Coopers Sehnsucht
eine Brise sie umwehte, war sie sicher, seinen Blick wie eine liebevolle Berührung auf sich zu spüren, die über ihre nackten Beine und dann ihr Kleid hinaufstrich.
Ihr blieb die Luft weg.
„Miss Sarah, wie geht es Ihnen heute?“ Seine Stimme grollte und streichelte ihre Sinne wie sündhafte Finger des Verlangens.
Himmel, er war unglaublich!
„Ganz gut, Mr Cooper. Und ihr Knie scheint ja auch wieder in Ordnung zu sein.“
Er war mit einer Verwundung aus dem Militär ausgeschieden. Ein Jahr lang hatte Sarah Nachbarschaftshilfe betrieben, hatte Suppe gekocht und Kekse gebacken und ein paar Mal frisches Gemüse oder kleine Zwischenmahlzeiten für ihn aus dem Laden mitgebracht.
Ethan Cooper war dankbar gewesen und hatte sich immer freundlich für ihre Hilfe bedankt. Aber verdammt, er hatte sie nie eingeladen, mit ihm zusammen zu essen. Sie hatte sich nach Kräften darum bemüht, dass er wieder auf die Beine kam und gesund wurde, und er nannte sie immer noch „Miss Sarah“.
„Dem geht es so gut, wie es ihm eben gehen kann.“ Er ließ dieses Ich-bin-ein-böser-Kerl-Grinsen aufblitzen, und Sarahs Herz fing an zu rasen, als hätte er sie tatsächlich berührt. Er machte sie nervös.
„Ich bin froh, dass es Ihnen besser geht.“
Cooper brachte sie zum Erröten und machte sie heiß.
„Ist schon ganz okay.“ Er neigte den Kopf, hob die Hand und legte als Abschiedsgeste zwei Finger an die Stirn, bevor er zu seiner Haustür schlenderte, aufsperrte und im Haus verschwand.
Verdammt.
Sarah holte heftig Luft, um wieder Sauerstoff zu bekommen, umklammerte ihre Schlüssel fester und zwang sich, zu ihrem Wagen zu gehen. Sie drückte den Knopf der Zentralverriegelung, stieg in das glühend heiße Auto und startete den Motor mit einer heftigen Drehung des Schlüssels.
Cooper konnte nichts über ihre Fantasien wissen. Denn die hielt sie alle sicher unter Verschluss, zusammen mit ihren Albträumen.
Er würde nie erfahren, dass sie an ihn dachte, wenn sie sich selbst berührte. Dass er ein Teil ihrer Fantasien war, wann immer sie sich vorstellte, ungezogen und unanständig zu sein. Er würde nie erfahren, dass sie seinetwegen hierhergekommen war. Wegen dem, was er in einer finsteren Straße in Dallas getan hatte, und wegen ihrer Faszination für einen Mann, den ihr Onkel gerettet hatte.
Ethan Cooper war einer der ersten Menschen gewesen, denen sie begegnet war, als die Immobilienmaklerin ihr das kleine Haus gezeigt hatte. Er war draußen gewesen und hatte den Rasen vor seinem Haus gemäht. Als sie mit der Maklerin in die Einfahrt gebogen war, hatte er innegehalten und aufgesehen.
Er hatte gelächelt und grüßend die Hand gehoben, bevor er sich wieder an die Arbeit gemacht hatte. Ohne Hemd, nur in Jeans und Stiefeln. Dunkle, schimmernde Haut. Schweiß, der ihm in dünnen Rinnsalen über Rücken und Schultern rann. Schwarzes Haar, das feucht um seinen Nacken lag.
Als die Maklerin gerade nicht hingesehen hatte, hatte er schnell den Kopf zu Sarah gedreht, gegrinst und ihr zugezwinkert, und das hatte ihren Körper reagieren lassen, als hätte er sie tatsächlich berührt.
Sie war auf der Stelle heiß und feucht geworden. Und sie hatte regelrecht gekeucht, als sie die Einfahrt zu dem kleinen Haus hinaufgegangen war. Als wäre es ein Zeichen gewesen, dass die Träume und Fantasien, die sie um ihn herum gewoben hatte, eine Chance haben könnten, wahr zu werden.
Er war groß, kräftig und breitschultrig, und er sah gefährlich aus. Die Maklerin hatte gesagt, Mr Cooper sei beim Militär. Ein paar Wochen später war er verschwunden, und sein Haus hatte leergestanden. Gelegentlich war ein Schlägertyp auf dem Motorrad vorbeigekommen, hatte nach dem Rechten gesehen und war wieder davongefahren.
Ein Jahr später war Ethan Cooper hinkend zurückgekehrt. Sarah hatte gehört, er sei im Kampf verwundet worden. Sie hatte ihn beobachtet, wie er auf dem umzäunten Land hinter seinem Haus trainierte, das zu seinem Grundstück gehörte. Gewichte, Push-ups, Sit-ups, Dehnübungen … Gott, in dem Jahr hatte er sie schier verrückt gemacht, und sie hatte kaum noch etwas anderes gemacht, als verzweifelt zu versuchen, das grenzenlose Verlangen zu unterdrücken, das sich in ihr breitmachte.
Während dieser Monate hatte sie eine Chance gehabt, ihn kennenzulernen. Wenn sie ihm Kekse oder Suppe gebracht hatte, hatte er immer mit ihr geplaudert und gelacht. Und jedes Mal war sie nach Hause gekommen mit dem sehnlichsten Wunsch, von ihm
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