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Coopers Sehnsucht

Coopers Sehnsucht

Titel: Coopers Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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dazuzugehören, hier, in dieser Kleinstadt in Texas.
    Nun ja, alles, außer in eine Bar zu gehen und sich einfach einen Kerl anzulachen. Das konnte sie einfach nicht über sich bringen. So wie sie es auch damals auf dem College nicht über sich gebracht hatte zuzulassen, dass einer dieser betrunkenen Burschenschaftler sich stöhnend auf sie hievte.
    Bei dem Gedanken an all die Partys, auf die die anderen Mitglieder ihrer Schwesternschaft sie während ihrer Zeit auf dem College geschleppt hatten, verzog Sarah das Gesicht. Ein paar Jungs hatte es gegeben, die nicht betrunken gewesen waren. Sie hatten mit ihr geflirtet und den Eindruck erweckt, Interesse zu haben. An einer schnellen Nummer.
    Sarah setzte sich aufs Bett und starrte finster auf die Schlafzimmerwand. Sie hätte in eine größere Stadt ziehen sollen. Von ihrer Arbeit als Webdesignerin und Programmiererin konnte sie verdammt gut leben. Sie arbeitete für ein ausgezeichnetes Unternehmen, das ihr gute Zusatzleistungen zum Gehalt bot. Damit hatte sie verdammt viel Glück gehabt. Sie musste sich nicht durch den Berufsverkehr quälen, den ein Bürojob in der Großstadt mit sich brachte, und konnte es entspannt angehen lassen. Natürlich könnte sie es sich leisten, nach Houston oder Dallas zu ziehen. Aber der Gedanke daran ließ ihr den Atem stocken. So viele fremde Menschen, so viel Lärm und Angst. Hier in Simsburg war es ruhiger. Eine kleine, fast unbekannte Stadt außerhalb von Corpus Christi. Hier konnte sie sich entspannen.
    Sich verstecken.
    Kopfschüttelnd stand sie vom Bett auf und ging zum Kleiderschrank. Sie holte eines ihrer ärmellosen Kleider heraus, zog es sich über den Kopf und knöpfte es dann fast bis zum Hals hinauf zu.
    Dann ging sie zurück ins Badezimmer und stellte sich vor den Spiegel. Sie öffnete die Knöpfe wieder, machte den Oberkörper frei und starrte darauf.
    Die blassen weißen Linien waren immer noch sichtbar. Ich sollte die Sonne meiden, ermahnte sie sich selbst, während sie mit den Fingern über die dünnen weißen Linien fuhr. Auf gebräunter Haut waren die Narben deutlicher zu sehen. Und schwerer zu verbergen.
    Sie ließ die Finger wieder darüberwandern. Es waren ein halbes Dutzend, lang und sehr schmal. Aber sie waren da. Sie waren schon da, seit sie sechzehn Jahre alt war. Sechzehn Jahre alt und sehr dumm.
    Sarah knöpfte das Kleid wieder zu, ging zurück ins Schlafzimmer und zog das bronzefarbene Spitzenhöschen an, das sie aus der Kommode geholt hatte. Sie schlüpfte in Sandalen, drehte das Haar hoch, steckte es am Hinterkopf zu einem lockeren Knoten und marschierte dann in die Küche, um ihre Handtasche zu holen.
    Ein paar Augenblicke später ging sie zur Vordertür hinaus und schloss das Haus schnell, aber sorgfältig ab. Selbst hier, in dieser idyllischen Kleinstadt, inmitten hübscher Häuser und freundlicher Mitbürger, ging sie kein Risiko ein. Sie hielt ihre Türen verschlossen, ebenso die Fenster und ihr Auto.
    Mit gesenktem Kopf fischte sie ihre Schlüssel aus der Handtasche und hob den Kopf wieder – genau richtig, um ihren Nachbarn in die Hauseinfahrt nebenan einbiegen zu sehen.
    Der mächtige, stahlgraue Geländewagen röhrte kraftvoll, als er in die Einfahrt fuhr. Sein Besitzer parkte, stieg aus, und dann blieb er stehen und starrte sie an.
    Gott, er war die Bilderbuchversion von hochgewachsen, böse und gefährlich. Eins fünfundneunzig groß, Jeans und Stiefel. Ein T-Shirt, das gar nicht erst versuchte, die tätowierte Schlange, die sich um seinen Bizeps ringelte, zu verbergen.
    Und er starrte sie an. Er blieb bei seinem Pick-up stehen, verschränkte die Arme darauf und schaute sie einfach unverwandt an. Ein verschleierter Blick aus dunklen Augen mit dichten Wimpern. Schwarzes Haar, dunkle Haut.
    Sarah starrte zurück und fühlte, wie ihr das Atmen schwerer fiel, wie jedes Mal, wenn sie ihn sah. Sie konnte fühlen, wie ihre Brüste urplötzlich anschwollen und ihre Brustwarzen sich gegen den dünnen Stoff ihres Kleides drückten. Sie konnte fühlen, wie es ihr heiß über den Körper lief, während sie sich von seinem Blick wie auf der Stelle festgenagelt fühlte.
    Seine Mundwinkel zuckten. Die Unterlippe war etwas voller als die Oberlippe. Es wirkte sexy und wollüstig. Ein sündhaftes Lächeln mit der Verheißung, dass er ihre geheimen Fantasien kannte … und wusste, dass er darin die Hauptrolle spielte.
    Sarah fühlte sich festgehalten, gefangen. Ihre Finger hielten die Schlüssel umklammert, und als

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