Coopers Sehnsucht
besorgt.
Eine Woche später schlenderte Cooper durch die Bar und versuchte mit schmalen Augen, den Rauch und die Düsternis zu durchdringen, während er vor allem nach Drogen Ausschau hielt. In seinem Laden gab es nur ein paar Regeln, aber die waren strikt und verbindlich: Wenn jemand seine Fäuste gebrauchen wollte, dann draußen auf dem Parkplatz. Frauen wurden nicht geschlagen, egal, ob es sich dabei um eine Dame handelte oder nicht. Und niemand, absolut niemand, dealte hier mit Drogen.
Sein Barkeeper, ein ehemaliger Ranger wie er selbst, schmiss die Bar mithilfe eines der College-Jungs aus der Stadt. Der Junge konnte hart anpacken, und er war begierig darauf zu lernen. Dann gab es noch zwei Türsteher, Ex-Rangers wie Cooper, und die waren, trotz der gesundheitlichen Schäden durch den Militärdienst, ebenso hart wie alle anderen, die Cooper kannte. „Invalide Veteranen“ nannte man sie. Aber seine Männer waren so hart im Nehmen und so effizient, wie sie es beim Militär auch immer gewesen waren. Vielleicht nur nicht mehr ganz so schnell, dachte er mit einem Grinsen.
Die Broken Bar war einer der angesagtesten Orte in der Gegend, und sie war die einzige Bar. An den meisten Wochentagen war schon viel zu tun, aber an den Wochenenden konnte das Lokal schon mal zu einem Hexenkessel werden, wenn sie nicht aufpassten.
Die Band am anderen Ende des höhlenartigen Gebäudes schmetterte gerade eine langsame Country-Ballade, und auf der Tanzfläche bewegten sich einige Pärchen zu der Musik. Bei den Gästen handelte es sich um die übliche Mischung aus Bikern, College-Studenten und den allgemeinen Kneipengängern.
Cooper winkte dem nächsten Türsteher und bedeutete ihm, seinen Posten zu übernehmen, während er zurück zur Bar ging. Auf dem Weg dorthin blieb er abrupt auf der Stelle stehen.
Hölle! Oh, nein, das konnte er gar nicht gebrauchen! Nicht, nachdem er sie nackt, erregt und unbefriedigt gesehen hatte.
Dort in der Tür stand sie, wie ein argwöhnischer Engel: seine unerschrockene kleine Nachbarin. Und sie trug kein Kleid und keinen Rock, sondern Jeans, die ihre Beine aussehen ließen wie den besten feuchten Traum, den ein Mann nur haben konnte. Tiefe Hüftjeans mit Gürtel, dazu eine ärmellose Bluse, die fast bis zum Hals zugeknöpft war, und Stiefel.
Und das Haar fiel ihr offen über den Rücken.
Beim Anblick der Männer, die sie anstarrten, sie begehrten und diese langen wilden Locken anhimmelten, verspürte Cooper einen heftigen Stich von Eifersucht.
Mist. Wie zur Hölle sollte er sie hier rausbringen? Das hier war kein Ort für Miss Sarah.
Ärgerlich fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar und ging dann auf sie zu. Er bahnte sich einen Weg quer durch den Raum, während sie auf den Tresen zusteuerte.
Wusste sie denn nicht, auf welchen Abschaum sie in einer verdammten Bar treffen würde? Was zur Hölle hatte sie hierhin verschlagen?
Und es sollte, verdammt noch mal, illegal sein, dass eine Frau in Jeans sich so bewegte. Es war, als liebte diese Hüftjeans jede ihrer Bewegungen, als umfasste sie Sarahs hübschen kleinen Hintern bei jedem Schritt mit besitzergreifenden Händen.
Hurensohn.
„Hi.“ Sie lächelte Jake, den Barkeeper, an, und der ließ beinahe die Flasche Whiskey fallen, die er gerade in der Hand hatte. „Könnte ich auch einen Whiskey haben, pur?“
Jake ließ seinen dunklen Blick über sie gleiten. Yep, sie sah nicht so aus, als vertrüge sie Whiskey. „Ich habe auch ein paar Weinschorlen hier“, bot Jake ihr an. „Fruchtige.“
Bei Jakes belämmertem Gesichtsausdruck hätte Cooper beinahe laut gelacht.
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf, und Cooper sah ihr Gesicht im Spiegel hinter der Bar. Sie war eine zielstrebige kleine Lady. „Nur den Whiskey, bitte.“ Dann nannte sie ihm die Marke. „Wenn Sie die haben?“
Verdammt teuer. Oh ja, die hatten sie.
Cooper ging ans Ende der Bar, stellte sich neben den Hocker, den sie besetzt hatte, stützte die Unterarme darauf und starrte sie schweigend an. Sie drehte sich zu ihm um, und ihre Augen weiteten sich, aber nur ein wenig.
„Mr Cooper.“ Dieser winzige Anflug eines Lächelns, bei dem ein kleines Grübchen sichtbar wurde.
„Einfach nur Cooper.“ Seine Mundwinkel hoben sich, als er ihren Blick erwiderte, der nun zu der Tätowierung um seinen Bizeps glitt.
Sarah biss sich auf die Unterlippe, bevor sie ihm wieder in die Augen sah. Jake wählte diesen Moment, um den Whiskey vor ihr abzustellen.
Cooper hob die
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