fenster, und das ist super, denn ich liebe es, während des Flugs von oben auf die Wolken zu gucken. Aber noch heben wir nicht ab, weil der Pilot auf die Starterlaubnis wartet. Die Stewardess hat trotzdem schon mal angefangen, ihren Sicherheitsvortrag zu halten. Das kennt ihr bestimmt: Da wird erklärt, wo die Notausgänge sind, wie man die Sauerstoffmasken benutzen soll und warum es verboten ist, im Flughafen Skateboard zu fahren.
    Als sie das sagt, sieht sie ausgerechnet mich böse an.
    Dabei haben sich meine Eltern schon tausend Mal für die Verspätung und den kleinen Unfall auf der Rampe entschuldigt, weil ihnen das so peinlich war. Schade, dass meine Schwester Anti nicht dabei ist. Der ist überhaupt nichts peinlich. Aber Anti hat einen Ferienjob. In den nächsten Wochen arbeitet sie als Kinderbetreuerin in einem Zeltlager, und wer von euch Anti kennt, weiß, dass die armen Kinder dort nicht zu beneiden sind. Anti kümmert sich in dem Camp um die Mädchen, für die Jungs ist Major Horst verantwortlich, was auch nicht viel besser ist.
    Major Horst ist Berufssoldat und so eine Art voll funktionsfähige Ein-Mann-Armee. Außerdem ist er der Vater meines Freundes Justin, der deswegen die Ferien auch in diesem grässlichen Zeltlager verbringen muss. Gemeinsam mit seinem besten Kumpel Alex. Das Lager heißt nicht nur so, die schlafen da

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