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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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dafür einen Lorbeerkranz, nachdem Ihr mich erst in diese Gefahr gebracht hattet?«
    »Hättet Ihr nicht meinem Befehl zuwidergehandelt und Euch von der Stelle bewegt, wäre Euch nichts geschehen. Warum zum Teufel musstet Ihr denn auf dem Deck lustwandeln?«
    »Lustwandeln? Ha! Ich wollte Euch doch nur helfen …«
    »Auf Eure Einmischung kann ich verzichten.« Seine Augen blitzten zornig. »Und ganz gewiss brauche ich von Euch keine Hilfe!«
    Sie zuckte zusammen, denn plötzlich wurde sie sich seiner Raum greifenden Nähe bewusst. Unter seinem durchdringenden Blick und der Hitze seines Atems, ganz zu schweigen von der salzigen männlichen Ausdünstung begannen ihre Wangen zu brennen, was nicht nur auf Zorn und Verlegenheit zurückzuführen war. Unwillkürlich wich sie zurück.
    »Seid versichert«, sagte sie stockend, »dass es nicht wieder geschieht.«
    »Schön.« Er wandte sich jäh von ihr ab und zeigte wieder auf die Felsen. »Nun, wenn Ihr die Güte hättet, das zu tun, was immer Frauen tun müssen, und Euch auf den Aufstieg vorzubereiten.«
    »Auf welchen Aufstieg?«
    »Wir haben den Karren verloren. Eine von Euch wird auf dem Maultier reiten müssen. Das vermaledeite Biest ist völlig unbeschadet davongekommen.« Er sah zu dem Tier hinüber, das stoisch unter den Pferden ausharrte. »Die andere wird hinter meinem Hauptmann oder mir aufsitzen müssen, wenigstens bis wir ein Dorf erreichen und ein zweites Reittier auftreiben.«
    »Aufbrechen? Jetzt sofort?« Sie beobachtete, wie sich seine Mannen trockneten und schon wieder die Pferde sattelten. Endlich dämmerte es ihr, dass er von ihnen erwartete, sofort auf diese vierbeinigen Bestien zu steigen, um die nächste Strafrunde dieser Unglücksreise zu drehen. »Aber es dunkelt doch schon!«
    »Wir haben Vollmond, also auch jede Menge Licht. Der Sturm hat uns von unserm Kurs abgebracht. Darum müssen wir uns sputen, wenn wir das nächste Dorf finden, Proviant fassen und bei Tagesanbruch weiterreiten wollen.«
    Das war doch nicht zu fassen! Erneut flammte Wut in ihr auf.
    »Das geht auf keine Kuhhaut!« sagte sie mit einer Vehemenz, die einer Äbtissin Ehre gemacht hätte. »Schwester Maria Clematis ist ganz blau gefroren, und ich bin nicht weit davon entfernt. Wir müssen uns aufwärmen und unsere Kleider trocknen, bevor wir uns den Tod holen.«
    Sein Mund verzog sich zu einem grimmigen dünnen Strich, als er ihre tropfnassen Kleider betrachtete. »Nun denn …«, er ließ es wie eine große Gnade klingen, »… wir werden für Euch ein Feuer anzünden lassen und einen Schlafplatz für Euch finden, sobald wir ein Dorf erreichen. Dunneault!« rief er seinen Hauptmann. Ein freundlicher, stämmiger Kämpe in mittleren Jahren und mit schütterem Haar antwortete aus dem Gewimmel von Männern und Pferden.
    »Ja, Mylord?«
    »Bringt den Damen ein paar Decken.«
    Sie starrte ihn fassungslos an. Decken? Das war seine Lösung?
    »Wir sind keine Damen, Eure Lordschaft, wir sind Schwestern des Ordens der Tugendbräute, deren Aufgabe – muss ich Euch wirklich daran erinnern? – es ist, Eure Tauglichkeit als Gatte zu prüfen. Wir werden nicht von der Stelle weichen, bis wir uns aufgewärmt und unsere Gewänder getrocknet haben.«
    »Da habe ich mich wohl nicht deutlich ausgedrückt«, versuchte er es in einem versöhnlichen Ton.
    »O doch, Sir! Das war leider nur allzu deutlich. Kommt, Schwester.« Sie legte einen Arm um Maria Clematis, und sie brachen gemeinsam zu den Felsen auf. Der Earl warf ihnen einen finsteren Blick nach.
    Kurz darauf brachte das Beiboot auch Pater Basset an Land, der sogleich am Strand hin- und herlief und Ausschau nach den Nonnen hielt. Da er sie bei den Mannen und Pferden nicht fand, wandte er sich an Peril und verlangte zu wissen, ob sie etwa ertrunken seien, als das Schiff beinahe gekentert wäre.
    »Sie sind nass und frieren, aber sonst wohlauf«, erklärte Peril gereizt. »Sie sind zu den Felsen dort drüben gegangen, um sich herzurichten, bevor wir weiterziehen.« Als Pater Basset sich dorthin aufmachen wollte, rief Peril ihn zurück. »Wartet – nehmt diese Decken mit.« Er drückte die Decken, die Michael of Dunneault ihm zwischenzeitlich gebracht hatte, dem Geistlichen in die Hände und nickte zum Zeichen, dass er gehen sollte.
    Einige Zeit später kam Pater Basset mit geschürzter Soutane und bloßen Knien zurückgerannt. »Eure Lordschaft!« Die Dringlichkeit seines Rufs ließ Peril aufhorchen. »Ihr kommt besser sofort!«
    Peril

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