Coopers Sehnsucht
berührt zu werden.
Sie hatte es satt, sich immer selbst befriedigen zu müssen. Sie hatte es satt, allein zu sein. Und sie hatte es satt, sich nach diesem großen, breitschultrigen Barbesitzer mit dem sexy Grinsen zu sehnen.
Vielleicht ist es Zeit, dagegen etwas zu unternehmen, sagte sie sich. Verstohlene Blicke und Wunschdenken würden sie schließlich nicht weiterbringen. Sie musste endlich aktiv werden. Wenn Ethan Cooper in ihrem Bett landen sollte, dann musste sie die Initiative ergreifen.
2
Er bekam das Bild nicht mehr aus seinem Kopf. Sarah Fox, ausgestreckt auf dem Zementboden neben ihrem Pool, ihre langen schweren Locken offen, ihr wohlgeformter Körper ölglänzend, erhitzt und … oh, so erregt.
Nachdem er ins Haus gegangen war, hatte er es sich noch einmal gemacht. Hölle, als könnte er gar nicht anders. Wenn er an sie dachte, wurde er gleich wieder steif. Seit Jahren war er nicht mehr so verdammt scharf auf eine Frau gewesen. Genau genommen, seit seiner ersten Frau nicht mehr.
Wer hätte das gedacht? Die schüchterne kleine Miss Sarah.
Kopfschüttelnd holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank und ging auf die hintere Veranda. Sarahs Zaun war über zwei Meter hoch und ging um die kompletten zwei Morgen Land hinter ihrem Haus. Sein eigener weißer Holzzaun stieß an einer Ecke daran und erstreckte sich, verglichen mit ihrem, fast über das Doppelte der Fläche.
Allerdings hatte Cooper keinen Pool. Mit schmalen Augen sah er auf seinen Garten hinaus und grübelte. Dann grinste er und setzte die Bierflasche an die Lippen. Er würde sich nur in Schwierigkeiten bringen. Er würde es nie schaffen, seine Kumpels da rauszuhalten. Es war schon schwierig genug, sie von seinem Haus fernzuhalten.
Schmunzelnd fragte er sich, ob Miss Sarah ihm erlauben würde, ihren Pool zu benutzen. Vielleicht, während sie sich in der heißen Sonne von Texas bräunte. Ganz reif und feucht.
Bei dem Gedanken daran verzog er das Gesicht. Wenn man mal von den Piercings und von ihrem knackigen, süßen Körper absah, war Miss Sarah Fox nicht nach seinem Geschmack.
Cooper trank sein Bier aus, ging dann unter die Dusche und zog sich um. Wenn man einen der rauesten Schuppen in der Gegend besaß, konnte es schon mal brenzlig werden. Er wollte nicht zu spät am Abend in der Bar sein.
Er verließ das Haus und schloss gerade die Tür ab, als Sarahs kompakter, langweilig aussehender kleiner Sedan in die Einfahrt nebenan bog.
Ihr Blick glitt nur eine Sekunde lang über ihn, und es fühlte sich an wie eine heiße Flamme. Dann stellte sie den Motor ab und stieg aus. Sie hielt den Kopf gesenkt.
Cooper konnte gar nicht anders, als ihr zuzusehen, wie sie um das Auto herumging und den Kofferraum öffnete. Sie holte einen Stoffbeutel heraus – wahrscheinlich Lebensmittel – und marschierte eilig zum Haus.
Und ignorierte ihn.
„Hallo, Miss Sarah“, rief er, als sie die Stufen zu ihrer Veranda hinaufstieg, woraufhin sie abrupt stehen blieb.
Sie hob den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. „H…hallo.“ Ein kleines Lächeln, kaum als solches erkennbar, spielte um ihre Lippen. Sie hatte einen Schmollmund. Cooper mochte Schmollmünder.
Er überquerte die Einfahrt. Gerade zwischen ihren beiden Häusern war nicht viel Platz. Sie waren von zwei Schwestern gebaut worden. Das Grundstück erstreckte sich nach hinten und zu jeweils einer Seite der Häuser, sodass sie eng nebeneinander standen. Andere Nachbarn hingegen wurden auf Distanz gehalten.
Cooper konnte sich nicht mal erklären, warum er das Ganze jetzt auch noch forcierte. Schließlich hatte er heute schon zweimal ihretwegen Hand an sich gelegt. Er schenkte ihr sein typisches langsames Grinsen und sah zu, wie ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg.
Sie beobachtete ihn vorsichtig, ohne Anstalten zu machen, die Tür aufzuschließen. Ihre Schlüssel hielt sie sorgsam in der einen Hand, die Tasche in der anderen, so als würde sie ihn nicht schon seit zwei Jahren kennen. Skeptisch, abwartend, vorsichtig. Miss Sarah war auf jeden Fall kein sorgloser Mensch.
Cooper kniff die Augen ein wenig zusammen. Sie befand sich doch tatsächlich in einer Verteidigungshaltung, die sie jedoch sorgfältig verbarg. Schlüssel so, dass sie damit notfalls zustechen konnte, Tasche so, dass sie damit zuschlagen konnte. Ihr Körper war ausbalanciert und bereit, jeden Augenblick die Flucht zu ergreifen. Also, warum zur Hölle sollte jemand, der so klein und so verdammt schüchtern war, gegenüber
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